Grings: "Wir haben nichts zu verlieren außer unserer Ehre"

Auf den ersten Blick treffen zwei Welten aufeinander: Der 1. FFC Frankfurt dominierte in dieser Saison der Allianz Frauen-Bundesliga die Spiele im heimischen Stadion am Brentanobad: Vier Spiele, drei Siege, ein Remis und 17:5 Tore stehen für die Mannschaft von Trainer Matt Ross zu Buche.

Der MSV Duisburg verlor dagegen alle vier Begegnungen auf fremden Plätzen, ein Torverhältnis von 1:16 spricht eine deutliche Sprache. Wenn die beiden Teams am Samstag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und Sport 1) in Frankfurt aufeinandertreffen, ist die Favoritenrolle auf dem Papier klar vergeben.

So schnell geschlagen geben will sich MSV-Trainierin Inka Grings allerdings nicht. "Wir werden alles tun, um dort die ersten Punkte auch auswärts zu holen", sagt die 96-fache frühere deutsche Nationalspielerin im DFB.de-Interview, die nach dem 1:0 gegen Hoffenheim in der vergangenen Woche Selbstvertrauen getankt hat: "Die Mannschaft weiß jetzt, worauf es in unserer Situation ankommt."

DFB.de: Frau Grings, nach dem 1:0 gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende: Wie groß ist jetzt wieder Ihre Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga.

Inka Grings: Das war in jeder Hinsicht ein ganz wichtiger Sieg, ganz klar. Tabellarisch natürlich vor allem, weil wir nun zu den Mannschaft vor uns aufgeschlossen haben. Aber auch für die Moral war das entscheidend. Wir haben ja fast eine Stunde lang in Unterzahl spielen müssen. Die Mannschaft hat auf den frühen Platzverweis eine grandiose Antwort gegeben. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu. Aber das haben wir uns erarbeitet. Jeder hat gesehen, dass wir noch leben.

DFB.de: Was war anders als zum Beispiel in der Woche davor beim 0:6 in Sand?

Grings: Das ist schwer so pauschal zu beantworten. Gegen Hoffenheim war einfach extrem offensichtlich, dass in Unterzahl jede für jede da war. Wir haben natürlich unser System auch etwas umgestellt. Aber der ausschlaggebende Grund war, dass wir uns der Situation gestellt und bis zum Schlusspfiff gekämpft haben. In unsere Lage kommt die spielerische Komponente erst an zweiter Stelle. Wir können nur bestehen, wenn Einsatz und Leidenschaft stimmen. Dann allerdings sind wir in der Lage, jedem Gegner Paroli bieten zu können.

DFB.de: Auch dem 1. FFC Frankfurt?

Grings: Natürlich. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, bräuchten wir ja gar nicht erst dorthin fahren. Wir wollen auch aus Frankfurt etwas mitnehmen. Wir haben dort nichts zu verlieren, außer unserer Ehre. Die werden wir verteidigen, das kann ich versprechen. Ob dann etwas Zählbares dabei rauskommt, werden wir danach sehen.



Auf den ersten Blick treffen zwei Welten aufeinander: Der 1. FFC Frankfurt dominierte in dieser Saison der Allianz Frauen-Bundesliga die Spiele im heimischen Stadion am Brentanobad: Vier Spiele, drei Siege, ein Remis und 17:5 Tore stehen für die Mannschaft von Trainer Matt Ross zu Buche.

Der MSV Duisburg verlor dagegen alle vier Begegnungen auf fremden Plätzen, ein Torverhältnis von 1:16 spricht eine deutliche Sprache. Wenn die beiden Teams am Samstag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und Sport 1) in Frankfurt aufeinandertreffen, ist die Favoritenrolle auf dem Papier klar vergeben.

So schnell geschlagen geben will sich MSV-Trainierin Inka Grings allerdings nicht. "Wir werden alles tun, um dort die ersten Punkte auch auswärts zu holen", sagt die 96-fache frühere deutsche Nationalspielerin im DFB.de-Interview, die nach dem 1:0 gegen Hoffenheim in der vergangenen Woche Selbstvertrauen getankt hat: "Die Mannschaft weiß jetzt, worauf es in unserer Situation ankommt."

DFB.de: Frau Grings, nach dem 1:0 gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende: Wie groß ist jetzt wieder Ihre Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga.

Inka Grings: Das war in jeder Hinsicht ein ganz wichtiger Sieg, ganz klar. Tabellarisch natürlich vor allem, weil wir nun zu den Mannschaft vor uns aufgeschlossen haben. Aber auch für die Moral war das entscheidend. Wir haben ja fast eine Stunde lang in Unterzahl spielen müssen. Die Mannschaft hat auf den frühen Platzverweis eine grandiose Antwort gegeben. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu. Aber das haben wir uns erarbeitet. Jeder hat gesehen, dass wir noch leben.

DFB.de: Was war anders als zum Beispiel in der Woche davor beim 0:6 in Sand?

Grings: Das ist schwer so pauschal zu beantworten. Gegen Hoffenheim war einfach extrem offensichtlich, dass in Unterzahl jede für jede da war. Wir haben natürlich unser System auch etwas umgestellt. Aber der ausschlaggebende Grund war, dass wir uns der Situation gestellt und bis zum Schlusspfiff gekämpft haben. In unsere Lage kommt die spielerische Komponente erst an zweiter Stelle. Wir können nur bestehen, wenn Einsatz und Leidenschaft stimmen. Dann allerdings sind wir in der Lage, jedem Gegner Paroli bieten zu können.

DFB.de: Auch dem 1. FFC Frankfurt?

Grings: Natürlich. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, bräuchten wir ja gar nicht erst dorthin fahren. Wir wollen auch aus Frankfurt etwas mitnehmen. Wir haben dort nichts zu verlieren, außer unserer Ehre. Die werden wir verteidigen, das kann ich versprechen. Ob dann etwas Zählbares dabei rauskommt, werden wir danach sehen.

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DFB.de: Ist Frankfurt noch so stark wie in den vergangenen Jahren?

Grings: Sicher hat es dort im Sommer einen Umbruch gegeben. Und natürlich haben die an Qualität verloren. Es ist ja nicht schwer, das zu erkennen. Trotzdem verfügen die noch über einen Kader, der höchsten Ansprüchen genügt. Für uns sind Begegnungen gegen Wolfsburg, München, Potsdam oder Frankfurt Bonusspiele. Jeden Punkt nehmen wir gerne mit. Das sind Sahnehäubchen. Eingeplant haben wir diese Zähler nicht.

DFB.de: Was auffällt: Frankfurt hat alle Tore bisher im eigenen Stadion erzielt, auswärts ist dem FFC noch kein einziger Treffer gelungen. Ihre Mannschaft hat auswärts bei einem Torverhältnis von 1:16 alles verloren. Wie sind solche Statistiken zu erklären?

Grings: Warum das bei Frankfurt der Fall ist, kann ich auf die Entfernung schlecht einschätzen. Es ist aber sicher ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft noch nicht so gefestigt ist.

DFB.de: Und wie sind die Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsleistungen bei Ihrer Mannschaft zu erklären?

Grings: Auch hier müssen wir etwas ins Detail gehen. Wir haben auswärts in Sand, München, Wolfsburg und Freiburg gespielt – drei der genannten Teams zählen zur absoluten Spitzenklasse der Allianz Frauen-Bundesliga. Wenn wir dort etwas holen wollen, muss alles perfekt laufen. Das war bisher nicht der Fall. Aber es stimmt schon, dass wir auswärts Probleme haben. Letztlich ist mir das jedoch egal, wenn wir zuhause unsere Punkte für den Klassenerhalt holen. Alles andere spielt keine Rolle.

DFB.de: Also ist die Sache ja klar: Frankfurt empfängt als starke Heimmannschaft den auswärts extrem schwachen MSV Duisburg.

Grings: Ja, auf den ersten Blick mag das stimmen. Wir werden alles dafür tun, um diese Aussage zu widerlegen. Ich hoffe, dass nach dem vergangenen Wochenende wirklich alle Spielerinnen verstanden haben, wie die Sache hier läuft.

DFB.de: Danach ist Länderspielpause und dann steht das Heimspiel gegen den punktlosen Mitaufsteiger aus Mönchengladbach auf dem Programm. Ein vorentscheidendes Spiel?

Grings: Ein wichtiges Spiel, aber kein vorentscheidendes. Vor Weihnachten ist noch nie die Entscheidung über Abstieg oder Klassenerhalt gefallen. Aber eines ist doch auch klar: Das sind die Begegnungen, in den wir unsere Punkte holen müssen. Da gibt es keine zwei Meinungen und keine Ausreden. Allerdings haben wir bis dahin noch etwas Zeit. Jetzt zählt nur Frankfurt. Auch da sind wir nicht chancenlos. Alles Weitere kann warten und kommt noch früh genug.

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