Maren Meinert: "Wir gehen als gefestigtes Team ins Viertelfinale"

Mit dem Einzug ins Viertelfinale der FIFA U 20-Weltmeisterschaft Russland 2006 haben die U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) das Minimalziel erreicht, das Trainerin Maren Meinert vor dem Turnier ausgegeben hat. Nach einer 0:2-Auftaktniederlage gegen Nordkorea sicherte sich das DFB-Team durch zwei Kantersiege gegen Mexiko (9:1) und die Schweiz (6:0) den zweiten Platz in der Gruppe C.

Im aktuellen Interview sprechen Maren Meinert und ihre Assistentin Bettina Wiegmann über die Stimmung in der deutschen Mannschaft und die Aussichten für das Viertelfinalspiel gegen die USA heute ab 17 Uhr (ab 18 Uhr live bei Eurosport 2) im Petrovsky-Stadion von St. Petersburg.

Frage: Nach dem klaren Erfolg gegen die Schweiz stehen die deutschen U 20-Frauen im Viertelfinale. Was ist das Ziel für die Runde der letzten Acht?

Maren Meinert: Ganz klar, jetzt wollen wir ins Halbfinale!

Bettina Wiegmann: Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Jetzt gilt unsere volle Konzentration der Begegnung mit den Amerikanerinnen.

Frage: Sie haben beide für die Boston Breakers in der Nordamerikanischen Profi-Liga WUSA gespielt. Gibt es auf Seiten der Amerikanerinnen alte Bekannte für Sie? Und was wissen Sie bisher vom nächsten Gegner?

Meinert: Ja, die Physiotherapeutin der USA, Louise Farrell, ist unsere ehemalige Betreuerin aus Boston. Ansonsten haben wir gesehen, dass die USA in der Vorrunde viel gewechselt hat, aber das Spielsystem grundsätzlich beibehalten hat. Daher bereiten wir unsere Mannschaft eher darauf vor, wie man das System knacken kann, als auf einzelne Spielerinnen.

Frage: Wie kommen Sie an Informationen über den nächsten Gegner?

Wiegmann: Unser DFB-Kollege Ralf Peter ist als Scout in Moskau für uns tätig und hat die Amerikanerinnen beobachtet. Er teilt uns seine Bemerkungen per Fax oder telefonisch mit. Außerdem hat er sich DVD-Kopien der Spiele besorgt und die wichtigsten Szenen für uns zu einem informativen Zusammenschnitt verarbeitet. Daneben konnten wir ja teilweise auch Spiele selbst am Fernseher verfolgen.

Frage: Welche Umstellungen wird es nach den beiden Gelb-Sperren aus dem Spiel gegen die Schweiz geben?

Meinert: Da wir Monique Kerschowski und Carolin Schiewe ersetzen müssen, werden wir personell etwas umstellen. Aber an unserer taktischen Grundausrichtung halten wir weiter fest. Natürlich sind Sperren immer auch ärgerlich. Aber am meisten für die Spielerinnen selbst, die in solchen Spielen nicht mitwirken können.

Frage: Was hat den Umschwung nach der Niederlage gegen Nordkorea bewirkt?

Meinert: Ich glaube nicht, dass es ein Umschwung war. Wir haben schon in der ersten Partie die richtige Einstellung gezeigt. Nur sind wir mit Nord-Korea auf einen sehr starken Gegner getroffen. Da muss man auch einmal eine Niederlage akzeptieren. Das gehört zum Sport dazu. Unsere Spielerinnen haben sich im Verlauf der Vorrunde als Gruppe gut zusammengefunden. Zudem haben sie sich bewiesen, dass sie auch hier Tore erzielen können.

Frage: Ist es ihnen gelungen, aus den beiden Siegermannschaften der U 19-EM und des U 21-Nordic Cup eine erfolgreiche WM-Mannschaft zu formen?

Meinert: Wir haben das in der Vorbereitung als unsere Hauptaufgabe angesehen, aus den beiden Mannschaften eine Einheit zu machen. Das ist uns gelungen. Wir gehen als gefestigtes Team aus der Vorrunde ins Viertelfinale. Diesen Punkt haben wir erreicht. Jetzt wollen wir diese Entwicklung für uns nutzen.

Frage: Gibt es etwas, dass Sie im bisherigen Turnierverlauf bei Ihrer Auswahl überrascht hat? Etwa die vielen verschiedenen Torschützinnen?

Wiegmann: Uns hat bisher nichts an unserer Mannschaft überrascht. Es ist auch keine Überraschung, dass viele Spielerinnen bei uns Tore erzielt haben. Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft, die bereit dazu sind, Verantwortung zu übernehmen. Dies gilt nicht nur für das Spiel, sondern auch für die Tore.

Frage: Gehen wir vom Spielfeld weg. Welche Beobachtungen haben Sie bisher kulturell in Russland gemacht?

Meinert: Wir haben vor zwölf Jahren im Viertelfinale der Europameisterschaft in Moskau gegen Russland gespielt und 1:0 gewonnen. Damals waren die Städte grau in grau. Sehr trostlos. Jetzt sind Moskau und St. Petersburg attraktive europäische Metropolen, die auf einer Stufe mit anderen Großstädten des Kontinents stehen.

Wiegmann: Wir finden überall hervorragende Bedingungen vor. Die Trainingsplätze, Hotels und Stadien sind perfekt. Bisher sind wir von Organisation und Ambiente sehr positiv beeindruckt.

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Mit dem Einzug ins Viertelfinale der FIFA U 20-Weltmeisterschaft Russland 2006 haben die U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) das Minimalziel erreicht, das Trainerin Maren Meinert vor dem Turnier ausgegeben hat. Nach einer 0:2-Auftaktniederlage gegen Nordkorea sicherte sich das DFB-Team durch zwei Kantersiege gegen Mexiko (9:1) und die Schweiz (6:0) den zweiten Platz in der Gruppe C.



Im aktuellen Interview sprechen Maren Meinert und ihre Assistentin Bettina Wiegmann über die Stimmung in der deutschen Mannschaft und die Aussichten für das Viertelfinalspiel gegen die USA heute ab 17 Uhr (ab 18 Uhr live bei Eurosport 2) im Petrovsky-Stadion von St. Petersburg.



Frage: Nach dem klaren Erfolg gegen die Schweiz stehen die deutschen U 20-Frauen im Viertelfinale. Was ist das Ziel für die Runde der letzten Acht?



Maren Meinert: Ganz klar, jetzt wollen wir ins Halbfinale!



Bettina Wiegmann: Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Jetzt gilt unsere volle Konzentration der Begegnung mit den Amerikanerinnen.



Frage: Sie haben beide für die Boston Breakers in der Nordamerikanischen Profi-Liga WUSA gespielt. Gibt es auf Seiten der Amerikanerinnen alte Bekannte für Sie? Und was wissen Sie bisher vom nächsten Gegner?



Meinert: Ja, die Physiotherapeutin der USA, Louise Farrell, ist unsere ehemalige Betreuerin aus Boston. Ansonsten haben wir gesehen, dass die USA in der Vorrunde viel gewechselt hat, aber das Spielsystem grundsätzlich beibehalten hat. Daher bereiten wir unsere Mannschaft eher darauf vor, wie man das System knacken kann, als auf einzelne Spielerinnen.



Frage: Wie kommen Sie an Informationen über den nächsten Gegner?



Wiegmann: Unser DFB-Kollege Ralf Peter ist als Scout in Moskau für uns tätig und hat die Amerikanerinnen beobachtet. Er teilt uns seine Bemerkungen per Fax oder telefonisch mit. Außerdem hat er sich DVD-Kopien der Spiele besorgt und die wichtigsten Szenen für uns zu einem informativen Zusammenschnitt verarbeitet. Daneben konnten wir ja teilweise auch Spiele selbst am Fernseher verfolgen.



Frage: Welche Umstellungen wird es nach den beiden Gelb-Sperren aus dem Spiel gegen die Schweiz geben?



Meinert: Da wir Monique Kerschowski und Carolin Schiewe ersetzen müssen, werden wir personell etwas umstellen. Aber an unserer taktischen Grundausrichtung halten wir weiter fest. Natürlich sind Sperren immer auch ärgerlich. Aber am meisten für die Spielerinnen selbst, die in solchen Spielen nicht mitwirken können.



Frage: Was hat den Umschwung nach der Niederlage gegen Nordkorea bewirkt?



Meinert: Ich glaube nicht, dass es ein Umschwung war. Wir haben schon in der ersten Partie die richtige Einstellung gezeigt. Nur sind wir mit Nord-Korea auf einen sehr starken Gegner getroffen. Da muss man auch einmal eine Niederlage akzeptieren. Das gehört zum Sport dazu. Unsere Spielerinnen haben sich im Verlauf der Vorrunde als Gruppe gut zusammengefunden. Zudem haben sie sich bewiesen, dass sie auch hier Tore erzielen können.



Frage: Ist es ihnen gelungen, aus den beiden Siegermannschaften der U 19-EM und des U 21-Nordic Cup eine erfolgreiche WM-Mannschaft zu formen?



Meinert: Wir haben das in der Vorbereitung als unsere Hauptaufgabe angesehen, aus den beiden Mannschaften eine Einheit zu machen. Das ist uns gelungen. Wir gehen als gefestigtes Team aus der Vorrunde ins Viertelfinale. Diesen Punkt haben wir erreicht. Jetzt wollen wir diese Entwicklung für uns nutzen.



Frage: Gibt es etwas, dass Sie im bisherigen Turnierverlauf bei Ihrer Auswahl überrascht hat? Etwa die vielen verschiedenen Torschützinnen?



Wiegmann: Uns hat bisher nichts an unserer Mannschaft überrascht. Es ist auch keine Überraschung, dass viele Spielerinnen bei uns Tore erzielt haben. Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft, die bereit dazu sind, Verantwortung zu übernehmen. Dies gilt nicht nur für das Spiel, sondern auch für die Tore.


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Frage: Gehen wir vom Spielfeld weg. Welche Beobachtungen haben Sie bisher kulturell in Russland gemacht?



Meinert: Wir haben vor zwölf Jahren im Viertelfinale der Europameisterschaft in Moskau gegen Russland gespielt und 1:0 gewonnen. Damals waren die Städte grau in grau. Sehr trostlos. Jetzt sind Moskau und St. Petersburg attraktive europäische Metropolen, die auf einer Stufe mit anderen Großstädten des Kontinents stehen.



Wiegmann: Wir finden überall hervorragende Bedingungen vor. Die Trainingsplätze, Hotels und Stadien sind perfekt. Bisher sind wir von Organisation und Ambiente sehr positiv beeindruckt.