DFB-Wochenschau: Mannheimer Posse und Schalker Bombe

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

23. August

Vor 30 Jahren staunt die Bundesliga über Fortuna Düsseldorf. Im Rhein-Stadion putzen die Fortunen Meister und Tabellenführer Bayern München mit 3:0. Alle Tore fallen in der letzten halben Stunde – durch Rudi Bommer und die Allofs-Brüder Klaus und Thomas. Damit übernimmt Fortuna selbst die Tabellenspitze und 55.000 feiern. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, schallt es von den Rängen.

Auf der Bielefelder Alm fallen beim Gladbacher 3:2 gleich zwei Eigentore, neben dem Arminen Helmut Schröder trifft auch der 19-jährige Lothar Matthäus erstmals ins falsche Tor. Für Entsetzen sorgt das Foul des Leverkuseners Jürgen Gelsdorf an Frankfurts Koreaner Bum-kun Cha. Dabei hatte Cha laut Kicker seine Unterschenkel schon „wie ein mittelalterlicher Ritter“ mit Bandagen gepanzert. Dennoch muss er nach Abriss eines Lendenwirbels ins Krankenhaus. Trainer Lothar Buchmann schimpft: „Das war absolute Absicht.“

In der zweiten Liga gibt es in Mannheim eine Posse zum Schlapplachen und Waldhof-Trainer Klaus Schlappner steckt mittendrin. Gast Spielvereinigung Bayreuth erhält kurz vor Schluss einen Elfmeter, Trainer Pfeifer will schnell seinen Spezialisten Größler einwechseln. Doch die Nummerntafel mit der 11 fehlt im Sortiment der Bayreuther, so dass Auswechselkandidat Hofmann vorerst drin bleibt. Der Elfmeter wird prompt verschossen – und erst danach hilft Schlappner seinem Kollegen mit seiner 11 aus. Bayreuth-Trainer Pfeifer kritisiert die „Organisationsmängel“ bei Waldhof.

Vor 20 Jahren wird bekannt, dass Franz Beckenbauer zu Olympique Marseille wechselt. Er gibt bei den Franzosen den Sport-Direktor, Trainer wird Holger Osieck, Beckenbauers Assistent bei der WM 1990.

Vor 15 Jahren startet die Nationalmannschaft in Brüssel siegreich ins EM-Jahr. Die Tore zum 2:1 über Belgien erzielen Andreas Möller und Fredi Bobic, der sieben Minuten vor Schluss zu seinem ersten Länderspieltor kommt. Bei der Eröffnung des König Badouin-Stadions, ehemals Heysel-Stadion, vergibt Andreas Möller noch einen Elfmeter. Jürgen Kohler trägt in seinem 75. Länderspiel erstmals die Spielführer-Binde.

24. August

Vor 80 Jahren platzt die Schalke-Bombe – einer der größten Skandale des Fußballs vor dem Zweiten Weltkrieg. In einer nächtlichen Sitzung beschließt der Westdeutsche Spiel-Verband anhand erdrückender Beweise, die Mannschaft von Schalke 04 zu Berufsspielern zu erklären. Statt erlaubter fünf Mark sollen die Spieler zehn Mark „Spesen“ bekommen haben. Das Urteil bedeutet automatisch den Ausschluss vom Spielbetrieb, denn Profitum ist verboten. 16 Spieler und sechs Funktionäre werden gesperrt. Nicht nur die Schalke-Fans sind empört: „Trotzdem empfinden wir alle dies Urteil als eine Ungeheuerlichkeit, eben aus der Kenntnis der allgemeinen Verhältnisse heraus“ schreibt Ernst Werner in der Fußball Woche und will sagen: sie tun es doch alle. Die Schalke-Stars jener Jahre erhalten sofort Angebote, Ernst Kuzorra kann beispielsweise nach Wien gehen.

Vor 25 Jahren fallen in der ersten Runde des DFB-Pokals die Sensationen aus, alle Bundesligisten überstehen die Reisen zu unterklassigen Teams schadlos. Fortuna Düsseldorf muss bei Altona 93 allerdings in die Verlängerung (3:2), die sie erst durch ein Tor in vorletzter Minute erreicht. Auffällig ist die Vorstellung von Kölns Stürmer Klaus Allofs, der bei Oberligist 1860 München alle Tore zum 4:2 erzielt.

In den beiden direkten Bundesliga-Duellen siegen die Gastgeber: der VfL Bochum (3:2 gegen den HSV) und der 1. FC Kaiserslautern (3:1 gegen Eintr. Frankfurt) ziehen in die 2. Runde ein. Die TV-Zuschauer bekommen von alledem wenig mit: da ARD und ZDF sich mit dem DFB nicht über die Übertragungsrechte einig wurden, gab es nur die gesetzlich gesicherte „Grundversorgung“ in Form von Drei-Minuten-Beiträgen.

Vor 20 Jahren erobert Eintracht Frankfurt nach einem 5:1 über Fortuna Düsseldorf die Tabellenspitze der Bundesliga. Nur der 1. FC Kaiserslautern hält Schritt und gewinnt am selben Abend in Dortmund mit 2:0.

Vor 15 Jahren wird DFB-Physiotherapeut Adolf „Adi“ Katzenmeier von der UEFA geehrt. Er erhält in Monte Carlo den „Magnificent-Seven-Award“, den Europas Fußball-Verband jährlich an sieben stille Helfer im Hintergrund des Fußball-Spektakels verleiht.

Vor fünf Jahren qualifiziert sich Werder Bremen für die Champions League. Der FC Basel wird im Weser-Stadion nach einer 1:2-Hinspielniederlage ausgeschaltet und mit 3:0 besieht. Held des Tages ist der zweimalige Torschütze Ivan Klasnic, der späte Platzverweis für Miroslav Klose fällt nicht mehr ins Gewicht.

25. August

Vor 75 Jahren findet erstmals ein Ländespiel in Thüringen statt. In Erfurt schlägt die deutsche Nationalmannschaft Rumänien mit 4:2. Reichstrainer Otto Nerz experimentiert und setzt sechs Debütanten ein, von denen der Schweinfurter Albin Kitzinger und Bayerns Wilhelm, Siemetsreiter am meisten überzeugen. Für die Fußball Woche sind sie und der zum zweiten Mal eingesetzte Hermann Gramlich vom FC Villingen „die Entdeckungen des Erfurter Länderspiels.“ Die Tore erzielen Karl Hohmann, Josef Rasselnberg (beide VfL Benrath), August Lenz (Borussia Dortmund) und Debütant Siemetsreiter.

Schalkes Spieler fehlen, denn am gleichen Tag absolviert der Deutsche Meister ein spektakuläres Testspiel beim VfB Stuttgart. In der Adolf-Hitler-Kampfbahn gewinnen die Knappen vor 35.000 beeindruckten Zuschauern mit 9:2 (4:1). „Wir haben schon Berufsspieler aus aller Herren Länder gesehen, aber eine Mannschaft mit einem derartig technischen Können und einem so überzeugend guten Spiel haben wir in Stuttgart bisher nicht gesehen“, lobt der Korrespondent der Fußball Woche die Elf um Fritz Szepan und Ernst Kuzorra.

Vor zwanzig Jahren gibt Überraschungs-Aufsteiger Wattenscheid 09 nach zwei Startsiegen die Tabellenführung ab – gegen Mönchengladbach reicht es daheim nur zu einem 1:1. Norbert Meiers Tor verdirbt den Westfalen den Traum vom Sieg-Hattrick.

26. August

Vor 15 Jahren gibt es Turbulenzen im DFB-Pokal. Der 1. FC Köln scheidet im Elfmeterschießen an Oberligist SpVgg. Beckum und kommt in zwei Stunden nicht mal zu einem Tor. Vom Elfmeterpunkt können es die Amateure dann besser und nach Labbadias Fehlschuss feiern sie ein 4:3. Auch der HSV erlebt wieder eine Blamage in der ersten Runde, diesmal ist die Hürde Arminia Bielefeld zu hoch. Der Zweitligist gewinnt auf der Alm 2:1, ausgerechnet Ex-HSVer Jörg Bode erzielt das entscheidende Tor. Überraschend kommt auch das 1:2 von Hansa Rostock bei Zweitligist 1. FC Nürnberg.

Vor zehn Jahren wird Pokal-Geschichte geschrieben. Eintracht Frankfurt kassiert bei den Amateuren des VfB Stuttgart eine 1:6-Niederlage, an die niemand geglaubt hat. Nur 1700 Zuschauer sehen die Sensation im Gottlieb-Daimler-Stadion. Es ist der höchste Sieg eines Amateurvereins gegen einen Bundesligisten in der Pokal-Geschichte. Ausgerechnet der spätere Eintracht-Stürmer Ioannis Amanatidis erzielt zwei Tore gegen die Elf von Felix Magath, der seine Spieler am nächsten Tag zur „Aussprache“ lädt. Im Schatten der Eintracht-Blamage steht die kaum bessere Darbietung des 1. FC Köln, der bei Viertligist 1. FC Magdeburg mit 2:5 untergeht.

27. August

Vor 60 Jahren findet der zweite Spieltag der Oberliga statt. Alle Resultate stehen im Schatten des Hamburger Torgewitters. Der HSV schlägt vor 18.000 Zuschauern am Rothenbaum Lokalrivale Concordia mit 10:1 (3:1). „Der norddeutsche Meister ist, wenn sein Spiel läuft, so stark, dass ihn keine Mannschaft erschüttern kann“, lobt das Sport Magazin. Concordia-Torwart Röhrig geht mit Tränen in den Augen vom Platz und stammelt in die Reportblöcke: „Zehn Tore, das ist mir noch nie passiert.“ In der Oberliga Nord ist es auch erst ein Mal passiert, 1947 feierte St. Pauli mal ein 10:0 bei Hannover 96. St. Pauli ist auch an diesem Tag torhungrig, doch findet das 8:1 über Altona angesichts des HSV-Feuerwerks unverdient wenig Beachtung.

Im Westen muss Borussia Dortmund nicht nur gegen die SpVgg. Erkenschwick kämpfen. Am Vorabend flattert ein Telegramm des WFV ins Haus und verkündet die Sperre von vier Zugängen aus Horst-Emscher. Der Verdacht verbotener Handgeldszahlungen inklusive Beschaffung von Möbeln schwebt über den Wechseln. Borussia muss mit einer Verlegenheitself antreten und gewinnt dennoch vor 20.000 Anhängern 2:1 durch zwei Treffer von Linneweber. Schalke 04 ist dagegen frei von Sorgen, beim 4:0 über Alemannia Aachen werden Erinnerungen an goldene Zeiten geweckt. „Schalkes Kreisel drehte sich mit der Sicherheit der glanzvollen Epoche“, stellt das Sport Magazin fest und 22.000 in der Glückauf-Kampfbahn geht es ebenso.

Im Süden spielt der Meister anno 1950, der VfB Stuttgart, auch in der neuen Saison meisterlich. Eintracht Frankfurt kehrt mit einer 1:4-Packung an den Main zurück. Die Rekordkulisse versammelt sich beim zweiten Frankfurter Klub: 20.000 sehen den 2:1 Heimsieg des FSV über Fürth, während Nürnbergs Anhang nicht so fußballhungrig wie gewöhnlich ist. Das 3:0 über Waldhof Mannheim interessiert nur 14.000. Der höchste Tagessieg geht an Bayern München, das Aufsteiger FC Singen mit 5:1 abkanzelt. Seemann trifft drei Mal, für Singen der frühere WM-Torjäger Ernst Willimowski (1938 für Polen).

Vor 15 Jahren entlässt der 1. FC Köln Morten Olsen – es ist die Folge aus dem peinlichen Aus im DFB-Pokal bei Viertligist SpVgg. Beckum. Am gleichen Tag sorgt ein weiteres Pokalspiel für Schlagzeilen. Regionalligist SV Sandhausen und der VfB Stuttgart liefern sich nach 120 Minuten ohne Sieger (2:2) ein beinahe unendliches Elfmeterschießen, das bis dato unübertroffen ist. Einige Spieler müssen zweimal ran und erst der 26. Elfmeter wird verschossen – VfB-Verteidiger Hendrik Herzog schießt an den Pfosten und Sandhausen gewinnt mit 13:12!

Zu lange dauert auch das Spiel in Stendal zwischen Altmark und dem VfL Wolfsburg, das in der Verlängerung wegen Dunkelheit abgebrochen werden muss. Auch das gibt es noch anno 1995.

Vor fünf Jahren feiert Bayern München Jubiläum. Das glatte 3:0 über Hertha BSC bedeutet nicht nur die erneute Tabellenführung, es ist zugleich der 500. Heimsieg in der Bundesliga. Michael Ballack (zweimal) und Mehmet Scholl stellen ihn durch ihre Tore sicher. Bei den Berlinern stellt der 18-jährige Kevin-Prince Boateng einen kuriosen Rekord auf. Er verletzt sich unmittelbar nach seiner Einwechslung (Muskelfaserriss) und muss schon nach zwei Minuten wieder heraus – unter Tränen. Ein solch kurzes Intermezzo gab es noch nie.

28. August

Vor 100 Jahren nimmt Preußen Berlin Revanche an Holstein Kiel für das 1:4 im April in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und gewinnt auf dem Britannia-Sportplatz in Berlin mit dem identischen Resultat. Herbst (2), Droz und Beer treffen für die Preußen, Fick für Kiel. Für die Neue Sport Woche war es ein „von Anfang bis Ende interessant gewesenes Spiel“.

Vor 80 Jahren fordert der Schalke-Skandal ein erstes Todesopfer. Kassierer Willy Nier springt aus Scham und Sorge um seinen Klub in den Rhein-Herne-Kanal.

Vor 75 Jahren amüsiert das Transfer-Pech von Hertha BSC die Leser der Fußball Woche. Der bereits verpflichtete Spieler Lieb geht nach Heilbronn zurück, weil das Hotel seines Vaters plötzlich kaum noch Gäste hat. Denn die Heilbronner verübeln den Abgang des Sohnes in die Hauptstadt und strafen den Vater. Flugs wird der Transfer rückgängig gemacht, Lieb beantragt und erhält die Freigabe.

In derselben Ausgabe zeigt die Zeitung das Foto eines Frauen-Länderspiels zwischen England und Frankreich (2:0) und wettert in der Bildunterschrift: „Fußball ist kein Spiel für Frauen, mögen sie sich auch noch so stark und hart fühlen.“

Vor 50 Jahren ist Bayern München in beeindruckender Frühform. Das Spitzenspiel der Oberliga Süd entscheidet der neue Tabellenführer gegen den VfB Stuttgart für sich – mit 5:1. Kurios: alle Tore fallen nach der Pause, Rudi Grossers Doppelschlag bricht den Bann. Fast noch schöner für Bayern-Fans ist das Ergebnis aus Mannheim, wo der VfR den TSV 1860 München mit 7:1 abfertigt. Dabei gehen die Löwen durch Brunnenmeier sogar in Führung, aber dann brechen sie ein. Trainer Hipp sagt entnervt: „Ich stehe vor einem Rätsel.“ Und auf dem letzten Platz – Münchens Klubs rahmen die Tabelle anno 1960 ein.

Ärger gibt es in Dortmund, wo die Stadtverwaltung das Heimspiel der Borussia gegen den VfL Bochum wegen Regens absagt. Der Schiedsrichter ist zwar anderer Meinung, und 8000 Zuschauer haben bereits Eintritt gezahlt, als ein Mann von der Stadt seine Macht spielen lässt. „Betreten des Rasens“ verboten heißt es für 22 gestandene Fußballer. Die Zuschauer lassen sich von einem Schild nicht abhalten und ihren Unmut an einem Tor aus – sie reißen es aus der Verankerung.

Vor 40 Jahren finden erstmals sieben Freitagsspiele in der Bundesliga statt. Denn der kommende Samstag gehört dem Pokalfinale zwischen Offenbach und Köln. Inspirierend wirkt der noch ungewohnte Termin offenbar nicht auf die Profis, allein zwei Spielen enden 0:0, eins 1:0 und zwei 1:1. Nur im Georg-Melches-Stadion wird die Anzeigetafel öfters bedient: Aufsteiger RWE schlägt den 1. FC Kaiserslautern mit 4:0 (zwei Tore Willi Lippens) und erobert erstmals überhaupt die Tabellenspitze der Bundesliga.

Vor 25 Jahren verliert die Nationalmannschaft in Moskau vor 82.000 Zuschauer gegen die UdSSR 0:1. „Ohne Lust und Laune“ titelt der Kicker über den ersten Auftritt der Beckenbauer-Elf nach der Sommerpause und erkennt „keine Spur von Harmonie“. Dabei spielen bereits neun Akteure, die am Saisonende das WM-Finale von Mexiko bestreiten werden. Die Spieler klagten im übrigen über die Unterkunft in Moskau und „seltsames Essen“.

29. August

Vor 40 Jahren findet das DFB-Pokal-Finale der Saison 1969/1970 statt. Außenseiter Kickers Offenbach schlägt in Hannover den 1. FC Köln mit 2:1 (1:0). Es ist der größte Tag in der Vereinsgeschichte der Kickers, die erstmals einen Titel von überregionaler Bedeutung gewinnen. Trainer Aki Schmidt hält sich für „den glücklichsten Mensch auf der Welt“. Das Spiel verläuft dramatisch: Der OFC geht durch Klaus Winkler und Helmut Gecks in Führung, Nationalspieler Hannes Löhr verkürzt. In der 83. Minute gibt es einen umstrittenen Elfmeter, der den OFC-Block in Aufruhr bringt. Polizei marschiert auf, ein Abbruch droht. Für Kölns Verteidiger Werner Biskup ist der Druck zu groß, er scheitert mit seinem Elfmeter an Karl-Heinz Volz. So geht der Pokal nach Offenbach. Die bereits vorbereiten Wimpel „Pokalsieger 1970 – 1. FC Köln“ werden noch schnell aus dem Bankettsaal entfernt.

Vor 20 Jahren beginnt die Ära Berti Vogts. Das erste Länderspiel unter dem neuen Bundestrainer findet in Lissabon statt und endet 1:1 (1:0). Vogts nominiert gegen die Portugiesen elf Weltmeister und stellt fest, dass es für diese „so kurz nach einem WM-Erfolg nicht so einfach“ sei. Erster Neuling seiner Ära wird der eingewechselte Frankfurter Manfred Binz. Das Tor erzielt Lothar Matthäus.

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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

23. August

Vor 30 Jahren staunt die Bundesliga über Fortuna Düsseldorf. Im Rhein-Stadion putzen die Fortunen Meister und Tabellenführer Bayern München mit 3:0. Alle Tore fallen in der letzten halben Stunde – durch Rudi Bommer und die Allofs-Brüder Klaus und Thomas. Damit übernimmt Fortuna selbst die Tabellenspitze und 55.000 feiern. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, schallt es von den Rängen.

Auf der Bielefelder Alm fallen beim Gladbacher 3:2 gleich zwei Eigentore, neben dem Arminen Helmut Schröder trifft auch der 19-jährige Lothar Matthäus erstmals ins falsche Tor. Für Entsetzen sorgt das Foul des Leverkuseners Jürgen Gelsdorf an Frankfurts Koreaner Bum-kun Cha. Dabei hatte Cha laut Kicker seine Unterschenkel schon „wie ein mittelalterlicher Ritter“ mit Bandagen gepanzert. Dennoch muss er nach Abriss eines Lendenwirbels ins Krankenhaus. Trainer Lothar Buchmann schimpft: „Das war absolute Absicht.“

In der zweiten Liga gibt es in Mannheim eine Posse zum Schlapplachen und Waldhof-Trainer Klaus Schlappner steckt mittendrin. Gast Spielvereinigung Bayreuth erhält kurz vor Schluss einen Elfmeter, Trainer Pfeifer will schnell seinen Spezialisten Größler einwechseln. Doch die Nummerntafel mit der 11 fehlt im Sortiment der Bayreuther, so dass Auswechselkandidat Hofmann vorerst drin bleibt. Der Elfmeter wird prompt verschossen – und erst danach hilft Schlappner seinem Kollegen mit seiner 11 aus. Bayreuth-Trainer Pfeifer kritisiert die „Organisationsmängel“ bei Waldhof.

Vor 20 Jahren wird bekannt, dass Franz Beckenbauer zu Olympique Marseille wechselt. Er gibt bei den Franzosen den Sport-Direktor, Trainer wird Holger Osieck, Beckenbauers Assistent bei der WM 1990.

Vor 15 Jahren startet die Nationalmannschaft in Brüssel siegreich ins EM-Jahr. Die Tore zum 2:1 über Belgien erzielen Andreas Möller und Fredi Bobic, der sieben Minuten vor Schluss zu seinem ersten Länderspieltor kommt. Bei der Eröffnung des König Badouin-Stadions, ehemals Heysel-Stadion, vergibt Andreas Möller noch einen Elfmeter. Jürgen Kohler trägt in seinem 75. Länderspiel erstmals die Spielführer-Binde.

24. August

Vor 80 Jahren platzt die Schalke-Bombe – einer der größten Skandale des Fußballs vor dem Zweiten Weltkrieg. In einer nächtlichen Sitzung beschließt der Westdeutsche Spiel-Verband anhand erdrückender Beweise, die Mannschaft von Schalke 04 zu Berufsspielern zu erklären. Statt erlaubter fünf Mark sollen die Spieler zehn Mark „Spesen“ bekommen haben. Das Urteil bedeutet automatisch den Ausschluss vom Spielbetrieb, denn Profitum ist verboten. 16 Spieler und sechs Funktionäre werden gesperrt. Nicht nur die Schalke-Fans sind empört: „Trotzdem empfinden wir alle dies Urteil als eine Ungeheuerlichkeit, eben aus der Kenntnis der allgemeinen Verhältnisse heraus“ schreibt Ernst Werner in der Fußball Woche und will sagen: sie tun es doch alle. Die Schalke-Stars jener Jahre erhalten sofort Angebote, Ernst Kuzorra kann beispielsweise nach Wien gehen.

Vor 25 Jahren fallen in der ersten Runde des DFB-Pokals die Sensationen aus, alle Bundesligisten überstehen die Reisen zu unterklassigen Teams schadlos. Fortuna Düsseldorf muss bei Altona 93 allerdings in die Verlängerung (3:2), die sie erst durch ein Tor in vorletzter Minute erreicht. Auffällig ist die Vorstellung von Kölns Stürmer Klaus Allofs, der bei Oberligist 1860 München alle Tore zum 4:2 erzielt.

In den beiden direkten Bundesliga-Duellen siegen die Gastgeber: der VfL Bochum (3:2 gegen den HSV) und der 1. FC Kaiserslautern (3:1 gegen Eintr. Frankfurt) ziehen in die 2. Runde ein. Die TV-Zuschauer bekommen von alledem wenig mit: da ARD und ZDF sich mit dem DFB nicht über die Übertragungsrechte einig wurden, gab es nur die gesetzlich gesicherte „Grundversorgung“ in Form von Drei-Minuten-Beiträgen.

Vor 20 Jahren erobert Eintracht Frankfurt nach einem 5:1 über Fortuna Düsseldorf die Tabellenspitze der Bundesliga. Nur der 1. FC Kaiserslautern hält Schritt und gewinnt am selben Abend in Dortmund mit 2:0.

Vor 15 Jahren wird DFB-Physiotherapeut Adolf „Adi“ Katzenmeier von der UEFA geehrt. Er erhält in Monte Carlo den „Magnificent-Seven-Award“, den Europas Fußball-Verband jährlich an sieben stille Helfer im Hintergrund des Fußball-Spektakels verleiht.

Vor fünf Jahren qualifiziert sich Werder Bremen für die Champions League. Der FC Basel wird im Weser-Stadion nach einer 1:2-Hinspielniederlage ausgeschaltet und mit 3:0 besieht. Held des Tages ist der zweimalige Torschütze Ivan Klasnic, der späte Platzverweis für Miroslav Klose fällt nicht mehr ins Gewicht.

25. August

Vor 75 Jahren findet erstmals ein Ländespiel in Thüringen statt. In Erfurt schlägt die deutsche Nationalmannschaft Rumänien mit 4:2. Reichstrainer Otto Nerz experimentiert und setzt sechs Debütanten ein, von denen der Schweinfurter Albin Kitzinger und Bayerns Wilhelm, Siemetsreiter am meisten überzeugen. Für die Fußball Woche sind sie und der zum zweiten Mal eingesetzte Hermann Gramlich vom FC Villingen „die Entdeckungen des Erfurter Länderspiels.“ Die Tore erzielen Karl Hohmann, Josef Rasselnberg (beide VfL Benrath), August Lenz (Borussia Dortmund) und Debütant Siemetsreiter.

Schalkes Spieler fehlen, denn am gleichen Tag absolviert der Deutsche Meister ein spektakuläres Testspiel beim VfB Stuttgart. In der Adolf-Hitler-Kampfbahn gewinnen die Knappen vor 35.000 beeindruckten Zuschauern mit 9:2 (4:1). „Wir haben schon Berufsspieler aus aller Herren Länder gesehen, aber eine Mannschaft mit einem derartig technischen Können und einem so überzeugend guten Spiel haben wir in Stuttgart bisher nicht gesehen“, lobt der Korrespondent der Fußball Woche die Elf um Fritz Szepan und Ernst Kuzorra.

Vor zwanzig Jahren gibt Überraschungs-Aufsteiger Wattenscheid 09 nach zwei Startsiegen die Tabellenführung ab – gegen Mönchengladbach reicht es daheim nur zu einem 1:1. Norbert Meiers Tor verdirbt den Westfalen den Traum vom Sieg-Hattrick.

26. August

Vor 15 Jahren gibt es Turbulenzen im DFB-Pokal. Der 1. FC Köln scheidet im Elfmeterschießen an Oberligist SpVgg. Beckum und kommt in zwei Stunden nicht mal zu einem Tor. Vom Elfmeterpunkt können es die Amateure dann besser und nach Labbadias Fehlschuss feiern sie ein 4:3. Auch der HSV erlebt wieder eine Blamage in der ersten Runde, diesmal ist die Hürde Arminia Bielefeld zu hoch. Der Zweitligist gewinnt auf der Alm 2:1, ausgerechnet Ex-HSVer Jörg Bode erzielt das entscheidende Tor. Überraschend kommt auch das 1:2 von Hansa Rostock bei Zweitligist 1. FC Nürnberg.

Vor zehn Jahren wird Pokal-Geschichte geschrieben. Eintracht Frankfurt kassiert bei den Amateuren des VfB Stuttgart eine 1:6-Niederlage, an die niemand geglaubt hat. Nur 1700 Zuschauer sehen die Sensation im Gottlieb-Daimler-Stadion. Es ist der höchste Sieg eines Amateurvereins gegen einen Bundesligisten in der Pokal-Geschichte. Ausgerechnet der spätere Eintracht-Stürmer Ioannis Amanatidis erzielt zwei Tore gegen die Elf von Felix Magath, der seine Spieler am nächsten Tag zur „Aussprache“ lädt. Im Schatten der Eintracht-Blamage steht die kaum bessere Darbietung des 1. FC Köln, der bei Viertligist 1. FC Magdeburg mit 2:5 untergeht.

27. August

Vor 60 Jahren findet der zweite Spieltag der Oberliga statt. Alle Resultate stehen im Schatten des Hamburger Torgewitters. Der HSV schlägt vor 18.000 Zuschauern am Rothenbaum Lokalrivale Concordia mit 10:1 (3:1). „Der norddeutsche Meister ist, wenn sein Spiel läuft, so stark, dass ihn keine Mannschaft erschüttern kann“, lobt das Sport Magazin. Concordia-Torwart Röhrig geht mit Tränen in den Augen vom Platz und stammelt in die Reportblöcke: „Zehn Tore, das ist mir noch nie passiert.“ In der Oberliga Nord ist es auch erst ein Mal passiert, 1947 feierte St. Pauli mal ein 10:0 bei Hannover 96. St. Pauli ist auch an diesem Tag torhungrig, doch findet das 8:1 über Altona angesichts des HSV-Feuerwerks unverdient wenig Beachtung.

Im Westen muss Borussia Dortmund nicht nur gegen die SpVgg. Erkenschwick kämpfen. Am Vorabend flattert ein Telegramm des WFV ins Haus und verkündet die Sperre von vier Zugängen aus Horst-Emscher. Der Verdacht verbotener Handgeldszahlungen inklusive Beschaffung von Möbeln schwebt über den Wechseln. Borussia muss mit einer Verlegenheitself antreten und gewinnt dennoch vor 20.000 Anhängern 2:1 durch zwei Treffer von Linneweber. Schalke 04 ist dagegen frei von Sorgen, beim 4:0 über Alemannia Aachen werden Erinnerungen an goldene Zeiten geweckt. „Schalkes Kreisel drehte sich mit der Sicherheit der glanzvollen Epoche“, stellt das Sport Magazin fest und 22.000 in der Glückauf-Kampfbahn geht es ebenso.

Im Süden spielt der Meister anno 1950, der VfB Stuttgart, auch in der neuen Saison meisterlich. Eintracht Frankfurt kehrt mit einer 1:4-Packung an den Main zurück. Die Rekordkulisse versammelt sich beim zweiten Frankfurter Klub: 20.000 sehen den 2:1 Heimsieg des FSV über Fürth, während Nürnbergs Anhang nicht so fußballhungrig wie gewöhnlich ist. Das 3:0 über Waldhof Mannheim interessiert nur 14.000. Der höchste Tagessieg geht an Bayern München, das Aufsteiger FC Singen mit 5:1 abkanzelt. Seemann trifft drei Mal, für Singen der frühere WM-Torjäger Ernst Willimowski (1938 für Polen).

Vor 15 Jahren entlässt der 1. FC Köln Morten Olsen – es ist die Folge aus dem peinlichen Aus im DFB-Pokal bei Viertligist SpVgg. Beckum. Am gleichen Tag sorgt ein weiteres Pokalspiel für Schlagzeilen. Regionalligist SV Sandhausen und der VfB Stuttgart liefern sich nach 120 Minuten ohne Sieger (2:2) ein beinahe unendliches Elfmeterschießen, das bis dato unübertroffen ist. Einige Spieler müssen zweimal ran und erst der 26. Elfmeter wird verschossen – VfB-Verteidiger Hendrik Herzog schießt an den Pfosten und Sandhausen gewinnt mit 13:12!

Zu lange dauert auch das Spiel in Stendal zwischen Altmark und dem VfL Wolfsburg, das in der Verlängerung wegen Dunkelheit abgebrochen werden muss. Auch das gibt es noch anno 1995.

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Vor fünf Jahren feiert Bayern München Jubiläum. Das glatte 3:0 über Hertha BSC bedeutet nicht nur die erneute Tabellenführung, es ist zugleich der 500. Heimsieg in der Bundesliga. Michael Ballack (zweimal) und Mehmet Scholl stellen ihn durch ihre Tore sicher. Bei den Berlinern stellt der 18-jährige Kevin-Prince Boateng einen kuriosen Rekord auf. Er verletzt sich unmittelbar nach seiner Einwechslung (Muskelfaserriss) und muss schon nach zwei Minuten wieder heraus – unter Tränen. Ein solch kurzes Intermezzo gab es noch nie.

28. August

Vor 100 Jahren nimmt Preußen Berlin Revanche an Holstein Kiel für das 1:4 im April in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und gewinnt auf dem Britannia-Sportplatz in Berlin mit dem identischen Resultat. Herbst (2), Droz und Beer treffen für die Preußen, Fick für Kiel. Für die Neue Sport Woche war es ein „von Anfang bis Ende interessant gewesenes Spiel“.

Vor 80 Jahren fordert der Schalke-Skandal ein erstes Todesopfer. Kassierer Willy Nier springt aus Scham und Sorge um seinen Klub in den Rhein-Herne-Kanal.

Vor 75 Jahren amüsiert das Transfer-Pech von Hertha BSC die Leser der Fußball Woche. Der bereits verpflichtete Spieler Lieb geht nach Heilbronn zurück, weil das Hotel seines Vaters plötzlich kaum noch Gäste hat. Denn die Heilbronner verübeln den Abgang des Sohnes in die Hauptstadt und strafen den Vater. Flugs wird der Transfer rückgängig gemacht, Lieb beantragt und erhält die Freigabe.

In derselben Ausgabe zeigt die Zeitung das Foto eines Frauen-Länderspiels zwischen England und Frankreich (2:0) und wettert in der Bildunterschrift: „Fußball ist kein Spiel für Frauen, mögen sie sich auch noch so stark und hart fühlen.“

Vor 50 Jahren ist Bayern München in beeindruckender Frühform. Das Spitzenspiel der Oberliga Süd entscheidet der neue Tabellenführer gegen den VfB Stuttgart für sich – mit 5:1. Kurios: alle Tore fallen nach der Pause, Rudi Grossers Doppelschlag bricht den Bann. Fast noch schöner für Bayern-Fans ist das Ergebnis aus Mannheim, wo der VfR den TSV 1860 München mit 7:1 abfertigt. Dabei gehen die Löwen durch Brunnenmeier sogar in Führung, aber dann brechen sie ein. Trainer Hipp sagt entnervt: „Ich stehe vor einem Rätsel.“ Und auf dem letzten Platz – Münchens Klubs rahmen die Tabelle anno 1960 ein.

Ärger gibt es in Dortmund, wo die Stadtverwaltung das Heimspiel der Borussia gegen den VfL Bochum wegen Regens absagt. Der Schiedsrichter ist zwar anderer Meinung, und 8000 Zuschauer haben bereits Eintritt gezahlt, als ein Mann von der Stadt seine Macht spielen lässt. „Betreten des Rasens“ verboten heißt es für 22 gestandene Fußballer. Die Zuschauer lassen sich von einem Schild nicht abhalten und ihren Unmut an einem Tor aus – sie reißen es aus der Verankerung.

Vor 40 Jahren finden erstmals sieben Freitagsspiele in der Bundesliga statt. Denn der kommende Samstag gehört dem Pokalfinale zwischen Offenbach und Köln. Inspirierend wirkt der noch ungewohnte Termin offenbar nicht auf die Profis, allein zwei Spielen enden 0:0, eins 1:0 und zwei 1:1. Nur im Georg-Melches-Stadion wird die Anzeigetafel öfters bedient: Aufsteiger RWE schlägt den 1. FC Kaiserslautern mit 4:0 (zwei Tore Willi Lippens) und erobert erstmals überhaupt die Tabellenspitze der Bundesliga.

Vor 25 Jahren verliert die Nationalmannschaft in Moskau vor 82.000 Zuschauer gegen die UdSSR 0:1. „Ohne Lust und Laune“ titelt der Kicker über den ersten Auftritt der Beckenbauer-Elf nach der Sommerpause und erkennt „keine Spur von Harmonie“. Dabei spielen bereits neun Akteure, die am Saisonende das WM-Finale von Mexiko bestreiten werden. Die Spieler klagten im übrigen über die Unterkunft in Moskau und „seltsames Essen“.

29. August

Vor 40 Jahren findet das DFB-Pokal-Finale der Saison 1969/1970 statt. Außenseiter Kickers Offenbach schlägt in Hannover den 1. FC Köln mit 2:1 (1:0). Es ist der größte Tag in der Vereinsgeschichte der Kickers, die erstmals einen Titel von überregionaler Bedeutung gewinnen. Trainer Aki Schmidt hält sich für „den glücklichsten Mensch auf der Welt“. Das Spiel verläuft dramatisch: Der OFC geht durch Klaus Winkler und Helmut Gecks in Führung, Nationalspieler Hannes Löhr verkürzt. In der 83. Minute gibt es einen umstrittenen Elfmeter, der den OFC-Block in Aufruhr bringt. Polizei marschiert auf, ein Abbruch droht. Für Kölns Verteidiger Werner Biskup ist der Druck zu groß, er scheitert mit seinem Elfmeter an Karl-Heinz Volz. So geht der Pokal nach Offenbach. Die bereits vorbereiten Wimpel „Pokalsieger 1970 – 1. FC Köln“ werden noch schnell aus dem Bankettsaal entfernt.

Vor 20 Jahren beginnt die Ära Berti Vogts. Das erste Länderspiel unter dem neuen Bundestrainer findet in Lissabon statt und endet 1:1 (1:0). Vogts nominiert gegen die Portugiesen elf Weltmeister und stellt fest, dass es für diese „so kurz nach einem WM-Erfolg nicht so einfach“ sei. Erster Neuling seiner Ära wird der eingewechselte Frankfurter Manfred Binz. Das Tor erzielt Lothar Matthäus.