Kapitän Ballack gegen Südkorea mit 50. Länderspieleinsatz

Boss, Botschafter und Torschütze vom Dienst: Nie war Michael Ballack so wertvoll für die deutsche Nationalmannschaft wie in seiner neuen Rolle als Kapitän, der Deutschland zur WM 2006 im eigenen Land führen soll.

"Es ist alles genauso eingetreten, wie wir uns das vorstellten, als wir bei unserem Amsantritt vor dem Österreich-Spiel Michael die Spielführerbinde übertragen haben. Wir haben gehofft, dass er das Zepter in die Hand nimmt. Er ist nicht nur auf dem Feld, sondern auch außerhalb in allen Belangen ein Vorbild und macht auch eine persönliche Entwicklung mit. Er weiß, dass er als Kapitän auch Deutschland repräsentiert", schwärmte Bundestrainer Jürgen Klinsmann in höchsten Tönen nach dem 3:0 der DFB-Auswahl zum Auftakt ihrer Asienreise gegen Japan hoch über den Wolken beim Weiterflug in Richtung Südkorea.

In Busan bestreitet Ballack, der mit einem Traumtor in Yokohama das 2:0 erzielt hatte, gegen den WM-Gastgeber von 2002 sein 50. Länderspiel bestreiten. Mehr Gratulanten als nach seinem Galaauftritt gegen die Japaner kann der Münchner aber eigentlich nicht mehr erhalten. "Natürlich freut man sich über Lob. Aber das Gerede vom Chef und dem Führungsspieler, das es ja schon lange gibt, kann ich nicht mehr hören. Ich bin zwar der Kapitän, aber sonst ein Spieler wie jeder andere. Dass ich Verantwortung übernehmen muss, ist mir klar, und das mache ich auch gerne", sagte der 28-Jährige, der schon bei Rudi Völler eine zentrale Figur war, unter dessen Nachfolger Klinsmann - und im Verein möglicherweise unter Felix Magath - noch einen gewaltigen Sprung nach vorne macht.

"Er ist ein absoluter Weltklassespieler", sagte Klinsmann, "der sich aber wie alle anderen auch noch weiter verbessern kann. Und es ist einfach toll mit anzusehen, wie er die Mannschaft führt."

Ballack gibt das Kompliment umgehend zurück: "Ich bin mit allen Trainer gut ausgekommen und habe viel von ihnen gelernt. Jürgen Klinsmann bringt mit seiner positiven Art aber nach der enttäuschenden EM neuen Schwung rein, auch durch seine teilweise ungewöhnlichen Methoden. Er leistet tolle Arbeit. Davon profitiert die ganze Mannschaft. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie schnell und vor allem positiv die Entwicklung voranschreitet, vor allem die Integration der vielen jungen neuen Spieler."

Gute Erinnerungen an Südkorea

Sein 50. Länderspiel ausgerechnet gegen Südkorea, das er im WM-Halbfinale 2002 durch seinen Siegtreffer zum 1:0 im WM-Halbfinale nahezu im Alleingang bezwungen hatte, ist für den gebütigen Görlitzer trotz seiner vielen Titel etwas Besonderes: "Das ist schon ein kleines Jubiläum, darum freue ich mich auch ganz besonders auf dieses Spiel. Aber ich hoffe, dass noch viele dazukommen, und bin heiß auf die nächsten Aufgaben, denn speziell 2006 haben wir ja was Großes vor", meinte der torgefährliche Mittelfeldspieler, der in 49 Länderspielen 21-mal und in 193 Bundesligaspielen 53-mal getroffen hat.

Zu keinem Zeitpunkt hat Ballack daran gedacht, angesichts der strapaziösen Hinrunde und der kurzen Winterferien gegen Südkorea eine Auszeit zu beantragen: "Dafür macht es viel zu viel Spaß", meinte der gegen Japan überragende Akteur. "Das gilt aber für alle", ergänzte Klinsmann, "jeder will spielen, am liebsten 90 Minuten."

Der Bundestrainer achtet aber darauf, dass seine Spieler die nötigen Ruhepausen erhalten. Am Freitag stand im Mannschaftshotel "Paradise Hotel" ein paradiesischer Tag mit leichten Entspannungsübungen auf dem Programm. Erst am Samstag bittet Klinsmann wieder zum Training.

[ko]


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Boss, Botschafter und Torschütze vom Dienst: Nie war Michael Ballack so wertvoll für die deutsche Nationalmannschaft wie in seiner neuen Rolle als Kapitän, der Deutschland zur WM 2006 im eigenen Land führen soll.



"Es ist alles genauso eingetreten, wie wir uns das vorstellten, als wir bei unserem Amsantritt vor dem Österreich-Spiel Michael die Spielführerbinde übertragen haben. Wir haben gehofft, dass er das Zepter in die Hand nimmt. Er ist nicht nur auf dem Feld, sondern auch außerhalb in allen Belangen ein Vorbild und macht auch eine persönliche Entwicklung mit. Er weiß, dass er als Kapitän auch Deutschland repräsentiert", schwärmte
Bundestrainer Jürgen Klinsmann in höchsten Tönen nach dem 3:0 der DFB-Auswahl zum Auftakt ihrer Asienreise gegen Japan hoch über den Wolken beim Weiterflug in Richtung Südkorea.



In Busan bestreitet Ballack, der mit einem Traumtor in Yokohama das 2:0 erzielt hatte, gegen den WM-Gastgeber von 2002 sein 50. Länderspiel bestreiten. Mehr Gratulanten als nach seinem Galaauftritt gegen die Japaner kann der Münchner aber eigentlich nicht mehr erhalten. "Natürlich freut man sich über Lob. Aber das Gerede vom Chef und dem Führungsspieler, das es ja schon lange gibt, kann ich nicht mehr hören. Ich bin zwar der Kapitän, aber sonst ein Spieler wie jeder andere. Dass ich Verantwortung übernehmen muss, ist mir klar, und das mache ich auch gerne", sagte der 28-Jährige, der schon bei Rudi Völler eine zentrale Figur war, unter dessen Nachfolger Klinsmann - und im Verein möglicherweise unter Felix Magath - noch einen gewaltigen Sprung nach vorne macht.



"Er ist ein absoluter Weltklassespieler", sagte Klinsmann,
"der sich aber wie alle anderen auch noch weiter verbessern kann. Und es ist einfach toll mit anzusehen, wie er die Mannschaft führt."



Ballack gibt das Kompliment umgehend zurück: "Ich bin mit
allen Trainer gut ausgekommen und habe viel von ihnen gelernt.
Jürgen Klinsmann bringt mit seiner positiven Art aber nach der
enttäuschenden EM neuen Schwung rein, auch durch seine teilweise
ungewöhnlichen Methoden. Er leistet tolle Arbeit. Davon profitiert die ganze Mannschaft. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie schnell und vor allem positiv die Entwicklung voranschreitet, vor allem die Integration der vielen jungen neuen Spieler."



Gute Erinnerungen an Südkorea



Sein 50. Länderspiel ausgerechnet gegen Südkorea, das er im
WM-Halbfinale 2002 durch seinen Siegtreffer zum 1:0 im
WM-Halbfinale nahezu im Alleingang bezwungen hatte, ist für den
gebütigen Görlitzer trotz seiner vielen Titel etwas Besonderes:
"Das ist schon ein kleines Jubiläum, darum freue ich mich auch ganz besonders auf dieses Spiel. Aber ich hoffe, dass noch viele
dazukommen, und bin heiß auf die nächsten Aufgaben, denn speziell 2006 haben wir ja was Großes vor", meinte der torgefährliche Mittelfeldspieler, der in 49 Länderspielen 21-mal und in 193 Bundesligaspielen 53-mal getroffen hat.


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Zu keinem Zeitpunkt hat Ballack daran gedacht, angesichts der strapaziösen Hinrunde und der kurzen Winterferien gegen Südkorea eine Auszeit zu beantragen: "Dafür macht es viel zu viel Spaß", meinte der gegen Japan überragende Akteur. "Das gilt aber für alle", ergänzte Klinsmann, "jeder will spielen, am liebsten 90 Minuten."



Der Bundestrainer achtet aber darauf, dass seine Spieler die
nötigen Ruhepausen erhalten. Am Freitag stand im Mannschaftshotel "Paradise Hotel" ein paradiesischer Tag mit leichten Entspannungsübungen auf dem Programm. Erst am Samstag bittet Klinsmann wieder zum Training.