Fürth benennt neues Sportzentrum nach Julius Hirsch

Hundert Jahre nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft hat die Fürther Stadtratsitzung beschlossen, das neue rund zwölf Millionen Euro kostende Sportzentrum an der Kapellenstraße nach Julius Hirsch zu benennen. Der deutsche Nationalspieler jüdischen Glaubens hatte die Spvgg Fürth als Kapitän zum Titelgewinn geführt. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und kehrte nicht mehr zurück.

"Dass 100 Jahre nachdem Julius Hirsch die Spvgg Fürth zu ihrer Deutschen Meisterschaft geführt hat, eine neue Sporthalle nach ihm benannt werden soll, ist sehr passend, ein gutes Zeichen und erfüllt uns mit großer Freude", sagte Andreas Hirsch, Enkel und Mitglied der Jury: "Die große Zahl der Unterschriften zeigt auch das Interesse der Bürgerinnen und Bürger."

Der Beschluss der Stadtratsitzung fiel einstimmig und fraktionsübergreifend aus, nachdem zu Beginn der Diskussion auch der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger als Namensgeber vorgeschlagen war. Der Gedanke, dem Kapitän des Meisterteams von 1914 posthum die Ehre zu erweisen, war in der Bevölkerung auf breite Zustimmung gestoßen. Mehr als 1100 Fürtherinnen und Fürther hatten in den vergangenen Wochen mittels einer Unterschriftenliste für den Namen "Julius Hirsch Sportzentrum" gestimmt. Zu den Unterzeichnern gehörten mit Eichenkreuz Nürnberg, der Sportarbeit der evangelischen Jugend Nürnberg, und dem Gräfenberger Sportbündnis auch zwei Träger des Julius Hirsch Preises aus der Region.

Seit 2005 verleiht der DFB jährlich im Namen des ermordeten Nationalspielers diesen renommierten Preis, mit dem Menschen ausgezeichnet werden, die sich im Fußball und mit dem Fußball als Mittel gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus wehren. Knapp dreißig engagierte Vereine und Fanprojekte wurden im Lauf der Jahre ausgezeichnet. Träger des Ehrenpreises waren u. a. Thomas Hitzlsperger und Giovanni di Lorenzo. Im kommenden Herbst wird der Preis zum dann zum zehnten Mal im Rahmen eines Länderspiels verliehen. Noch bis zum 30. Juni 2014 läuft die Bewerbungsfrist. Das Anmeldeformular finden Sie hier.

[th]

Hundert Jahre nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft hat die Fürther Stadtratsitzung beschlossen, das neue rund zwölf Millionen Euro kostende Sportzentrum an der Kapellenstraße nach Julius Hirsch zu benennen. Der deutsche Nationalspieler jüdischen Glaubens hatte die Spvgg Fürth als Kapitän zum Titelgewinn geführt. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und kehrte nicht mehr zurück.

"Dass 100 Jahre nachdem Julius Hirsch die Spvgg Fürth zu ihrer Deutschen Meisterschaft geführt hat, eine neue Sporthalle nach ihm benannt werden soll, ist sehr passend, ein gutes Zeichen und erfüllt uns mit großer Freude", sagte Andreas Hirsch, Enkel und Mitglied der Jury: "Die große Zahl der Unterschriften zeigt auch das Interesse der Bürgerinnen und Bürger."

Der Beschluss der Stadtratsitzung fiel einstimmig und fraktionsübergreifend aus, nachdem zu Beginn der Diskussion auch der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger als Namensgeber vorgeschlagen war. Der Gedanke, dem Kapitän des Meisterteams von 1914 posthum die Ehre zu erweisen, war in der Bevölkerung auf breite Zustimmung gestoßen. Mehr als 1100 Fürtherinnen und Fürther hatten in den vergangenen Wochen mittels einer Unterschriftenliste für den Namen "Julius Hirsch Sportzentrum" gestimmt. Zu den Unterzeichnern gehörten mit Eichenkreuz Nürnberg, der Sportarbeit der evangelischen Jugend Nürnberg, und dem Gräfenberger Sportbündnis auch zwei Träger des Julius Hirsch Preises aus der Region.

Seit 2005 verleiht der DFB jährlich im Namen des ermordeten Nationalspielers diesen renommierten Preis, mit dem Menschen ausgezeichnet werden, die sich im Fußball und mit dem Fußball als Mittel gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus wehren. Knapp dreißig engagierte Vereine und Fanprojekte wurden im Lauf der Jahre ausgezeichnet. Träger des Ehrenpreises waren u. a. Thomas Hitzlsperger und Giovanni di Lorenzo. Im kommenden Herbst wird der Preis zum dann zum zehnten Mal im Rahmen eines Länderspiels verliehen. Noch bis zum 30. Juni 2014 läuft die Bewerbungsfrist. Das Anmeldeformular finden Sie hier.