Duisburg: Aus "Löwinnen" werden "Zebras"

Besondere Premiere in Zebrastreifen: Am Sonntag (ab 10 Uhr, live auf DFB-TV) werden die Fußballerinnen des MSV Duisburg zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte am DFB-Hallenpokal in der Magdeburger GETEC-Arena teilnehmen.

Mit dem Stichtag 1. Januar haben sich die Bundesliga-, aber auch die Nachwuchsspielerinnen des bisherigen FCR 2001 Duisburg nahezu komplett dem benachbarten MSV angeschlossen und gehen künftig nicht mehr als "Löwinnen", sondern als "Zebras" auf Punktejagd. Nur so war nach dem Insolvenzantrag des FCR der dauerhafte Erhalt des Frauenfußballs in Duisburg möglich.

"Es waren langwierige und schwierige Gespräche - sie waren aber immer davon getragen, eine gemeinsame Lösung für die Sportstadt Duisburg zu finden", so MSV-Präsident Udo Kirmse bei der offiziellen Vorstellung der Kooperation. "Ich bin sehr froh, dass uns das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund, seinen Regionalverbänden sowie zahlreichen Partnern und Helfern gelungen ist. Der MSV ist wichtig für Duisburg, für den Frauenfußball gilt das aber nicht weniger. Jetzt bleiben diese sportlichen Leuchttürme der Stadt erhalten."

Finanzierung der Frauenabteilung bis 2015 gesichert

Dabei legte Kirmse großen Wert darauf, dass die Finanzierung der neuen Frauenabteilung mit ihren insgesamt fünf Mannschaften (zwei Frauen- und drei Juniorinnenteams) nicht nur für den Rest der laufenden Saison, sondern sogar schon bis zum Ende der nächsten Spielzeit 2014/2015 gesichert ist.

Außerdem gibt es wirtschaftlich eine klare Trennung vom Spielbetrieb der Männermannschaften des aktuellen Drittligisten, für die durch die Aufnahme der bisherigen FCR-Frauen keinerlei Einbußen entstehen. Das ist für den MSV auch deshalb besonders wichtig, weil der Gesamtverein und seine Lizenzabteilung (MSV Duisburg GmbH & Co KGaA) finanziell ebenfalls alles andere als auf Rosen gebettet ist und deshalb gerade an einer zukunftsweisenden Lösung der Probleme gearbeitet wird.

"Alle Beteiligten sind Feuer und Flamme"

Auch MSV-Geschäftsführer Bernd Maas, der für den Verein das Verfahren beim DFB zur Übertragung des Spielbetriebs betreut hatte, blickt optimistisch nach vorn. "Ich habe ein super Gefühl, denn alle Beteiligten sind für unser kleines Abenteuer Feuer und Flamme. Es ist ein wichtiges Signal, dass der Tabellenzweite der Ewigen Tabelle der Frauen-Bundesliga erhalten bleibt", so Maas.

Die U 23 (Regionalliga West) und die weiteren Nachwuchsteams gehören der neu gegründeten Frauenfußball-Abteilung des MSV-Hauptvereins (e.V.) an. "Gerade auch den Spielbetrieb der Jugendmannschaften zu sichern und den Mädchen eine neue sportliche Heimat zu bieten, lag und liegt uns sehr am Herzen", so Bernd Maas. "Damit erfüllen wir auch unseren sozialen Auftrag."

Deutliches FCR-Votum für sofortigen Beitritt zum MSV

Bis zur ersten Abteilungsversammlung, die möglichst innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden soll, wird der frühere FCR-Sportvorstand Dieter Weber die MSV-Frauenabteilung zunächst kommissarisch führen. Ob er dieses Amt auch dauerhaft ausüben wird, ließ Weber noch offen, signalisierte jedoch die Bereitschaft zu Gesprächen.

Auch weitere bewährte FCR-Mitarbeiter wie Geschäftsstellenleiterin Alexandra Götze oder Pressesprecher Rainer Zimmermann werden sich auch unter neuem Vereinsdach nach wie vor für den Frauenfußball in Duisburg engagieren.

Nur Martens und Cengiz stehen als Abgänge fest

Vor allem aber konnte auch im sportlichen Bereich Kontinuität gewahrt werden. Trainer und Sportlicher Leiter der MSV-Frauen bleibt Sven Kahlert, der weiterhin auf sein komplettes Trainer- und Funktionsteam zurückgreifen kann.

Für sein Aufgebot, das am Saisonende den Klassenverbleib in der Frauen-Bundesliga schaffen soll, musste der 43-Jährige allerdings zwei Abgänge verzeichnen. Die niederländische Nationalstürmerin Lieke Martens, die zu den Leistungsträgerinnen gehörte, hat den Verein ebenso verlassen wie Mittelfeldspielerin Gülhiye Cengiz, die verletzungsbedingt in dieser Saison keine Partie bestreiten konnte.

Noch offen ist die Zukunft der Niederländerin Jackie Groenen, die sich Bedenkzeit erbeten hat. Alle anderen Spielerinnen sind jedoch dem MSV bereits beigetreten und stehen weiter zur Verfügung. Sämtliche Verträge gelten zunächst bis zum Saisonende.

Spielführerin Oster: "Wir sind dankbar und hoch motiviert"

"Für uns ist das Wichtigste, dass wir weiter Fußball spielen können", betont Spielführerin Jennifer Oster, die bereits seit 1999 für die Duisburgerinnen am Ball ist und damit auch die großen Erfolge wie den UEFA-Pokalsieg 2009, die Deutsche Meisterschaft 2000 oder die Triumphe im DFB-Pokal 2009 und 2010 hautnah miterlebt hat. "Wir sind dankbar und hoch motiviert, um in der Rückrunde allen Beteiligten mit guten Leistungen etwas zurückzugeben."

In dieser Saison soll es "nur" der Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse sein. "Dafür werden wir alles geben", verspricht Oster, die im neuen "Zebra"-Trikot bereits eine sehr gute Figur machte. Aktuell rangieren die Duisburgerinnen zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz.

Heimspiele weiterhin im Homberger PCC-Stadion

Als Trainingsgelände werden die MSV-Frauen weiterhin die Drei-Platz-Anlage an der Mündelheimer Straße nutzen, die Bundesliga-Heimspiele werden nach wie vor im Homberger PCC-Stadion ausgetragen. "Unser Dank gilt deshalb auch dem VfB Homberg, der jederzeit bereit war, uns bei einer gemeinsamen Lösung zu helfen", stellt MSV-Präsident Kirmse klar und lobt die gute Zusammenarbeit.

Geschäftsführer Maas kündigte bereits an, zum ersten Heimspiel des neuen Jahres am Sonntag, 2. März (ab 14 Uhr), gegen Bayer 04 Leverkusen einige Aktionen zu starten. "Wir werden unseren Mitgliedern und Dauerkarten-Inhabern im Rahmen eines Schnuppertages ein attraktives Angebot machen", so Maas. "Außerdem freut uns sehr, dass schon jetzt hunderte Fans angekündigt haben, auch die Spiele der Frauenmannschaft zu besuchen. Das wird sich auf die Zuschauerzahlen sicher positiv auswirken."

Immerhin strömen bei den Partien der Drittliga-Männermannschaft fast 14.000 Besucher in die Duisburger Arena.

Hochkarätige Gegner beim DFB-Hallenpokal

Sven Kahlert gibt sich im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf vorsichtig optimistisch. "Ich sehe gute Chancen, den Klassenverbleib zu schaffen", sagt der Trainer im Gespräch mit DFB.de. "Dafür wollen wir ab unserem Trainingsstart am Donnerstag die Grundlagen schaffen." Er hofft dabei auch darauf, dass es bis zum Transferschluss am 31. Januar noch gelingen kann, eine oder zwei Neuverpflichtungen perfekt zu machen, um die entstandenen Lücken möglichst gleichwertig zu schließen.

Zunächst einmal geht es jedoch an diesem Wochenende - erstmals in Zebrastreifen - zum DFB-Hallenpokal nach Magdeburg. "Selbstverständlich wollen wir den MSV dort möglichst gut vertreten", sagt Kahlert. Bereits in der Vorrunde treffen die Duisburgerinnen auf hochkarätige Gegner: Es warten Triplesieger VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der FC Bayern München.

[mspw]

Besondere Premiere in Zebrastreifen: Am Sonntag (ab 10 Uhr, live auf DFB-TV) werden die Fußballerinnen des MSV Duisburg zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte am DFB-Hallenpokal in der Magdeburger GETEC-Arena teilnehmen.

Mit dem Stichtag 1. Januar haben sich die Bundesliga-, aber auch die Nachwuchsspielerinnen des bisherigen FCR 2001 Duisburg nahezu komplett dem benachbarten MSV angeschlossen und gehen künftig nicht mehr als "Löwinnen", sondern als "Zebras" auf Punktejagd. Nur so war nach dem Insolvenzantrag des FCR der dauerhafte Erhalt des Frauenfußballs in Duisburg möglich.

"Es waren langwierige und schwierige Gespräche - sie waren aber immer davon getragen, eine gemeinsame Lösung für die Sportstadt Duisburg zu finden", so MSV-Präsident Udo Kirmse bei der offiziellen Vorstellung der Kooperation. "Ich bin sehr froh, dass uns das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund, seinen Regionalverbänden sowie zahlreichen Partnern und Helfern gelungen ist. Der MSV ist wichtig für Duisburg, für den Frauenfußball gilt das aber nicht weniger. Jetzt bleiben diese sportlichen Leuchttürme der Stadt erhalten."

Finanzierung der Frauenabteilung bis 2015 gesichert

Dabei legte Kirmse großen Wert darauf, dass die Finanzierung der neuen Frauenabteilung mit ihren insgesamt fünf Mannschaften (zwei Frauen- und drei Juniorinnenteams) nicht nur für den Rest der laufenden Saison, sondern sogar schon bis zum Ende der nächsten Spielzeit 2014/2015 gesichert ist.

Außerdem gibt es wirtschaftlich eine klare Trennung vom Spielbetrieb der Männermannschaften des aktuellen Drittligisten, für die durch die Aufnahme der bisherigen FCR-Frauen keinerlei Einbußen entstehen. Das ist für den MSV auch deshalb besonders wichtig, weil der Gesamtverein und seine Lizenzabteilung (MSV Duisburg GmbH & Co KGaA) finanziell ebenfalls alles andere als auf Rosen gebettet ist und deshalb gerade an einer zukunftsweisenden Lösung der Probleme gearbeitet wird.

"Alle Beteiligten sind Feuer und Flamme"

Auch MSV-Geschäftsführer Bernd Maas, der für den Verein das Verfahren beim DFB zur Übertragung des Spielbetriebs betreut hatte, blickt optimistisch nach vorn. "Ich habe ein super Gefühl, denn alle Beteiligten sind für unser kleines Abenteuer Feuer und Flamme. Es ist ein wichtiges Signal, dass der Tabellenzweite der Ewigen Tabelle der Frauen-Bundesliga erhalten bleibt", so Maas.

Die U 23 (Regionalliga West) und die weiteren Nachwuchsteams gehören der neu gegründeten Frauenfußball-Abteilung des MSV-Hauptvereins (e.V.) an. "Gerade auch den Spielbetrieb der Jugendmannschaften zu sichern und den Mädchen eine neue sportliche Heimat zu bieten, lag und liegt uns sehr am Herzen", so Bernd Maas. "Damit erfüllen wir auch unseren sozialen Auftrag."

Deutliches FCR-Votum für sofortigen Beitritt zum MSV

Bis zur ersten Abteilungsversammlung, die möglichst innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden soll, wird der frühere FCR-Sportvorstand Dieter Weber die MSV-Frauenabteilung zunächst kommissarisch führen. Ob er dieses Amt auch dauerhaft ausüben wird, ließ Weber noch offen, signalisierte jedoch die Bereitschaft zu Gesprächen.

Auch weitere bewährte FCR-Mitarbeiter wie Geschäftsstellenleiterin Alexandra Götze oder Pressesprecher Rainer Zimmermann werden sich auch unter neuem Vereinsdach nach wie vor für den Frauenfußball in Duisburg engagieren.

Nur Martens und Cengiz stehen als Abgänge fest

Vor allem aber konnte auch im sportlichen Bereich Kontinuität gewahrt werden. Trainer und Sportlicher Leiter der MSV-Frauen bleibt Sven Kahlert, der weiterhin auf sein komplettes Trainer- und Funktionsteam zurückgreifen kann.

Für sein Aufgebot, das am Saisonende den Klassenverbleib in der Frauen-Bundesliga schaffen soll, musste der 43-Jährige allerdings zwei Abgänge verzeichnen. Die niederländische Nationalstürmerin Lieke Martens, die zu den Leistungsträgerinnen gehörte, hat den Verein ebenso verlassen wie Mittelfeldspielerin Gülhiye Cengiz, die verletzungsbedingt in dieser Saison keine Partie bestreiten konnte.

Noch offen ist die Zukunft der Niederländerin Jackie Groenen, die sich Bedenkzeit erbeten hat. Alle anderen Spielerinnen sind jedoch dem MSV bereits beigetreten und stehen weiter zur Verfügung. Sämtliche Verträge gelten zunächst bis zum Saisonende.

Spielführerin Oster: "Wir sind dankbar und hoch motiviert"

"Für uns ist das Wichtigste, dass wir weiter Fußball spielen können", betont Spielführerin Jennifer Oster, die bereits seit 1999 für die Duisburgerinnen am Ball ist und damit auch die großen Erfolge wie den UEFA-Pokalsieg 2009, die Deutsche Meisterschaft 2000 oder die Triumphe im DFB-Pokal 2009 und 2010 hautnah miterlebt hat. "Wir sind dankbar und hoch motiviert, um in der Rückrunde allen Beteiligten mit guten Leistungen etwas zurückzugeben."

In dieser Saison soll es "nur" der Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse sein. "Dafür werden wir alles geben", verspricht Oster, die im neuen "Zebra"-Trikot bereits eine sehr gute Figur machte. Aktuell rangieren die Duisburgerinnen zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz.

Heimspiele weiterhin im Homberger PCC-Stadion

Als Trainingsgelände werden die MSV-Frauen weiterhin die Drei-Platz-Anlage an der Mündelheimer Straße nutzen, die Bundesliga-Heimspiele werden nach wie vor im Homberger PCC-Stadion ausgetragen. "Unser Dank gilt deshalb auch dem VfB Homberg, der jederzeit bereit war, uns bei einer gemeinsamen Lösung zu helfen", stellt MSV-Präsident Kirmse klar und lobt die gute Zusammenarbeit.

Geschäftsführer Maas kündigte bereits an, zum ersten Heimspiel des neuen Jahres am Sonntag, 2. März (ab 14 Uhr), gegen Bayer 04 Leverkusen einige Aktionen zu starten. "Wir werden unseren Mitgliedern und Dauerkarten-Inhabern im Rahmen eines Schnuppertages ein attraktives Angebot machen", so Maas. "Außerdem freut uns sehr, dass schon jetzt hunderte Fans angekündigt haben, auch die Spiele der Frauenmannschaft zu besuchen. Das wird sich auf die Zuschauerzahlen sicher positiv auswirken."

Immerhin strömen bei den Partien der Drittliga-Männermannschaft fast 14.000 Besucher in die Duisburger Arena.

Hochkarätige Gegner beim DFB-Hallenpokal

Sven Kahlert gibt sich im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf vorsichtig optimistisch. "Ich sehe gute Chancen, den Klassenverbleib zu schaffen", sagt der Trainer im Gespräch mit DFB.de. "Dafür wollen wir ab unserem Trainingsstart am Donnerstag die Grundlagen schaffen." Er hofft dabei auch darauf, dass es bis zum Transferschluss am 31. Januar noch gelingen kann, eine oder zwei Neuverpflichtungen perfekt zu machen, um die entstandenen Lücken möglichst gleichwertig zu schließen.

Zunächst einmal geht es jedoch an diesem Wochenende - erstmals in Zebrastreifen - zum DFB-Hallenpokal nach Magdeburg. "Selbstverständlich wollen wir den MSV dort möglichst gut vertreten", sagt Kahlert. Bereits in der Vorrunde treffen die Duisburgerinnen auf hochkarätige Gegner: Es warten Triplesieger VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der FC Bayern München.