DFB.de gratuliert Gerhard Mayer-Vorfelder

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute, Gerhard Mayer-Vorfelder. Der DFB-Ehrenpräsident feiert heute seinen 81. Geburtstag. Mit dem sportlichen Geschenk ist es diesmal nichts geworden. Natürlich hat sich "MV" gewünscht, dass sein VfB Stuttgart am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt (1:2) nicht leer ausgeht und die Abstiegssorgen nicht noch größer werden. Der VfB, das ist sein Verein. Ihn hat er 25 Jahre als Präsident geführt. Mit dem VfB hat er zwei Deutsche Meisterschaften gewonnen.

Doch Gerhard Mayer-Vorfelder ist nicht nur Stuttgart und Baden-Württemberg, er ist natürlich auch ganz viel DFB. Bis heute. Früher als Präsident, heute als Ehrenpräsident.

Wie er alle seine Ämter unter einen Hut bringen konnte damals, haben sich die Zeitgenossen oft gefragt. Staatssekretär, Kultusminister, Finanzminister in Baden-Württemberg, VfB-Präsident, Ligaausschuss-Vorsitzender, DFB-Vizepräsident (ab 1992) und Mitglied im Komitee der UEFA-Exekutive, um nur die wichtigsten zu nennen - vor seiner Wahl zum DFB-Präsidenten am 28. April 2001.

Mayer-Vorfelder hatte Nehmerqualitäten wie wenige andere. Kaum war er Präsident des VfB Stuttgart, stieg der 1975 zum einzigen Mal überhaupt aus der Bundesliga ab. "MV" war daran nicht schuld, aber doch verantwortlich. Die Volksseele beruhigte sich erst, als er den Verein unter Trainer Jürgen Sundermann nach zwei Jahren wieder nach oben führte. Als Aufsteiger gleich in den UEFA-Cup, ein seltenes Kunststück. Es kamen herrliche Jahre, in denen Stuttgart 1984 und 1992 Meister wurde. In die Ära "MV" fallen die Anfänge von Weltstars wie Hansi Müller, Karl-Heinz Förster und Jürgen Klinsmann - dank der vorbildlichen Jugendarbeit, der vielleicht besten in Deutschland in den Siebzigern und Achtzigern. Die Mannschaft hatte ein Gesicht und der Verein auch - das von "MV". Bis 2000 war er Präsident des VfB, zu dem er heute noch regelmäßig geht.

Trainerentscheidungen: Erst Völler, dann Klinsmann

Langweilig wurde es "MV" nach der Abwahl nicht. Kaum war er DFB-Präsident, kam es zu einer der größten Bewährungsprobe, die dieses Amt bereit hielt: Die Affäre um den als Bundestrainer vorgesehenen Christoph Daum Ende 2000 kostete Kraft und Ansehen. Die Beförderung der Interimslösung Rudi Völler zum Teamchef war sein erster Glücksgriff, 2002 stand Deutschland sensationell im WM-Finale, und Mayer-Vorfelder saß in Yokohama auf der Tribüne beim 0:2 gegen Brasilien. Es ist bis heute das letzte WM-Endspiel einer DFB-Auswahl.

Aber der Erfolg war ein unsteter Begleiter, schon bei der EM 2004 erfolgte das Aus in der Vorrunde. Im Juli desselben Jahres flog "MV" nach New York und verpflichtete, nicht zuletzt auf Anraten von Berti Vogts, Weltmeister Jürgen Klinsmann als Völler-Nachfolger. Klinsmann drehte jeden Stein um, und auch "MV", der ihn schon in Stuttgart als kritischen Geist kennengelernt hatte ("Wenn es hieß, heute tragen wir alle eine gelbe Krawatte, kam Jürgen garantiert mit einer roten") musste zuweilen schlucken über den Reformeifer. Der Erfolg gab Klinsmann Recht, ein neuer Geist entstand in der Nationalmannschaft.

Sommermärchen 2006 auch dank "MV"

Ab 23. Oktober 2004 bildete "MV" mit Theo Zwanziger eine Doppelspitze, erstmals hatte der DFB zwei Präsidenten. Die WM im eigenen Land stand an, sie zählt zu den unvergesslichsten Ereignissen in der Geschichte der Bundesrepublik. Dass das Sommermärchen 2006 einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern hat, darf sich "MV" auch ans Revers heften.

Am 6. September 2006 endete seine Präsidentschaft, guten Gewissens konnte er gehen. Aber nicht ruhen. Zwei Jahre war er UEFA-Vizepräsident, ehe er 2009 ausschied. Und was bringt die Zukunft? Als er 60 wurde, antwortete er auf die Frage nach der Midlife-Crisis: "Die kann noch einige Jahre warten." Vermutlich ist sie nie gekommen, er hatte keine Zeit. Happy Birthday, Gerhard Mayer-Vorfelder.

[jb]

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute, Gerhard Mayer-Vorfelder. Der DFB-Ehrenpräsident feiert heute seinen 81. Geburtstag. Mit dem sportlichen Geschenk ist es diesmal nichts geworden. Natürlich hat sich "MV" gewünscht, dass sein VfB Stuttgart am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt (1:2) nicht leer ausgeht und die Abstiegssorgen nicht noch größer werden. Der VfB, das ist sein Verein. Ihn hat er 25 Jahre als Präsident geführt. Mit dem VfB hat er zwei Deutsche Meisterschaften gewonnen.

Doch Gerhard Mayer-Vorfelder ist nicht nur Stuttgart und Baden-Württemberg, er ist natürlich auch ganz viel DFB. Bis heute. Früher als Präsident, heute als Ehrenpräsident.

Wie er alle seine Ämter unter einen Hut bringen konnte damals, haben sich die Zeitgenossen oft gefragt. Staatssekretär, Kultusminister, Finanzminister in Baden-Württemberg, VfB-Präsident, Ligaausschuss-Vorsitzender, DFB-Vizepräsident (ab 1992) und Mitglied im Komitee der UEFA-Exekutive, um nur die wichtigsten zu nennen - vor seiner Wahl zum DFB-Präsidenten am 28. April 2001.

Mayer-Vorfelder hatte Nehmerqualitäten wie wenige andere. Kaum war er Präsident des VfB Stuttgart, stieg der 1975 zum einzigen Mal überhaupt aus der Bundesliga ab. "MV" war daran nicht schuld, aber doch verantwortlich. Die Volksseele beruhigte sich erst, als er den Verein unter Trainer Jürgen Sundermann nach zwei Jahren wieder nach oben führte. Als Aufsteiger gleich in den UEFA-Cup, ein seltenes Kunststück. Es kamen herrliche Jahre, in denen Stuttgart 1984 und 1992 Meister wurde. In die Ära "MV" fallen die Anfänge von Weltstars wie Hansi Müller, Karl-Heinz Förster und Jürgen Klinsmann - dank der vorbildlichen Jugendarbeit, der vielleicht besten in Deutschland in den Siebzigern und Achtzigern. Die Mannschaft hatte ein Gesicht und der Verein auch - das von "MV". Bis 2000 war er Präsident des VfB, zu dem er heute noch regelmäßig geht.

Trainerentscheidungen: Erst Völler, dann Klinsmann

Langweilig wurde es "MV" nach der Abwahl nicht. Kaum war er DFB-Präsident, kam es zu einer der größten Bewährungsprobe, die dieses Amt bereit hielt: Die Affäre um den als Bundestrainer vorgesehenen Christoph Daum Ende 2000 kostete Kraft und Ansehen. Die Beförderung der Interimslösung Rudi Völler zum Teamchef war sein erster Glücksgriff, 2002 stand Deutschland sensationell im WM-Finale, und Mayer-Vorfelder saß in Yokohama auf der Tribüne beim 0:2 gegen Brasilien. Es ist bis heute das letzte WM-Endspiel einer DFB-Auswahl.

Aber der Erfolg war ein unsteter Begleiter, schon bei der EM 2004 erfolgte das Aus in der Vorrunde. Im Juli desselben Jahres flog "MV" nach New York und verpflichtete, nicht zuletzt auf Anraten von Berti Vogts, Weltmeister Jürgen Klinsmann als Völler-Nachfolger. Klinsmann drehte jeden Stein um, und auch "MV", der ihn schon in Stuttgart als kritischen Geist kennengelernt hatte ("Wenn es hieß, heute tragen wir alle eine gelbe Krawatte, kam Jürgen garantiert mit einer roten") musste zuweilen schlucken über den Reformeifer. Der Erfolg gab Klinsmann Recht, ein neuer Geist entstand in der Nationalmannschaft.

Sommermärchen 2006 auch dank "MV"

Ab 23. Oktober 2004 bildete "MV" mit Theo Zwanziger eine Doppelspitze, erstmals hatte der DFB zwei Präsidenten. Die WM im eigenen Land stand an, sie zählt zu den unvergesslichsten Ereignissen in der Geschichte der Bundesrepublik. Dass das Sommermärchen 2006 einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern hat, darf sich "MV" auch ans Revers heften.

Am 6. September 2006 endete seine Präsidentschaft, guten Gewissens konnte er gehen. Aber nicht ruhen. Zwei Jahre war er UEFA-Vizepräsident, ehe er 2009 ausschied. Und was bringt die Zukunft? Als er 60 wurde, antwortete er auf die Frage nach der Midlife-Crisis: "Die kann noch einige Jahre warten." Vermutlich ist sie nie gekommen, er hatte keine Zeit. Happy Birthday, Gerhard Mayer-Vorfelder.