Marcus Sorg: "Wir wollen das Ding unbedingt gewinnen"

Seit 1. Juli 2013 steht er in den Diensten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). In seinem ersten Jahr gelingt DFB-Trainer Marcus Sorg mit den U 19-Junioren die Qualifikation für die Europameisterschaft in dieser Altersklasse. Eine sechsjährige Durststrecke ist damit beendet. Im Turnier führt er die Mannschaft bis ins Finale und will nun am Donnerstag (ab 19 Uhr, live auf Eurosport) das ganz große Ziel erreichen - den zweiten Pokal in diesem Sommer nach Deutschland holen.

DFB.de sprach mit dem 48-jährigen Ulmer über die Arbeit mit der U 19-Nationalmannschaft, den gemeinsamen Weg zur EM und den bisherigen Verlauf der Endrunde in Ungarn.

DFB.de: Herr Sorg, wie geht es Ihnen einen Tag vor dem Finale um die europäische Junioren-Krone?

Marcus Sorg: Mir geht es sehr gut! Es macht mir unheimlich großen Spaß mit dieser Mannschaft und diesem Funktionsteam zu arbeiten. Mit dem Finaleinzug haben wir uns für viele Monate harte Arbeit belohnt. Das wollen wir uns am Donnerstag nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Sie klingen sehr zuversichtlich?

Sorg: Wir wollen das Ding unbedingt gewinnen. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir die Fähigkeiten dazu haben. In einem Endspiel kann alles passieren. Es sind Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden. Aber ich glaube, dass die Mannschaft mittlerweile gefestigt ist. Das hat man auch nach dem zweimaligen Rückstand gegen Serbien gesehen – wie sie zurückgekommen ist. Diese Erfahrungen haben ihnen geholfen und sie haben sie gestärkt.

DFB.de: Ist das Endspiel auch der bisherige Höhepunkt Ihrer Karriere?

Sorg: Soll ich ganz ehrlich sein?



Seit 1. Juli 2013 steht er in den Diensten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). In seinem ersten Jahr gelingt DFB-Trainer Marcus Sorg mit den U 19-Junioren die Qualifikation für die Europameisterschaft in dieser Altersklasse. Eine sechsjährige Durststrecke ist damit beendet. Im Turnier führt er die Mannschaft bis ins Finale und will nun am Donnerstag (ab 19 Uhr, live auf Eurosport) das ganz große Ziel erreichen - den zweiten Pokal in diesem Sommer nach Deutschland holen.

DFB.de sprach mit dem 48-jährigen Ulmer über die Arbeit mit der U 19-Nationalmannschaft, den gemeinsamen Weg zur EM und den bisherigen Verlauf der Endrunde in Ungarn.

DFB.de: Herr Sorg, wie geht es Ihnen einen Tag vor dem Finale um die europäische Junioren-Krone?

Marcus Sorg: Mir geht es sehr gut! Es macht mir unheimlich großen Spaß mit dieser Mannschaft und diesem Funktionsteam zu arbeiten. Mit dem Finaleinzug haben wir uns für viele Monate harte Arbeit belohnt. Das wollen wir uns am Donnerstag nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Sie klingen sehr zuversichtlich?

Sorg: Wir wollen das Ding unbedingt gewinnen. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir die Fähigkeiten dazu haben. In einem Endspiel kann alles passieren. Es sind Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden. Aber ich glaube, dass die Mannschaft mittlerweile gefestigt ist. Das hat man auch nach dem zweimaligen Rückstand gegen Serbien gesehen – wie sie zurückgekommen ist. Diese Erfahrungen haben ihnen geholfen und sie haben sie gestärkt.

DFB.de: Ist das Endspiel auch der bisherige Höhepunkt Ihrer Karriere?

Sorg: Soll ich ganz ehrlich sein?

DFB.de: Ja, unbedingt.

Sorg: Es klingt wie eine Floskel, aber mein Ziel war es immer, einfach jedes Spiel zu gewinnen. Dieser Siegeswille treibt mich als Trainer an. Ob das in der Verbands- oder Regionalliga gewesen ist. In der Bundesliga, im Juniorenbereich, oder eben jetzt im EM-Finale.

DFB.de: Das klingt so, als wäre das EM-Finale nichts Besonderes?

Sorg: Das EM-Finale ist etwas sehr Besonderes. Ich wünsche vor allem der Mannschaft, dass sie diesen Pokal gewinnt. Dass sie die größte Belohnung erhält für die harte Arbeit. Außerdem freut es mich, dass die Jungs mit der Qualifikation zur U 20-WM 2015 in Neuseeland die Möglichkeit haben, ein weiteres Turnier zu spielen.

DFB.de: Ihre erste Reise als DFB-Trainer brachte sie mit den U 19-Junioren im Sommer 2013 nach Ungarn. Erinnern Sie sich, was Sie bei der Rückreise gedacht haben?

Sorg: Dass wir noch richtig viel Arbeit haben. Diese Reise wollten wir als Einstieg in das Europameisterschafts-Jahr unbedingt machen. Wir wollten der Mannschaft das Zeichen geben, dass wir in Ungarn starten und auch hier enden. Das Problem war, dass in diesen drei Tagen alles sehr schnell gegangen ist: Reisen, Ankommen, Training, Spiel, wieder zurück. Das war alles unglaublich unruhig und hektisch. Und so verlief auch unser Spiel. Noch dazu war ich neu dabei, habe die Mannschaft noch nicht optimal gekannt. Ich habe da sehr, sehr viele gute Lehren daraus gezogen. Aus dem Spiel selber, aber auch aus der ganzen Reise.

DFB.de: Ab welchem Zeitpunkt hatten Sie für sich die Gewissheit, dass es diese Mannschaft zu vielem fähig ist?

Sorg: Das erste Schlüsselerlebnis war für mich der Lehrgang danach, mit Testspielen gegen die Niederlande und Griechenland. Das war der einzige Lehrgang, an dem wir über einen längeren Zeitraum – netto sechs, sieben richtige Trainingstage – mit der Mannschaft richtig gut arbeiten konnten. Dort habe ich gesehen, dass dieses Team einen unheimlichen Charakter besitzt und viel Qualität hat, weil es lernwillig ist und Dinge sehr schnell umsetzen kann, die man versucht mit ihnen zu erarbeiten.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie mit Ihrer Arbeit verfolgt?

Sorg: Ich wollte klare Strukturen in der Mannschaft. Für mich war wichtig, den Spielern etwas an die Hand zu geben, damit man sie auch greifen kann. Wenn Du mit einer Mannschaft nur wenig Zeit hast und dazwischen noch viel Zeit liegt, der Kader sich aufgrund von Abstellungen oder Verletzungen auch noch immer wieder verändert, brauchst Du ein klares Grundgerüst. Von daher haben wir unseren Fokus von Anfang an auf defensive Organisation gesetzt. Wir haben gesagt, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir hinten gut organisiert sind und schnell in Ballbesitz kommen. So können wir die außergewöhnliche Qualität, die die Mannschaft hat, nämlich im Spiel nach vorne, auch umsetzen. Deswegen haben wir am Anfang eigentlich ausschließlich die Defensive trainiert.

DFB.de: Wie haben sich die einzelnen Spieler in dieser Zeit entwickelt?

Sorg: Die Spieler haben insgesamt eine sehr gute Entwicklung genommen. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass wir nur einen kleinen Teil dazu beitragen können. In erster Linie entwickeln sich die jungen Spieler in ihren Vereinen. Ihnen gebührt die Anerkennung für die individuelle Weiterentwicklung. Spieler wie Max Meyer, Niklas Stark, Julian Brandt oder Levin Öztunali haben in dieser Saison alle den Sprung in die Bundesliga geschafft. Davie Selke macht gerade einen tollen Schritt und kommt nach vorne. Und auch alle anderen fallen enorm positiv auf. Das ist schon sehr schön zu beobachten.

DFB.de: Es konnte also gar nicht schiefgehen bei dieser Europameisterschaft?

Sorg: Insgesamt weiß man nie so richtig, in welcher Verfassung die anderen Mannschaften sich präsentieren werden. Ich hatte großen Respekt vor unserer Gruppe. Weil wir wussten, dass die Mannschaften alle sehr gut organisiert sind und mit Herz und Leidenschaft verteidigen. Ich habe der Mannschaft zum Start gesagt, dass wir dieses Turnier gewinnen können, wenn wir bereit sind in jedem Training und in jedem Spiel weiter Gas zu geben und für den anderen zu arbeiten.

DFB.de: Das hat die Mannschaft eindrucksvoll umgesetzt, sogar ohne Vorbereitung.

Sorg: Dadurch, dass wir keine Vorbereitung hatten, war klar, dass die Gruppenphase unsere Vorbereitung wird. Das merkt man auch. Wir kommen immer besser in Form. Insgesamt haben wir alle ein überaus positives Gefühl und sind auch alle unglaublich happy und voller Vorfreude auf Donnerstag.