"Kein Zufall": Drei CL-Teams als Gruppensieger weiter

Es ist ein historischer Moment für die Fußball-Bundesliga. Die Erfolge des deutschen Trios in der Champions League "überstrahlen ganz Europa. Wenn die UEFA das Financial Fairplay konsequent umsetzt, geht der deutsche Fußball goldenen Zeiten entgegen", schreibt Ottmar Hitzfeld, mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund Sieger der Königsklasse, in seiner kicker-Kolumne.

Dass Rekordmeister FC Bayern, Double-Gewinner Dortmund und Schalke 04 erstmals gemeinsam als Gruppensieger ins Achtelfinale der Königsklasse einziehen, bewertet nicht nur der Schweizer Nationaltrainer äußerst positiv. "Die Bundesliga lebt", sagte auch Bayern Münchens Torjäger Mario Gomez, um dann aber doch die Euphorie gleich wieder etwas zu bremsen: "Es bringt nichts, Gruppensieger zu werden - man muss schon noch ein paar Spiele gewinnen, um erfolgreich zu sein."

Auch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer zeigte sich gewohnt kritisch. "Das ist okay, aber was ist denn unser Anspruch? Dass wir uns freuen, die Vorrunde in der Champions League mit drei deutschen Mannschaften überstanden zu haben? Das wundert mich schon ein bisschen. Jetzt geht es ja erst los. Man sollte das eigentlich als Normalität betrachten", betonte Sammer.

Thomas Müller: "Positives Zeichen"

Ansonsten überwog der Stolz, erstmals in der Geschichte der Königsklasse nach der Gruppenphase eine bessere Bilanz als Spanien, England und Italien aufweisen zu können. 18 Vorrundenspiele mit elf Siegen und nur einer Niederlage des FC Bayern in Borissow (1:3): "Das ist ein positives Zeichen. So kann es weitergehen. Die deutschen Mannschaften sind gut aufgestellt. Jetzt ist alles möglich", sagte Münchens Nationalspieler Thomas Müller. Er habe die deutschen Teams auch bei der Titelvergabe "auf dem Zettel".

Auch Bayern- und DFB-Kapitän Philipp Lahm spricht von einer "sensationellen Leistung". Dies zeige, "dass in der Bundesliga gute Arbeit geleistet wird - auch mit der Nationalmannschaft. Alle haben die Chance, weit zu kommen." Für Gomez ist die Bundesliga "in der Breite wohl die beste Liga in Europa".

Hitzfeld: "Wirtschaftlich gibt die Bundesliga das Vorbild"

Dies spiegelt sich auch in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wieder, in der Deutschland als Dritter England und Spanien immer näher rückt. Der Vorsprung auf Italien ist derzeit riesig. Für Hitzfeld kein Zufall: "Wirtschaftlich gibt die Bundesliga das Vorbild. Während es in Spanien, England und Italien finanziell und strukturell klemmt, sind die deutschen Stadien bestens besucht. Zudem greift das Lizenzierungsverfahren im deutschen Fußball nachhaltig. Also ist die feine Bilanz der deutschen Klubs logisch." Dies, so Hitzfeld weiter, erhöhe auch die Attraktivität der Bundesliga "für ausländische Topspieler".

Dass nicht nur der frühere Erfolgscoach des FC Bayern und von Borussia Dortmund seine beiden Ex-Klubs im Favoritenkreis der Königsklasse sieht, stößt zumindest bei BVB-Trainer Jürgen Klopp auf wenig Gegenliebe: "Vom Titel zu träumen, davon sind wir noch weit entfernt."<7p>

Allerdings werde die Borussia "jedem weiteren Gegner ein unangenehmer Gegner sein", fügte Klopp an, "dass sich viele wünschen, hoffentlich nicht gegen Dortmund spielen zu müssen, ist auch ein Qualitätsmerkmal."

[sid]

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Es ist ein historischer Moment für die Fußball-Bundesliga. Die Erfolge des deutschen Trios in der Champions League "überstrahlen ganz Europa. Wenn die UEFA das Financial Fairplay konsequent umsetzt, geht der deutsche Fußball goldenen Zeiten entgegen", schreibt Ottmar Hitzfeld, mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund Sieger der Königsklasse, in seiner kicker-Kolumne.

Dass Rekordmeister FC Bayern, Double-Gewinner Dortmund und Schalke 04 erstmals gemeinsam als Gruppensieger ins Achtelfinale der Königsklasse einziehen, bewertet nicht nur der Schweizer Nationaltrainer äußerst positiv. "Die Bundesliga lebt", sagte auch Bayern Münchens Torjäger Mario Gomez, um dann aber doch die Euphorie gleich wieder etwas zu bremsen: "Es bringt nichts, Gruppensieger zu werden - man muss schon noch ein paar Spiele gewinnen, um erfolgreich zu sein."

Auch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer zeigte sich gewohnt kritisch. "Das ist okay, aber was ist denn unser Anspruch? Dass wir uns freuen, die Vorrunde in der Champions League mit drei deutschen Mannschaften überstanden zu haben? Das wundert mich schon ein bisschen. Jetzt geht es ja erst los. Man sollte das eigentlich als Normalität betrachten", betonte Sammer.

Thomas Müller: "Positives Zeichen"

Ansonsten überwog der Stolz, erstmals in der Geschichte der Königsklasse nach der Gruppenphase eine bessere Bilanz als Spanien, England und Italien aufweisen zu können. 18 Vorrundenspiele mit elf Siegen und nur einer Niederlage des FC Bayern in Borissow (1:3): "Das ist ein positives Zeichen. So kann es weitergehen. Die deutschen Mannschaften sind gut aufgestellt. Jetzt ist alles möglich", sagte Münchens Nationalspieler Thomas Müller. Er habe die deutschen Teams auch bei der Titelvergabe "auf dem Zettel".

Auch Bayern- und DFB-Kapitän Philipp Lahm spricht von einer "sensationellen Leistung". Dies zeige, "dass in der Bundesliga gute Arbeit geleistet wird - auch mit der Nationalmannschaft. Alle haben die Chance, weit zu kommen." Für Gomez ist die Bundesliga "in der Breite wohl die beste Liga in Europa".

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Hitzfeld: "Wirtschaftlich gibt die Bundesliga das Vorbild"

Dies spiegelt sich auch in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wieder, in der Deutschland als Dritter England und Spanien immer näher rückt. Der Vorsprung auf Italien ist derzeit riesig. Für Hitzfeld kein Zufall: "Wirtschaftlich gibt die Bundesliga das Vorbild. Während es in Spanien, England und Italien finanziell und strukturell klemmt, sind die deutschen Stadien bestens besucht. Zudem greift das Lizenzierungsverfahren im deutschen Fußball nachhaltig. Also ist die feine Bilanz der deutschen Klubs logisch." Dies, so Hitzfeld weiter, erhöhe auch die Attraktivität der Bundesliga "für ausländische Topspieler".

Dass nicht nur der frühere Erfolgscoach des FC Bayern und von Borussia Dortmund seine beiden Ex-Klubs im Favoritenkreis der Königsklasse sieht, stößt zumindest bei BVB-Trainer Jürgen Klopp auf wenig Gegenliebe: "Vom Titel zu träumen, davon sind wir noch weit entfernt."<7p>

Allerdings werde die Borussia "jedem weiteren Gegner ein unangenehmer Gegner sein", fügte Klopp an, "dass sich viele wünschen, hoffentlich nicht gegen Dortmund spielen zu müssen, ist auch ein Qualitätsmerkmal."