Jimmy Hartwig: Prototyp des Sechsers wird 60

Jimmy Hartwig hat die große Zeit des Hamburger SV Anfang der 1980er Jahre mitgeprägt. Europapokalsieger und dreimal deutscher Meister. Heute feiert der kompromisslose Mittelfeldspieler seinen 60. Geburtstag.

Mittlerweile liebt es Jimmy Hartwig etwas leiser. Zu seinem 60. Geburtstag hat der frühere Fußball-Profi die Familie und ein paar Freunde eingeladen. Im Lokal eines Bekannten in München wird angestoßen. "Ein kleiner Umtrunk, ein paar Stunden feiern - das reicht", sagt der Jubilar dem Sport-Informations-Dienst (SID).

"Habe zu allem meinen Senf dazugegeben"

Das war nicht immer so. In Zeiten als Fußball-Profi konnte es für den zweimaligen Nationalspieler oft nicht laut und wild genug zugehen. "Ich habe zu allem meinen Senf dazugegeben", erinnert sich der langjährige Bundesliga-Profi von 1860 München, des Hamburger SV, des 1. FC Köln und des FC Homburg, der dafür viel Kritik einstecken musste.

Seine fußballerischen Qualitäten standen außer Frage. Der defensive Mittelfeldspieler war zweikampfstark sowie torgefährlich und gilt als eine Art Prototyp des modernen Sechsers. In der Saison 1982/1983 schoss er 14 Tore und prägte die große Zeit des Hamburger SV mit. Dreimal deutscher Meister (1979, 1982, 1983) und der Gewinn des Europapokals der Landesmeister (1983).

Nach der Karriere dann die große Wende in seinem Leben. Anfang der 90er Jahre musste der Sohn eines afroamerikanischen GIs und einer deutschen Mutter mehrere Krebserkrankungen überstehen. Aus dem impulsiven Draufgänger und Hitzkopf wurde auch ein ernster Mensch. "Ich danke dem lieben Gott für die Lebenszeit. Es hat ja nicht immer so ausgesehen, als würde ich 60 Jahre alt werden", sagt Hartwig heute.

"Eigentlich war ich schon als Kind Schauspieler"

Hartwig wandte sich verstärkt sozialen Themen zu und begann mit der Schauspielerei. Es trat im Nationaltheater zu Weimar und am Centraltheater von Leipzig auf. Noch in diesem Jahr stand der passionierte Darsteller in Luxemburg mit dem Stück "Spiel ohne Ball" auf der Bühne. "Eigentlich", sagt Hartwig, "war ich schon als Kind Schauspieler. Damals durfte ich nicht sagen, dass ich aus einem sozial benachteiligten Stadtteil Offenbachs kam und musste den Menschen etwas vormachen."

Auch als TV-Moderator war er zu sehen. 1997 moderierte er beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) die erste Call-In-Show mit dem Namen "Mittendrin". Mittlerweile tourt der Bühnenmensch auch als Integrationsbotschafter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) durch die Lande und wirbt in humorvollen Vorträgen in Unternehmen und bei Festivitäten um Vorsorge und Männergesundheit ("Check Dich! Echte Männer sind gesund.").

Doch so ganz vergessen ist auch die Zeit als Fußball-Profi nicht. "Mit Manni Kaltz oder Bernd Wehmeyer telefoniere ich heute noch regelmäßig", sagt der Ex-Kicker über seine früheren Teamkollegen. Wenn er HSVler von früher trifft wie Felix Magath, Günter Netzer oder Franz Beckenbauer, wird ausgiebig geplaudert. Trainer wollte er nie werden, dagegen würde ihn ein Job als Sportdirektor reizen. "Da werde ich hellhörig", gesteht der Münchner.

Europapokalsieger der Landesmeister mit dem HSV



Jimmy Hartwig hat die große Zeit des Hamburger SV Anfang der 1980er Jahre mitgeprägt. Europapokalsieger und dreimal deutscher Meister. Heute feiert der kompromisslose Mittelfeldspieler seinen 60. Geburtstag.

Mittlerweile liebt es Jimmy Hartwig etwas leiser. Zu seinem 60. Geburtstag hat der frühere Fußball-Profi die Familie und ein paar Freunde eingeladen. Im Lokal eines Bekannten in München wird angestoßen. "Ein kleiner Umtrunk, ein paar Stunden feiern - das reicht", sagt der Jubilar dem Sport-Informations-Dienst (SID).

"Habe zu allem meinen Senf dazugegeben"

Das war nicht immer so. In Zeiten als Fußball-Profi konnte es für den zweimaligen Nationalspieler oft nicht laut und wild genug zugehen. "Ich habe zu allem meinen Senf dazugegeben", erinnert sich der langjährige Bundesliga-Profi von 1860 München, des Hamburger SV, des 1. FC Köln und des FC Homburg, der dafür viel Kritik einstecken musste.

Seine fußballerischen Qualitäten standen außer Frage. Der defensive Mittelfeldspieler war zweikampfstark sowie torgefährlich und gilt als eine Art Prototyp des modernen Sechsers. In der Saison 1982/1983 schoss er 14 Tore und prägte die große Zeit des Hamburger SV mit. Dreimal deutscher Meister (1979, 1982, 1983) und der Gewinn des Europapokals der Landesmeister (1983).

Nach der Karriere dann die große Wende in seinem Leben. Anfang der 90er Jahre musste der Sohn eines afroamerikanischen GIs und einer deutschen Mutter mehrere Krebserkrankungen überstehen. Aus dem impulsiven Draufgänger und Hitzkopf wurde auch ein ernster Mensch. "Ich danke dem lieben Gott für die Lebenszeit. Es hat ja nicht immer so ausgesehen, als würde ich 60 Jahre alt werden", sagt Hartwig heute.

"Eigentlich war ich schon als Kind Schauspieler"

Hartwig wandte sich verstärkt sozialen Themen zu und begann mit der Schauspielerei. Es trat im Nationaltheater zu Weimar und am Centraltheater von Leipzig auf. Noch in diesem Jahr stand der passionierte Darsteller in Luxemburg mit dem Stück "Spiel ohne Ball" auf der Bühne. "Eigentlich", sagt Hartwig, "war ich schon als Kind Schauspieler. Damals durfte ich nicht sagen, dass ich aus einem sozial benachteiligten Stadtteil Offenbachs kam und musste den Menschen etwas vormachen."

Auch als TV-Moderator war er zu sehen. 1997 moderierte er beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) die erste Call-In-Show mit dem Namen "Mittendrin". Mittlerweile tourt der Bühnenmensch auch als Integrationsbotschafter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) durch die Lande und wirbt in humorvollen Vorträgen in Unternehmen und bei Festivitäten um Vorsorge und Männergesundheit ("Check Dich! Echte Männer sind gesund.").

Doch so ganz vergessen ist auch die Zeit als Fußball-Profi nicht. "Mit Manni Kaltz oder Bernd Wehmeyer telefoniere ich heute noch regelmäßig", sagt der Ex-Kicker über seine früheren Teamkollegen. Wenn er HSVler von früher trifft wie Felix Magath, Günter Netzer oder Franz Beckenbauer, wird ausgiebig geplaudert. Trainer wollte er nie werden, dagegen würde ihn ein Job als Sportdirektor reizen. "Da werde ich hellhörig", gesteht der Münchner.

Europapokalsieger der Landesmeister mit dem HSV

Einen kleinen Makel hat seine beeindruckende Vita als Fußball-Profi schon. Im Finale des Europapokals der Landesmeister 1983 gehörte Hartwig nicht zur Mannschaft. "Ich hatte im Halbfinale meine zweite Gelbe Karte kassiert und war gesperrt", erinnert sich der oft kompromisslose Defensivspezialist.

Die Mannschaft versprach ihm aber, dass sie an diesem Abend des 25. Mai in Athen für ihn gewinnen werde. "Das hat mir sehr geholfen, das Fehlen zu verschmerzen", erinnert sich Hartwig. Am Ende konnte er sich auf seine Team-Kollegen verlassen. Der HSV gewann den größten Pokal im Klubfußball durch ein Tor von Felix Magath mit 1:0.