Frankfurt oder Potsdam: Wer bleibt oben dran?

Nicht weniger als 13 Deutsche Meisterschaften und dazu noch zwölf Titel im DFB-Pokal haben der 1. FFC Frankfurt (siebenmal Meister/neunmal Pokalsieger) und der 1. FFC Turbine Potsdam (sechs/drei) zusammen gewonnen. Zum Restrundenstart in der Allianz Frauen-Bundesliga liefern sich diese beiden Vereine heute (ab 12 Uhr, Livestream auf DFB-TV) ein Verfolgerduell. Vor der Partie des 14. Spieltages belegen die Frankfurterinnen mit 31 Zählern Rang drei, Potsdam liegt drei Punkte dahinter auf Rang vier. Zum Vergleich: Spitzenreiter VfL Wolfsburg hat 35 Zähler auf dem Konto, der zweitplatzierte FC Bayern München 33.

Das Hinspiel im Karl-Liebknecht-Stadion entschied Potsdam 2:1 für sich. Bessere Erinnerungen haben die von Colin Bell trainierten Frankfurterinnen an das letzte Heimspiel gegen die Turbinen: In der Vorsaison behielt der 1. FFC Frankfurt dank eines Last-Minute-Treffers von Kerstin Garefrekes 2:1 die Oberhand und sicherte sich damit die Qualifikation für die Champions League. Insgesamt begegneten sich die beiden Klubs bereits 46 Mal: 20 Frankfurter Siegen stehen 19 Erfolge des 1. FFC Turbine gegenüber. Sieben Partien endeten unentschieden.

Dietrich: "Wichtige Standortbestimmung"

"Der Klassiker gleich nach der Winterpause ist nach den verlorenen Spitzenspielen in der ersten Saisonhälfte eine wichtige Standortbestimmung, die wir mit aller Macht erfolgreich bestreiten wollen", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Für beide Mannschaften geht es nicht nur um drei Punkte, sondern zumindest perspektivisch wieder um die beiden begehrten Champions-League-Plätze." Trainer Colin Bell, der auf Mittelfeldspielerin Jessica Fishlock (Kapselverletzung) verzichten muss, ergänzt: "Wir dürfen uns mit Blick auf unser Saisonziel in der Liga keine Nachlässigkeiten erlauben."

Es gibt einige Berührungspunkte zwischen beiden Spitzenvereinen. Auf Frankfurter Seite stehen mit Torhüterin Desirée Schumann, Bianca Schmidt und Peggy Kuznik drei Ex-Potsdamerinnen unter Vertrag. Bei den Gästen hat Jenny Hipp eine Frankfurter Vergangenheit.

Die Potsdamerinnen gehen in Hessen mit gleich mehreren neuen Gesichtern an den Start. So verstärkte Cheftrainer Bernd Schröder seine Mannschaft während der Winterpause mit der chinesischen Torhüterin Wang Fei, der dänischen Nationalspielerin Nina Frausing Pedersen sowie Amela Krso, Auswahlspielerin von Bosnien-Herzegowina. Mit Julia Simic, die zum VfL Wolfsburg wechselte, müssen die Turbinen allerdings auch einen Abgang kompensieren. "Wir wollen noch einmal voll angreifen", stellt Schröder klar.

Sehrig startet Abschiedstournee gegen Duisburg

Für Dietmar Sehrig, Trainer des siebtplatzierten SC Freiburg, beginnt seine persönliche Abschiedstournee am Sonntag (ab 11 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Der 53-Jährige, der seit 2013 am Amt ist, kündigte während der Winterpause an, im Sommer aufhören zu wollen. Er will sich einer neuen Herausforderung stellen.

"Die Entscheidung ist getroffen. Jetzt gilt es, bis zum letzten Spiel alles herauszuholen", sagt Sehrig. "Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt, wollen nun noch bestimmender auftreten und um Platz sechs mitspielen. Duisburg will die Abstiegsränge verlassen und wird uns gleich zum Auftakt alles abverlangen."

Der von Ex-Nationalspielerin Inka Grings trainierte MSV rangiert mit sieben Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang beträgt drei Zähler. "Wir wollen jede Partie wie ein Pokalspiel angehen", sagt Grings.

Bayern wollen Spitzenposition festigen

Seine Erfolgsserie will der Tabellenzweite FC Bayern München am Sonntag (ab 11 Uhr) bei 1899 Hoffenheim ausbauen. Als einzige Mannschaft neben dem Spitzenreiter VfL Wolfsburg hat der FCB noch keine Begegnung verloren. Zur Vorbereitung auf die Restrunde waren die von Thomas Wörle trainierten Münchnerinnen in ein Trainingslager nach Florida geflogen. "Diese Woche wird sicher dazu beitragen, die Saison erfolgreich zu bestreiten", betont Managerin Karin Danner. "Nirgends sonst hätten wir so trainieren können."

Auf Seiten der Hoffenheimerinnen, die mit 15 Punkten im Tabellenmittelfeld liegen, steht Winterzugang Vanessa Wahlen vom MSV Duisburg in den Startlöchern. Trainer Jürgen Ehrmann ist mit der Vorbereitung zufrieden. "Abstellen müssen aber wir definitiv die Passivität zu Spielbeginn", stellt der 53-Jährige klar.

"Wölfinnen" gegen Bayer 04 erstmals im neuen Stadion

Für den Tabellenführer VfL Wolfsburg geht der "Tanz auf drei Hochzeiten" am Sonntag (ab 14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen weiter. Der aktuelle Deutsche Meister und Champions League-Sieger hat sich im Meisterschaftsrennen die beste Ausgangsposition erarbeitet und ist auch noch in der Königsklasse (Viertelfinale) und im DFB-Pokal (Halbfinale) vertreten.

Gegen Leverkusen strebt die noch unbesiegte Mannschaft von Welttrainer Ralf Kellermann eine Wiederholung des Hinspielsieges (3:0) an. Mit der Partie wird gleichzeitig das neue Wolfsburger Frauen- und U 23-Stadion eingeweiht. Die neue Arena fasst rund 5.200 Zuschauer. Es verfügt über eine moderne Flutlichtanlage, eine Rasenheizung und eine Videowand.

Vor dem Liga-Start bei den Wölfinnen testete Bayer 04 beim Zweitligisten 1. FC Köln (1:2) und gegen Ligakonkurrent TSG 1899 Hoffenheim (1:3). "Wir haben die Testspiele genutzt, um noch einmal einige Dinge auszuprobieren. Die Mannschaft hat vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umgesetzt. Besonders erfreulich war die Rückkehr von Merle Barth, die nach ihrem Kreuzbandriss hart für ihre Rückkehr gearbeitet hat. Wir sind fit und freuen uns, dass es endlich wieder los geht", so Bayer-Trainer Thomas Obliers, der ab sofort auch auf Frauke Roenneke zurückgreifen kann. Die 17-jährige rückte vorzeitig aus dem eigenen Nachwuchs in den Bayer-Kader auf.

"Einen besseren Zeitpunkt, um gegen die Spitzenmannschaft aus Wolfsburg anzutreten, kann es für uns kaum geben", sagt Thomas Obliers. "Der VfL kann nach der langen Winterpause noch nicht im Rhythmus sein, den ein solches Top-Team für besonders starke Leistungen benötigt. Dazu waren dort viele Nationalspielerinnen unter der Woche mit ihren Teams unterwegs. Wir haben absolut nichts zu verlieren. Wolfsburg will den zahlreichen Fans, die bei der Heimpremiere ins neue Stadion kommen, unbedingt drei Punkte präsentieren. Wir sind bereit, um auf höchstem Niveau um jeden Meter zu kämpfen."

SGS Essen startet gegen Aufsteiger SC Sand

Die Marke von 20 Punkten will die SGS Essen gleich zu Beginn der Restrunde knacken. Voraussetzung ist ein Heimsieg am Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den SC Sand. "Die Vorbereitung war in Ordnung, wir konnten gut durchtrainieren. Außerdem sind viele Spielerinnen wieder mit an Bord, die uns lange gefehlt hatten", so SGS-Trainer Markus Högner. Die Verteidigerinnen Katharina Leiding, Henrike Sahlmann und Lena Ostermeier sowie Mittelfeldspielerin Madeline Gier stehen dem 47 Jahre alte Fußballlehrer wieder zur Verfügung.

Der SCS, der knapp vor der Abstiegszone rangiert, hat sich im Winter noch einmal verstärkt. Gleich fünf externe Zugänge, darunter Abwehrspielerin Alexa St. Martin vom Mitaufsteiger Herforder SV, wurden unter Vertrag genommen. "Sand ist wegen des großen personellen Umbruchs aktuell noch eine Wundertüte. Wir sind auf jeden Fall gewarnt", so Högner.

Das ebenfalls für Sonntag angesetzte Heimspiel des Tabellenletzten Herforder SV gegen FF USV Jena wurde abgesagt. Die Platzkommission in Herford stellte die Unbespielbarkeit des Platzes fest.

[mspw]

Nicht weniger als 13 Deutsche Meisterschaften und dazu noch zwölf Titel im DFB-Pokal haben der 1. FFC Frankfurt (siebenmal Meister/neunmal Pokalsieger) und der 1. FFC Turbine Potsdam (sechs/drei) zusammen gewonnen. Zum Restrundenstart in der Allianz Frauen-Bundesliga liefern sich diese beiden Vereine heute (ab 12 Uhr, Livestream auf DFB-TV) ein Verfolgerduell. Vor der Partie des 14. Spieltages belegen die Frankfurterinnen mit 31 Zählern Rang drei, Potsdam liegt drei Punkte dahinter auf Rang vier. Zum Vergleich: Spitzenreiter VfL Wolfsburg hat 35 Zähler auf dem Konto, der zweitplatzierte FC Bayern München 33.

Das Hinspiel im Karl-Liebknecht-Stadion entschied Potsdam 2:1 für sich. Bessere Erinnerungen haben die von Colin Bell trainierten Frankfurterinnen an das letzte Heimspiel gegen die Turbinen: In der Vorsaison behielt der 1. FFC Frankfurt dank eines Last-Minute-Treffers von Kerstin Garefrekes 2:1 die Oberhand und sicherte sich damit die Qualifikation für die Champions League. Insgesamt begegneten sich die beiden Klubs bereits 46 Mal: 20 Frankfurter Siegen stehen 19 Erfolge des 1. FFC Turbine gegenüber. Sieben Partien endeten unentschieden.

Dietrich: "Wichtige Standortbestimmung"

"Der Klassiker gleich nach der Winterpause ist nach den verlorenen Spitzenspielen in der ersten Saisonhälfte eine wichtige Standortbestimmung, die wir mit aller Macht erfolgreich bestreiten wollen", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Für beide Mannschaften geht es nicht nur um drei Punkte, sondern zumindest perspektivisch wieder um die beiden begehrten Champions-League-Plätze." Trainer Colin Bell, der auf Mittelfeldspielerin Jessica Fishlock (Kapselverletzung) verzichten muss, ergänzt: "Wir dürfen uns mit Blick auf unser Saisonziel in der Liga keine Nachlässigkeiten erlauben."

Es gibt einige Berührungspunkte zwischen beiden Spitzenvereinen. Auf Frankfurter Seite stehen mit Torhüterin Desirée Schumann, Bianca Schmidt und Peggy Kuznik drei Ex-Potsdamerinnen unter Vertrag. Bei den Gästen hat Jenny Hipp eine Frankfurter Vergangenheit.

Die Potsdamerinnen gehen in Hessen mit gleich mehreren neuen Gesichtern an den Start. So verstärkte Cheftrainer Bernd Schröder seine Mannschaft während der Winterpause mit der chinesischen Torhüterin Wang Fei, der dänischen Nationalspielerin Nina Frausing Pedersen sowie Amela Krso, Auswahlspielerin von Bosnien-Herzegowina. Mit Julia Simic, die zum VfL Wolfsburg wechselte, müssen die Turbinen allerdings auch einen Abgang kompensieren. "Wir wollen noch einmal voll angreifen", stellt Schröder klar.

Sehrig startet Abschiedstournee gegen Duisburg

Für Dietmar Sehrig, Trainer des siebtplatzierten SC Freiburg, beginnt seine persönliche Abschiedstournee am Sonntag (ab 11 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Der 53-Jährige, der seit 2013 am Amt ist, kündigte während der Winterpause an, im Sommer aufhören zu wollen. Er will sich einer neuen Herausforderung stellen.

"Die Entscheidung ist getroffen. Jetzt gilt es, bis zum letzten Spiel alles herauszuholen", sagt Sehrig. "Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt, wollen nun noch bestimmender auftreten und um Platz sechs mitspielen. Duisburg will die Abstiegsränge verlassen und wird uns gleich zum Auftakt alles abverlangen."

Der von Ex-Nationalspielerin Inka Grings trainierte MSV rangiert mit sieben Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang beträgt drei Zähler. "Wir wollen jede Partie wie ein Pokalspiel angehen", sagt Grings.

Bayern wollen Spitzenposition festigen

Seine Erfolgsserie will der Tabellenzweite FC Bayern München am Sonntag (ab 11 Uhr) bei 1899 Hoffenheim ausbauen. Als einzige Mannschaft neben dem Spitzenreiter VfL Wolfsburg hat der FCB noch keine Begegnung verloren. Zur Vorbereitung auf die Restrunde waren die von Thomas Wörle trainierten Münchnerinnen in ein Trainingslager nach Florida geflogen. "Diese Woche wird sicher dazu beitragen, die Saison erfolgreich zu bestreiten", betont Managerin Karin Danner. "Nirgends sonst hätten wir so trainieren können."

Auf Seiten der Hoffenheimerinnen, die mit 15 Punkten im Tabellenmittelfeld liegen, steht Winterzugang Vanessa Wahlen vom MSV Duisburg in den Startlöchern. Trainer Jürgen Ehrmann ist mit der Vorbereitung zufrieden. "Abstellen müssen aber wir definitiv die Passivität zu Spielbeginn", stellt der 53-Jährige klar.

"Wölfinnen" gegen Bayer 04 erstmals im neuen Stadion

Für den Tabellenführer VfL Wolfsburg geht der "Tanz auf drei Hochzeiten" am Sonntag (ab 14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen weiter. Der aktuelle Deutsche Meister und Champions League-Sieger hat sich im Meisterschaftsrennen die beste Ausgangsposition erarbeitet und ist auch noch in der Königsklasse (Viertelfinale) und im DFB-Pokal (Halbfinale) vertreten.

Gegen Leverkusen strebt die noch unbesiegte Mannschaft von Welttrainer Ralf Kellermann eine Wiederholung des Hinspielsieges (3:0) an. Mit der Partie wird gleichzeitig das neue Wolfsburger Frauen- und U 23-Stadion eingeweiht. Die neue Arena fasst rund 5.200 Zuschauer. Es verfügt über eine moderne Flutlichtanlage, eine Rasenheizung und eine Videowand.

Vor dem Liga-Start bei den Wölfinnen testete Bayer 04 beim Zweitligisten 1. FC Köln (1:2) und gegen Ligakonkurrent TSG 1899 Hoffenheim (1:3). "Wir haben die Testspiele genutzt, um noch einmal einige Dinge auszuprobieren. Die Mannschaft hat vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umgesetzt. Besonders erfreulich war die Rückkehr von Merle Barth, die nach ihrem Kreuzbandriss hart für ihre Rückkehr gearbeitet hat. Wir sind fit und freuen uns, dass es endlich wieder los geht", so Bayer-Trainer Thomas Obliers, der ab sofort auch auf Frauke Roenneke zurückgreifen kann. Die 17-jährige rückte vorzeitig aus dem eigenen Nachwuchs in den Bayer-Kader auf.

"Einen besseren Zeitpunkt, um gegen die Spitzenmannschaft aus Wolfsburg anzutreten, kann es für uns kaum geben", sagt Thomas Obliers. "Der VfL kann nach der langen Winterpause noch nicht im Rhythmus sein, den ein solches Top-Team für besonders starke Leistungen benötigt. Dazu waren dort viele Nationalspielerinnen unter der Woche mit ihren Teams unterwegs. Wir haben absolut nichts zu verlieren. Wolfsburg will den zahlreichen Fans, die bei der Heimpremiere ins neue Stadion kommen, unbedingt drei Punkte präsentieren. Wir sind bereit, um auf höchstem Niveau um jeden Meter zu kämpfen."

SGS Essen startet gegen Aufsteiger SC Sand

Die Marke von 20 Punkten will die SGS Essen gleich zu Beginn der Restrunde knacken. Voraussetzung ist ein Heimsieg am Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den SC Sand. "Die Vorbereitung war in Ordnung, wir konnten gut durchtrainieren. Außerdem sind viele Spielerinnen wieder mit an Bord, die uns lange gefehlt hatten", so SGS-Trainer Markus Högner. Die Verteidigerinnen Katharina Leiding, Henrike Sahlmann und Lena Ostermeier sowie Mittelfeldspielerin Madeline Gier stehen dem 47 Jahre alte Fußballlehrer wieder zur Verfügung.

Der SCS, der knapp vor der Abstiegszone rangiert, hat sich im Winter noch einmal verstärkt. Gleich fünf externe Zugänge, darunter Abwehrspielerin Alexa St. Martin vom Mitaufsteiger Herforder SV, wurden unter Vertrag genommen. "Sand ist wegen des großen personellen Umbruchs aktuell noch eine Wundertüte. Wir sind auf jeden Fall gewarnt", so Högner.

Das ebenfalls für Sonntag angesetzte Heimspiel des Tabellenletzten Herforder SV gegen FF USV Jena wurde abgesagt. Die Platzkommission in Herford stellte die Unbespielbarkeit des Platzes fest.