Kraus: "Ich kann mich mit der Philosophie des Vereins voll identifizieren"

Abschied nach sechs Jahren beim FF USV Jena – zur neuen Saison wird Daniel Kraus Trainer der SGS Essen in der Allianz Frauen-Bundesliga. Zunächst jedoch will der 31-Jährige im letzten Heimspiel der Saison heute (ab 14 Uhr) gegen den DFB-Pokalfinalisten SC Sand auch sich selbst einen erfolgreichen Abgang bescheren.

Im DFB.de-Interview spricht Kraus über seine Zeit bei dem Klub aus Thüringen. Er verrät auch, wieso die 0:8-Heimniederlage am ersten Spieltag gegen Wolfsburg einen heilenden Effekt hatte und mit welchen Zielen er seine neue Aufgabe im Ruhrgebiet bei der SGS Essen antreten wird.

DFB.de: Herr Kraus, wie geht es Ihnen vor Ihrem letzten Spiel als Trainer des FF USV Jena?

Daniel Kraus: Eigentlich ganz gut, danke. Einen großen Abschiedsschmerz verspüre ich im Moment, ehrlich gesagt, noch nicht. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass sich mein Fokus aktuell noch voll auf unser letztes Spiel gegen Sand richtet. Da wollen wir uns gut aus der Saison verabschieden. Am liebsten natürlich mit einem Sieg. Dann können wir vielleicht noch einmal einen kleinen Sprung in der Tabelle machen. Das wäre eine schöne Sache zum Abschluss. Ich denke, danach wird dann auch ein wenig Wehmut aufkommen.

DFB.de: Sechs Jahren waren Sie für den Verein tätig.

Kraus: Und das war eine tolle, ereignisreiche und lehrreiche Zeit. Zunächst als Torwart- und Interimstrainer. Dann als Assistent und seit 2012 bin ich jetzt hier verantwortlich. Ich bin den Verantwortlichen dankbar, dass sie diesen Weg mit mir gegangen sind. Ich war insgesamt 19 Jahre in Jena, davon natürlich auch viele Jahre beim FC Carl Zeiss. Aber jetzt brechen wir hier alle Zelte ab und ziehen ins Ruhrgebiet. Meine Frau hat dort bereits einen Job angenommen. Spannende Zeiten stehen uns bevor. Davon bin ich absolut überzeugt.

DFB.de: Was waren für Sie Höhepunkte während der Zeit in Jena?

Kraus: Der größte Erfolg für mich ganz persönlich ist, dass wir es geschafft haben, diesen Verein mit seinen überschaubaren finanziellen Möglichkeiten in der Allianz Frauen-Bundesliga zu etablieren. Darauf können wir alle stolz sein, denke ich. Und auch dass wir in dieser Saison frühzeitig den Klassenerhalt schaffen konnten, sehe ich als gute Leistung an.



Abschied nach sechs Jahren beim FF USV Jena – zur neuen Saison wird Daniel Kraus Trainer der SGS Essen in der Allianz Frauen-Bundesliga. Zunächst jedoch will der 31-Jährige im letzten Heimspiel der Saison heute (ab 14 Uhr) gegen den DFB-Pokalfinalisten SC Sand auch sich selbst einen erfolgreichen Abgang bescheren.

Im DFB.de-Interview spricht Kraus über seine Zeit bei dem Klub aus Thüringen. Er verrät auch, wieso die 0:8-Heimniederlage am ersten Spieltag gegen Wolfsburg einen heilenden Effekt hatte und mit welchen Zielen er seine neue Aufgabe im Ruhrgebiet bei der SGS Essen antreten wird.

DFB.de: Herr Kraus, wie geht es Ihnen vor Ihrem letzten Spiel als Trainer des FF USV Jena?

Daniel Kraus: Eigentlich ganz gut, danke. Einen großen Abschiedsschmerz verspüre ich im Moment, ehrlich gesagt, noch nicht. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass sich mein Fokus aktuell noch voll auf unser letztes Spiel gegen Sand richtet. Da wollen wir uns gut aus der Saison verabschieden. Am liebsten natürlich mit einem Sieg. Dann können wir vielleicht noch einmal einen kleinen Sprung in der Tabelle machen. Das wäre eine schöne Sache zum Abschluss. Ich denke, danach wird dann auch ein wenig Wehmut aufkommen.

DFB.de: Sechs Jahren waren Sie für den Verein tätig.

Kraus: Und das war eine tolle, ereignisreiche und lehrreiche Zeit. Zunächst als Torwart- und Interimstrainer. Dann als Assistent und seit 2012 bin ich jetzt hier verantwortlich. Ich bin den Verantwortlichen dankbar, dass sie diesen Weg mit mir gegangen sind. Ich war insgesamt 19 Jahre in Jena, davon natürlich auch viele Jahre beim FC Carl Zeiss. Aber jetzt brechen wir hier alle Zelte ab und ziehen ins Ruhrgebiet. Meine Frau hat dort bereits einen Job angenommen. Spannende Zeiten stehen uns bevor. Davon bin ich absolut überzeugt.

DFB.de: Was waren für Sie Höhepunkte während der Zeit in Jena?

Kraus: Der größte Erfolg für mich ganz persönlich ist, dass wir es geschafft haben, diesen Verein mit seinen überschaubaren finanziellen Möglichkeiten in der Allianz Frauen-Bundesliga zu etablieren. Darauf können wir alle stolz sein, denke ich. Und auch dass wir in dieser Saison frühzeitig den Klassenerhalt schaffen konnten, sehe ich als gute Leistung an.

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DFB.de: Auffällig sind die Leistungsschwankungen ihres Teams in den vergangenen Monaten. Wie ist das zu erklären?

Kraus: Das hat mir auch teilweise Kopfzerbrechen bereitet. In der einen Woche spielen wir richtig gut und schlagen zum Beispiel Wolfsburg oder Potsdam. Und am nächsten Wochenende kassieren wir gegen Köln eine völlig überflüssige Niederlage. Gegen die haben wir sogar beide Partien verloren. Mit diesen sechs Punkten mehr auf dem Konto hätten wir den vierten Platz jetzt fast sicher. Das wäre ein überragender Abschluss gewesen.

DFB.de: Danach hat es nach dem ersten Spieltag und dem 0:8 gegen Wolfsburg noch überhaupt nicht ausgesehen.

Kraus: Wir hatten im vergangenen Sommer einen riesigen Umbruch. Die Spielerinnen haben einfach etwas Zeit gebraucht, um sich zu finden. Auf diese Klatsche hätte ich dennoch gut verzichten können. Die Höhe hat damals schon wehgetan. Aber letztlich hat uns diese Niederlage vielleicht sogar geholfen und die Augen geöffnet. Wir haben daraus gelernt und unsere Lehren gezogen. Wir sind als Team noch enger zusammengerückt. Das war wichtig.

DFB.de: In Kürze beginnt für Sie ein neuer Lebensabschnitt. Wie kam es zu Ihrem Wechsel zur SGS Essen?

Kraus: Die Verantwortlichen dort um Willi Wißing haben sich intensiv um mich bemüht. Wir standen bereits über einen längeren Zeitraum in Kontakt. Es ist eine reizvolle Aufgabe. Und außerdem war jetzt einfach mal der Zeitpunkt für einen Tapetenwechsel gekommen.

DFB.de: Essen setzt traditionell auf die Ausbildung junger deutscher Spielerinnen.

Kraus: Und genau diesen Weg wollen wir dort auch fortsetzen. Ich kann mich mit der Philosophie des Vereins voll identifizieren. Das wird eine neue Herausforderung, auf die ich mich jetzt sehr freue.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie in Essen an? Wollen Sie mittelfristig in die Spitzengruppe eindringen?

Kraus: Es ist jetzt zu früh, um über konkrete Ziele zu sprechen. Ich weiß nicht, ob wir mit den vorhandenen Möglichkeiten dauerhaft mit Teams wie Wolfsburg, Frankfurt, München oder Potsdam mithalten können. Wir wollen den jungen Spielerinnen eine möglichst optimale Ausbildung ermöglichen. Alles weitere kommt dann von ganz alleine. Aber zunächst freue ich mich nach Saisonende auf einen Junggesellenabschied und einen Urlaub. Es ist wichtig, den Kopf vom Fußball wieder etwas frei zu bekommen.