Kraus: "Kleinere Klubs holen auf"

Zwischen dem Auftaktspiel der Allianz Frauen-Bundesliga und den Begegnungen des zwölften Spieltags liegen gerade einmal vier Monate. Damals – Ende August – unterlag der FF USV Jena dem VfL Wolfsburg im eigenen Stadion mit 0:8. Am Samstag haben die Thürigerinnen erfolgreich Revanche genommen und am ersten Rückrundenspieltag einen 2:1-Auswärtssieg gefeiert. Wie ist das zu erklären?

Im DFB.de-Interview sucht Jenas Trainer Daniel Kraus nach den Gründen. Außerdem spricht der 31-Jährige über den spannenden Abstiegskampf und die zahlreichen Überraschungen in dieser Saison. Jena hat alleine gegen Wolfsburg, München und Potsdam sieben seiner 13 Zähler geholt – eine kuriose Bilanz.

DFB.de: Herr Kraus, wenn wir einmal auf den ersten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga zurückschauen...

Daniel Kraus: ... auf unser 0:8 gegen den VfL Wolfsburg also ...

DFB.de: ... und dann im Vergleich dazu den zwölften Spieltag nehmen – da haben sie am Samstagmittag 2:1 beim VfL Wolfsburg gewonnen –, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie kann das sein?

Kraus: Das ist nur schwer zu beantworten. Aber manchmal ist es eben so. Am ersten Spieltag sind wir anders aufgetreten, als wir es hätten tun sollen. Wir wollten mitspielen und sind dafür böse bestraft worden. Nach dem 0:1 ist alles in sich zusammengebrochen. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen.

DFB.de: Was war jetzt anders?

Kraus: Wir haben uns vorher gesagt, dass uns das nicht noch einmal passiert. Wir wussten, dass Wolfsburg unter Druck steht. Eigentlich mussten die unbedingt die drei Punkte holen, um den Anschluss an Bayern München nicht zu verlieren. Dass wir dort gewinnen, damit war natürlich nicht zu rechnen, gerade nach unserem schlechten Lauf zuletzt. Aber wir haben defensiv gut gestanden, ein bisschen Glück gehabt und die wenigen Chancen konsequent genutzt.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass wirklich etwas möglich ist?

Kraus: Ich habe schnell gemerkt, dass wir gut im Spiel sind. Die frühe Führung war wichtig. Das 2:0 nach der Pause eine Beruhigung. Aber ich wusste immer, dass Wolfsburg jederzeit die Qualität hat, um zurückzukommen. Nach dem Anschlusstreffer durch den Elfmeter ist es ja dann auch noch einmal entsprechend spannend geworden. Um Ihre Frage zu beantworten: Erst mit dem Schlusspfiff war ich wirklich sicher, dass wir die drei Punkte mitnehmen werden.

DFB.de: Was auffällt: Sie haben gegen Wolfsburg und Potsdam gewonnen, gegen Frankfurt mit viel Pech 4:5 verloren und als einzige Mannschaft der Allianz Frauen-Bundesliga beim 1:1 dem FC Bayern Punkte abnehmen können. Gleichzeitig verlieren Sie im eigenen Stadion gegen den bis dato sieglosen Tabellenletzten 1.FC Köln. Wie kann das sein?

Kraus: Da kommen einige Dinge zusammen. Wir haben im Sommer eine ziemlich neue Mannschaft mit vielen jungen Spielerinnen zusammengestellt. Dass es da Leistungsschwankungen gibt, ist ganz normal. Das Spiel gegen Köln war zudem eine Kopfsache. Wir hatten katastrophale erste 15 Minuten. Da haben wir uns alles kaputt gemacht und sind nicht mehr zurückgekommen. Unsere Leistungen gegen die Topteams zeigen allerdings gleichzeitig, dass wir die Qualität haben, um mithalten zu können. Wir müssen es aber konstanter abrufen. Daran müssen wir arbeiten. Das ist unser Auftrag für die nächsten Monate.



Zwischen dem Auftaktspiel der Allianz Frauen-Bundesliga und den Begegnungen des zwölften Spieltags liegen gerade einmal vier Monate. Damals – Ende August – unterlag der FF USV Jena dem VfL Wolfsburg im eigenen Stadion mit 0:8. Am Samstag haben die Thürigerinnen erfolgreich Revanche genommen und am ersten Rückrundenspieltag einen 2:1-Auswärtssieg gefeiert. Wie ist das zu erklären?

Im DFB.de-Interview sucht Jenas Trainer Daniel Kraus nach den Gründen. Außerdem spricht der 31-Jährige über den spannenden Abstiegskampf und die zahlreichen Überraschungen in dieser Saison. Jena hat alleine gegen Wolfsburg, München und Potsdam sieben seiner 13 Zähler geholt – eine kuriose Bilanz.

DFB.de: Herr Kraus, wenn wir einmal auf den ersten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga zurückschauen...

Daniel Kraus: ... auf unser 0:8 gegen den VfL Wolfsburg also ...

DFB.de: ... und dann im Vergleich dazu den zwölften Spieltag nehmen – da haben sie am Samstagmittag 2:1 beim VfL Wolfsburg gewonnen –, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie kann das sein?

Kraus: Das ist nur schwer zu beantworten. Aber manchmal ist es eben so. Am ersten Spieltag sind wir anders aufgetreten, als wir es hätten tun sollen. Wir wollten mitspielen und sind dafür böse bestraft worden. Nach dem 0:1 ist alles in sich zusammengebrochen. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen.

DFB.de: Was war jetzt anders?

Kraus: Wir haben uns vorher gesagt, dass uns das nicht noch einmal passiert. Wir wussten, dass Wolfsburg unter Druck steht. Eigentlich mussten die unbedingt die drei Punkte holen, um den Anschluss an Bayern München nicht zu verlieren. Dass wir dort gewinnen, damit war natürlich nicht zu rechnen, gerade nach unserem schlechten Lauf zuletzt. Aber wir haben defensiv gut gestanden, ein bisschen Glück gehabt und die wenigen Chancen konsequent genutzt.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass wirklich etwas möglich ist?

Kraus: Ich habe schnell gemerkt, dass wir gut im Spiel sind. Die frühe Führung war wichtig. Das 2:0 nach der Pause eine Beruhigung. Aber ich wusste immer, dass Wolfsburg jederzeit die Qualität hat, um zurückzukommen. Nach dem Anschlusstreffer durch den Elfmeter ist es ja dann auch noch einmal entsprechend spannend geworden. Um Ihre Frage zu beantworten: Erst mit dem Schlusspfiff war ich wirklich sicher, dass wir die drei Punkte mitnehmen werden.

DFB.de: Was auffällt: Sie haben gegen Wolfsburg und Potsdam gewonnen, gegen Frankfurt mit viel Pech 4:5 verloren und als einzige Mannschaft der Allianz Frauen-Bundesliga beim 1:1 dem FC Bayern Punkte abnehmen können. Gleichzeitig verlieren Sie im eigenen Stadion gegen den bis dato sieglosen Tabellenletzten 1.FC Köln. Wie kann das sein?

Kraus: Da kommen einige Dinge zusammen. Wir haben im Sommer eine ziemlich neue Mannschaft mit vielen jungen Spielerinnen zusammengestellt. Dass es da Leistungsschwankungen gibt, ist ganz normal. Das Spiel gegen Köln war zudem eine Kopfsache. Wir hatten katastrophale erste 15 Minuten. Da haben wir uns alles kaputt gemacht und sind nicht mehr zurückgekommen. Unsere Leistungen gegen die Topteams zeigen allerdings gleichzeitig, dass wir die Qualität haben, um mithalten zu können. Wir müssen es aber konstanter abrufen. Daran müssen wir arbeiten. Das ist unser Auftrag für die nächsten Monate.

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DFB.de: Es fällt auch auf, dass es in dieser Saison viele dieser Überraschungen gibt. Teilen Sie diesen Eindruck?

Kraus: Ja, das ist ganz sicher so. Für den Frauenfußball in Deutschland ist das doch eine großartige Entwicklung. Früher ging es nur um die Höhe des Sieges. Diese Zeiten sind vorbei. Einzig Bayern München scheint im Moment unangreifbar zu sein.

DFB.de: Woran liegt es, dass sich die Überraschungen häufen?

Kraus: Die kleineren Klubs holen auf. Vor allem im athletischen Bereich. Außerdem wird die Jugendarbeit überall besser. Dadurch drängen viele talentierte junge Spielerinnen in die Klubs. Das sind meiner Meinung nach zwei ganz wichtige Aspekte.

DFB.de: Kommen wir nochmal zurück auf Ihr 2:1 in Wolfsburg. Gerade nach den Ergebnissen von Sonntag auch ein ganz wichtiger Erfolg, oder?

Kraus: Ja, natürlich. Die Teams unter uns haben alle gepunktet. Aber sie haben nur Unentschieden gespielt. Wir konnten uns also ein kleines Polster erarbeiten.

DFB.de: Was war los auf der Rückfahrt?

Kraus: Wenn ich sage, dass die Stimmung sehr gut war, dann übertreibe ich nicht. Die Mädels haben das eine oder andere Bier getrunken. Die Musik war ziemlich laut. Es war eine schöne Atmosphäre. Aber das hat sich die Mannschaft auch verdient. Jetzt können alle ein paar Tage abschalten. Und dann starten wir mit der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte.

DFB.de: Weihnachten lässt sich mit einem 2:1 in Wolfsburg sicher viel besser und entspannter genießen.

Kraus: Klar, das tut gut. Für unser Selbstvertrauen nach den schlechten Wochen zuletzt war das ganz wichtig. Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die kurze Pause. Und dann müssen wir sehen, dass wir den Schwung mitnehmen. Wir sind noch lange nicht am Ziel. Aber wir sind jetzt auf einem guten Weg.