Elfmeter für Hertha oder Abseits: Komplexe Situation

Tor? Hand? Rote Karte? Elfmeter? Eine Aktion, viele Spieler, viele Handlungen. In der 88. Minute des Bundesliga-Spiels zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg muss das Team um Schiedsrichter Michael Weiner zahlreiche Entscheidungen treffen. Berlins Ronny hatte den Ball im hohen Bogen Richtung Tor geschossen, auf der Linie stand der Nürnberger Ondrej Petrak, der den Ball mit der Hand abwehrte. Das Leder landete vor den Füßen von Herthas Adrian Ramos, der zuvor den Laufweg mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer gekreuzt hatte. Ramos zog direkt ab, der Ball landete im Tor, Hertha jubelte, 2:2, vermeintlich. Oder doch "nur" Elfmeter. Michael Weiner besprach sich mit seinem Assistenten Norbert Grudzinski – und entschied auf: Abseits. Kein Tor. Kein Elfmeter. Keine Rote Karte.

Seither wird diskutiert: Kam Ramos aus dem Abseits? Hat er Torhüter Raphael Schäfer behindert und damit strafwürdig ins Spiel eingegriffen? Waren deswegen alle anderen Handlungen irrelevant? Im Schiedsrichterportal des DFB ist die Szene wie folgt beschrieben: "Nr. 12/H schießt den Ball nach einer Abwehr aus dem Nürnberger Strafraum aus 25 Metern hoch auf das Nürnberger Tor. Nr. 20/H steht in diesem Moment zwar im Abseits, aber nicht strafbar. Auf der Torlinie springt Nr. 31/N zum Ball, führt den rechten Arm über den Kopf zum Ball und wehrt ihn mit einem Handspiel ab. Der SR entscheidet auf Strafstoß und Feldverweis, nimmt die Entscheidung dann aber auf Intervention seines Assistenten zurück, der einen Kontakt zwischen der Nr. 20/H und dem TW/N als einen Spieleingriff durch einen Zweikampf wertete."

Soweit die Fakten. Bleibt die Frage: richtig oder falsch entschieden? Die Diskussion um diese Situation ist komplex, doch die Einschätzung im Schiedsrichter-Portal letztendlich eindeutig. Dort heißt es: "Diese Bewertung ist nicht richtig. Hier findet kein Zweikampf um den Ball statt. Kein Spieler hat die Möglichkeit in die Spielsituation mit der Nr. 31/N einzugreifen. Auch der Kontakt zwischen dem TW/N und der Nr. 20/H stellt keinen Zweikampf um den Ball dar, weil sie in die Spielsituation nicht eingreifen können und ein Foulspiel der Nr. 20/H liegt auch nicht vor. Wenn N. 31/N den Ball nicht mit den Händen abgewehrt hätte und der Ball direkt in das Tor gegangen wäre, wäre der Treffer korrekt erzielt worden."

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Tor? Hand? Rote Karte? Elfmeter? Eine Aktion, viele Spieler, viele Handlungen. In der 88. Minute des Bundesliga-Spiels zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg muss das Team um Schiedsrichter Michael Weiner zahlreiche Entscheidungen treffen. Berlins Ronny hatte den Ball im hohen Bogen Richtung Tor geschossen, auf der Linie stand der Nürnberger Ondrej Petrak, der den Ball mit der Hand abwehrte. Das Leder landete vor den Füßen von Herthas Adrian Ramos, der zuvor den Laufweg mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer gekreuzt hatte. Ramos zog direkt ab, der Ball landete im Tor, Hertha jubelte, 2:2, vermeintlich. Oder doch "nur" Elfmeter. Michael Weiner besprach sich mit seinem Assistenten Norbert Grudzinski – und entschied auf: Abseits. Kein Tor. Kein Elfmeter. Keine Rote Karte.

Seither wird diskutiert: Kam Ramos aus dem Abseits? Hat er Torhüter Raphael Schäfer behindert und damit strafwürdig ins Spiel eingegriffen? Waren deswegen alle anderen Handlungen irrelevant? Im Schiedsrichterportal des DFB ist die Szene wie folgt beschrieben: "Nr. 12/H schießt den Ball nach einer Abwehr aus dem Nürnberger Strafraum aus 25 Metern hoch auf das Nürnberger Tor. Nr. 20/H steht in diesem Moment zwar im Abseits, aber nicht strafbar. Auf der Torlinie springt Nr. 31/N zum Ball, führt den rechten Arm über den Kopf zum Ball und wehrt ihn mit einem Handspiel ab. Der SR entscheidet auf Strafstoß und Feldverweis, nimmt die Entscheidung dann aber auf Intervention seines Assistenten zurück, der einen Kontakt zwischen der Nr. 20/H und dem TW/N als einen Spieleingriff durch einen Zweikampf wertete."

Soweit die Fakten. Bleibt die Frage: richtig oder falsch entschieden? Die Diskussion um diese Situation ist komplex, doch die Einschätzung im Schiedsrichter-Portal letztendlich eindeutig. Dort heißt es: "Diese Bewertung ist nicht richtig. Hier findet kein Zweikampf um den Ball statt. Kein Spieler hat die Möglichkeit in die Spielsituation mit der Nr. 31/N einzugreifen. Auch der Kontakt zwischen dem TW/N und der Nr. 20/H stellt keinen Zweikampf um den Ball dar, weil sie in die Spielsituation nicht eingreifen können und ein Foulspiel der Nr. 20/H liegt auch nicht vor. Wenn N. 31/N den Ball nicht mit den Händen abgewehrt hätte und der Ball direkt in das Tor gegangen wäre, wäre der Treffer korrekt erzielt worden."