Geyer: "Gnadenlos war und bin ich nie"

In der 3. Liga steht am Samstag (ab 14 Uhr) ein Traditionsduell auf dem Programm, das vor allem bei Eduard „Ede“ Geyer viele Erinnerungen hervorruft: Dynamo Dresden gegen Energie Cottbus. Der 70-Jährige, viele Jahre Spieler bei Dynamo und später Trainer beim FC Energie, gilt bei den beiden Klubs als lebende Legende.

Mit Dresden wurde er in der ehemaligen DDR zweimal Meister und einmal Pokalsieger, trägt inzwischen den Titel "Ehrenspielführer". Energie Cottbus führte Geyer aus der Regionalliga zum Aufstieg in die Bundesliga. Drei Spielzeiten blieben die Lausitzer erstklassig.

In seiner Heimatstadt Dresden ist "Ede" Geyer regelmäßiger Gast im Stadion und gerade die Begegnung am Samstag lässt sich der ehemalige DDR-Nationalspieler und -trainer nicht entgehen.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht "Ede" Geyer über das bevorstehende Duell seiner beiden Ex-Klubs, seine Zeit bei Dresden und Cottbus sowie legendäre Sprüche und den Fußball im Osten.

DFB.de: Werden Sie am Samstag beim Duell Ihrer beiden Ex-Vereine Dresden und Cottbus im Stadion sein, Herr Geyer?

Eduard Geyer: Selbstverständlich bin ich im Stadion. Ich versuche, alle Heimspiele von Dynamo zu sehen. Die Vorfreude auf das Duell gegen Cottbus ist groß. Besonders interessant wird für mich der Vergleich zum zweiten Spieltag sein. Damals war ich auch bei der Partie zwischen Energie und Dresden vor Ort. Beim 3:1-Auswärtssieg war Dynamo eine Klasse besser. Ich bin gespannt, wie sich die Kräfteverhältnisse entwickelt haben.

DFB.de: Welchem Klub drücken Sie einen Tick mehr die Daumen?

Geyer: Es kommt darauf an, wem der Sieg mehr nützt. (lacht) Grundsätzlich werde ich mir die Begegnung entspannt ansehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn beide Vereine am Ende der Saison den Aufstieg schaffen würden - das halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich.



In der 3. Liga steht am Samstag (ab 14 Uhr) ein Traditionsduell auf dem Programm, das vor allem bei Eduard „Ede“ Geyer viele Erinnerungen hervorruft: Dynamo Dresden gegen Energie Cottbus. Der 70-Jährige, viele Jahre Spieler bei Dynamo und später Trainer beim FC Energie, gilt bei den beiden Klubs als lebende Legende.

Mit Dresden wurde er in der ehemaligen DDR zweimal Meister und einmal Pokalsieger, trägt inzwischen den Titel "Ehrenspielführer". Energie Cottbus führte Geyer aus der Regionalliga zum Aufstieg in die Bundesliga. Drei Spielzeiten blieben die Lausitzer erstklassig.

In seiner Heimatstadt Dresden ist "Ede" Geyer regelmäßiger Gast im Stadion und gerade die Begegnung am Samstag lässt sich der ehemalige DDR-Nationalspieler und -trainer nicht entgehen.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht "Ede" Geyer über das bevorstehende Duell seiner beiden Ex-Klubs, seine Zeit bei Dresden und Cottbus sowie legendäre Sprüche und den Fußball im Osten.

DFB.de: Werden Sie am Samstag beim Duell Ihrer beiden Ex-Vereine Dresden und Cottbus im Stadion sein, Herr Geyer?

Eduard Geyer: Selbstverständlich bin ich im Stadion. Ich versuche, alle Heimspiele von Dynamo zu sehen. Die Vorfreude auf das Duell gegen Cottbus ist groß. Besonders interessant wird für mich der Vergleich zum zweiten Spieltag sein. Damals war ich auch bei der Partie zwischen Energie und Dresden vor Ort. Beim 3:1-Auswärtssieg war Dynamo eine Klasse besser. Ich bin gespannt, wie sich die Kräfteverhältnisse entwickelt haben.

DFB.de: Welchem Klub drücken Sie einen Tick mehr die Daumen?

Geyer: Es kommt darauf an, wem der Sieg mehr nützt. (lacht) Grundsätzlich werde ich mir die Begegnung entspannt ansehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn beide Vereine am Ende der Saison den Aufstieg schaffen würden - das halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich.

DFB.de: Wem trauen Sie den direkten Wiederaufstieg mehr zu?

Geyer: Der Umbruch in Dresden hat neue Hoffnungen geweckt. Die 3. Liga ist allerdings sehr ausgeglichen und daher ist es noch ein weiter Weg.

DFB.de: Wie regelmäßig verfolgen Sie die 3. Liga?

Geyer: Mit Vereinen wie Dynamo und Energie sowie dem FC Hansa Rostock, dem Halleschen FC, dem Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt sind viele Traditionsklubs aus dem Osten vertreten. Der MDR überträgt viele Partien und dann sitze ich regelmäßig vor dem Fernseher. Zugegeben: Die 3. Liga ist nicht die Qualitätsstufe, die ich mir für diese Vereine wünschen würde.

DFB.de: Was haben Sie am Ende der abgelaufenen Saison gedacht, als Cottbus und Dresden in die 3. Liga absteigen mussten?

Geyer: Vor allem im Fall von Dynamo Dresden habe ich mich geärgert. Das Potenzial, die Klasse zu halten, besaß die Mannschaft auf jeden Fall. Der Klub hat jedoch zu lange gezögert, neue Reize zu setzen. Unter dem Strich hätte der Abstieg nicht passieren müssen.

DFB.de: In der Bundesliga ist mit Ausnahme von Hertha BSC kein Klub aus dem Fußball-Osten zu finden. Wie lautet Ihre Erklärung?

Geyer: Der Abstand ist in der Tat groß geworden. Auf der Wegstrecke ist demnach etwas falsch gelaufen. Spitzenfußball ist sehr teuer. Im Osten fehlen dafür die Großsponsoren. Eine Ausnahme ist RB Leipzig. Der Verein wird in naher Zukunft in die Bundesliga aufsteigen. Man kann aber auch mit vergleichsweise geringen Mitteln etwas erreichen. Sich dann aber auch auf Dauer in der Spitze zu halten, ist enorm schwer.

DFB.de: Mit Dynamo wurden Sie als Spieler zweimal Meister und Pokalsieger. Der Verein hat Sie kürzlich zum Ehrenspielführer ernannt. Wie stolz sind Sie darauf?

Geyer: Ich war insgesamt 23 Jahre für Dynamo tätig, war ohne Unterbrechung Vereinsmitglied. Meinen Hauptwohnsitz hatte ich immer in Dresden, unabhängig von meinem jeweiligen Arbeitsplatz. Daher hat es mich sehr gefreut, dass der Verein mich für diese Verbundenheit ausgezeichnet hat.

DFB.de: Für den FC Energie arbeiteten Sie zehn Jahre als Trainer, darunter drei Jahre in Liga eins. Was ist Ihnen aus dieser Zeit am meisten in Erinnerung geblieben?

Geyer: Ich war in Cottbus angetreten, um etwas zu erreichen. Doch schon nach einem Jahr wäre fast Schluss gewesen. Nach einem schweren Start hatte ich ein Angebot von Dynamo Dresden vorliegen. Es hat sich so ergeben, dass ich trotzdem in Cottbus geblieben bin - rückblickend eine sehr gute Konstellation. Stück für Stück ist es uns gelungen, die Bedingungen zu verbessern und den Verein nach vorne zu bringen. Der Weg war nicht immer gepflastert. Ich denke, dass ich beim FCE Spuren hinterlassen habe. Als Trainer sollte man sich dies zum Ziel setzen. Gelingt das nicht, hat man etwas falsch gemacht.

DFB.de: Vielen Fußball-Fans sind Ihre Sprüche wie "Gegen mein Training ist die Bundeswehr wie Urlaub" in Erinnerung geblieben. Wie sind Sie auf solche Aussagen gekommen?

Geyer: Interessant, dass Sie gerade diesen Spruch aufgreifen. Er ist nämlich gar nicht von mir, sondern von einem meiner Spieler. So etwas hätte ich nie über mein Training gesagt. Im Laufe der Jahre wurde mir die Aussage dann zugeschrieben. Es ist mir in meiner Karriere durchaus das ein oder andere Mal passiert, dass ich mit einigen meiner Sprüche auf den Mund gefallen bin. Sie kamen immer spontan, waren stets authentisch.

DFB.de: Wie gefallen Ihnen eigentlich Ihre Spitznamen "Ede" oder "Ede Gnadenlos"?

Geyer: Die Fans rufen mich immer noch "Ede". Meine Frau nennt mich "Eddi". Das ist in Ordnung. Gnadenlos war und bin ich aber nie. Ich wollte jedoch stets erfolgreich sein und habe meine Ziele konsequent verfolgt.

DFB.de: Ihre letzte Trainerstation liegt schon eine Weile zurück. Als Trainer führten Sie Dynamo in der Saison 2007/2008 in die 3. Liga. Warum gab es danach kein Engagement mehr?

Geyer: Es kamen einige Anfragen, die mich aber nicht interessierten. Ich wollte keine Mannschaft in Vietnam oder China übernehmen. Es hat sich dann so ergeben, dass ich nicht mehr als Trainer tätig war. Unglücklich bin ich darüber nicht.

DFB.de: Sie spielen auch mit 70 Jahren noch selbst aktiv in der Alt-Liga. Wie häufig sind Sie am Ball?

Geyer: Einmal pro Woche treffen wir uns und spielen Fußball. Da will ich immer gewinnen. Ich gehe aber auch regelmäßig ins Fitnessstudio, setze mich aufs Fahrrad oder spiele Golf. Ich möchte schließlich fit sein, wenn doch noch einmal eine große Nation oder ein großer Verein anklopfen sollte. (lacht)