Arnold im Video: Ohne sie geht nichts in Jena

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auf DFB.de und DFB-TV. Heute: Julia Arnold vom FF USV Jena.

Es ist eine ungewöhnliche Statistik, mit der der FF USV Jena in die Länderspielpause geht. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus hat nach drei Begegnungen einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto - vier Punkte, Platz sieben, so weit, so gut. Außergewöhnlich allerdings ist das Torverhältnis von 1:8, findet auch Julia Arnold, das Urgestein des Klubs aus Thüringen: "Wir hatten mit dem 0:8 gegen den VfL Wolfsburg einen ganz schlechten Start in die Allianz Frauen-Bundesliga. Aber dieses Ergebnis hat uns wach gerüttelt." Danach gab es ein 0:0 bei Bayer Leverkusen und ein 1:0 gegen Aufsteiger Werder Bremen.

Julia Arnold war immer mit dabei. Das allerdings ist wenig erstaunlich. Schließlich gilt die Defensivspezialistin als Dauerbrennerin des FF USV Jena. Von 158 Begegnungen in Deutschlands höchster Spielklasse in den vergangenen Jahren hat die 24-Jährige genau elf Partien verpasst. Die frühere Juniorennationalspielerin geht nun in ihre zehnte Saison in Jena - sie hat die gesamte Entwicklung des Klubs nicht nur erlebt, sondern auch geprägt.

"Die Packung gegen Wolfsburg war schon krass"

Arnold ist also inzwischen ohne Zweifel eine unumstrittene Führungsspielerin in Jena. Sie geht voran, sie hilft den vielen nachrückenden Talenten, vor allem in schwierigen Situationen. Und da gab es in dieser Saison ja schon eine ganz heftige - das 0:8 zum Saisonstart gegen Wolfsburg war ein bitterer Start.

"Wir waren mit großen Hoffnungen und Zielen in die Saison gestartet, und dann bekommen wir so eine Packung", sagt Arnold, die neben dem Fußball in Weimar noch Medienwissenschaften studiert. "Das war schon krass. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so hoch verloren zu haben. Aber ich bin davon überzeugt, dass uns dieses Erlebnis noch stärker macht. Im Erfolgsfall funktioniert eine Gemeinschaft fast immer. Dieses 0:8 allerdings war eine echte Prüfung für uns. Das hat uns wach gerüttelt und daran erinnert, dass jede Einzelne noch mehr geben muss, damit wir als Team in der Allianz Frauen-Bundesliga bestehen können."



Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auf DFB.de und DFB-TV. Heute: Julia Arnold vom FF USV Jena.

Es ist eine ungewöhnliche Statistik, mit der der FF USV Jena in die Länderspielpause geht. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus hat nach drei Begegnungen einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto - vier Punkte, Platz sieben, so weit, so gut. Außergewöhnlich allerdings ist das Torverhältnis von 1:8, findet auch Julia Arnold, das Urgestein des Klubs aus Thüringen: "Wir hatten mit dem 0:8 gegen den VfL Wolfsburg einen ganz schlechten Start in die Allianz Frauen-Bundesliga. Aber dieses Ergebnis hat uns wach gerüttelt." Danach gab es ein 0:0 bei Bayer Leverkusen und ein 1:0 gegen Aufsteiger Werder Bremen.

Julia Arnold war immer mit dabei. Das allerdings ist wenig erstaunlich. Schließlich gilt die Defensivspezialistin als Dauerbrennerin des FF USV Jena. Von 158 Begegnungen in Deutschlands höchster Spielklasse in den vergangenen Jahren hat die 24-Jährige genau elf Partien verpasst. Die frühere Juniorennationalspielerin geht nun in ihre zehnte Saison in Jena - sie hat die gesamte Entwicklung des Klubs nicht nur erlebt, sondern auch geprägt.

"Die Packung gegen Wolfsburg war schon krass"

Arnold ist also inzwischen ohne Zweifel eine unumstrittene Führungsspielerin in Jena. Sie geht voran, sie hilft den vielen nachrückenden Talenten, vor allem in schwierigen Situationen. Und da gab es in dieser Saison ja schon eine ganz heftige - das 0:8 zum Saisonstart gegen Wolfsburg war ein bitterer Start.

"Wir waren mit großen Hoffnungen und Zielen in die Saison gestartet, und dann bekommen wir so eine Packung", sagt Arnold, die neben dem Fußball in Weimar noch Medienwissenschaften studiert. "Das war schon krass. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so hoch verloren zu haben. Aber ich bin davon überzeugt, dass uns dieses Erlebnis noch stärker macht. Im Erfolgsfall funktioniert eine Gemeinschaft fast immer. Dieses 0:8 allerdings war eine echte Prüfung für uns. Das hat uns wach gerüttelt und daran erinnert, dass jede Einzelne noch mehr geben muss, damit wir als Team in der Allianz Frauen-Bundesliga bestehen können."

###more###

Trainer Kraus: "Julia ist eine sehr wichtige Stütze"

Seit diesem Tiefschlag haben sich die Jenaerinnen tatsächlich stabilisiert - besonders in der Defensive steht die Mannschaft nun wieder gut. Das ist auch ein Verdienst Arnolds, die in der Defensive ein entscheidendes Mosaiksteinchen ist. Trainer Kraus macht deshalb erst gar keinen Hehl um ihren Stellenwert: "Julia ist eine sehr wichtige Stütze in unserem Kader. Sie bringt seit Jahren stabile Leistungen und ist sehr ehrgeizig. Auf sie ist in der Defensive immer Verlass."

Die Jenaerinnen haben also schon längst wieder den richtigen Weg eingeschlagen, über den sie am Ende den Klassenverbleib schaffen wollen, denn das ist wie immer das erste Ziel. "Wir wollen früher als in der vergangenen Saison die nötigen Punkte für den Ligaverbleib sammeln", sagt Arnold. Damals hatten sie am Ende 20 Punkte und waren Achter. "Vielleicht können wir noch den einen oder anderen Schritt nach oben machen. Das wäre toll." Platz fünf oder sechs also als neues Ziel? Wenn Julia Arnold solche Ziele formuliert, haben ihre Aussagen Gewicht in der Mannschaft. Schließlich ist sie schon lange genug dabei, um das realistisch einschätzen zu können.

Getrennt von Zwillingsschwester Sylvia

Wie lange sie allerdings Jena noch die Treue halten wird, ist ungewiss. Fast zehn Jahre sind eine ziemlich lange Zeit. Manchmal können neue Reize Wunder bewirken. Und außerdem macht sie auch gar keinen Hehl daraus, dass sie irgendwann wieder gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Sylvia auf dem Platz stehen möchte, die derzeit beim SC Freiburg unter Vertrag steht. Wegen eines Kreuzbandrisses wird sie aber wohl zumindest die gesamte Hinrunde ausfallen.

Das tut auch Julia Arnold weh. Sie wäre gerne in Sylvias Nähe, um sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. 550 Kilometer und gut fünf Stunden Autofahrt trennen die beiden allerdings derzeit, die eigentlich ein Herz und eine Seele sind. Diese Strecke fährt man nicht mal eben. "Uns ist beiden klar, dass wir irgendwann wieder gemeinsam in einer Stadt leben wollen", sagt Julia Arnold. "Im Moment sehe ich sie doch sehr, sehr selten."

Nun allerdings rückt erst mal wieder der sportliche Aspekt in den Vordergrund. Nach den Länderspielen der DFB-Auswahl gegen Ungarn in Halle am Freitag (ab 16 Uhr, live im ZDF) und in Kroatien am 22. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) muss Jena in der zweiten Runde des DFB-Pokal zum BV Cloppenburg am 27. September (ab 13 Uhr). In der Meisterschaft geht es für Julia Arnold und ihre Kolleginnen zur SGS Essen am 4. Oktober (ab 14 Uhr). Dann wird sich zeigen, ob das 0:8 wirklich nur ein Ausrutscher war. Ob Julia Arnold und Jena sich stabilisiert haben.