DFB trauert um Siegfried Kirschen

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trauert um sein Ehrenmitglied Siegfried Kirschen. Der ehemalige Schiedsrichter und Funktionär ist am Freitagabend im Alter von 80 Jahren gestorben.

Mit dem SV Empor Augustusburg und Lokomotive Karl-Marx-Stadt startete 1961 die Laufbahn von Siegfried Kirschen, die ihn zum FIFA-Schiedsrichter und später zu einem der einflussreichsten Funktionäre Deutschlands werden ließ. Als Unparteiischer war im DDR-Fußball niemand besser und erfolgreicher als Siegfried Kirschen. Von 1972 bis 1991 leitete er 250 Spiele der DDR-Oberliga und 43 Europapokal-Spiele, darunter das UEFA-Cup-Finale 1987 in Göteborg zwischen dem IFK Göteborg und Dundee United. Als Linienrichter kam Kirschen bei den Europameisterschaften 1980 und 1984 zum Einsatz, in seiner Schiedsrichter-Vita stehen zudem 24 A-Länderspiele. Höhepunkt waren seine Einsätze bei Weltmeisterschaften. 1986 leitete er beim Turnier in Mexiko das Vorrundenspiel zwischen Nordirland und Brasilien sowie das Viertelfinale zwischen Spanien und Belgien. Vier Jahre später wurden ihm bei der WM 1990 in Italien die Vorrundenpartie Belgien gegen Uruguay und des Achtelfinale Tschechoslowakei gegen Costa Rica anvertraut. In der Bundesliga leitete Kirschen gegen Ende seiner aktiven Zeit in der Saison 1990/1991 noch zwei Spiele: Das Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV und das Südderby zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München.

28 Jahre Präsident des FLB

Im Zuge der Fußball-Einheit in Deutschland wurde Kirschen Präsident des neu gegründeten Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB), eine zweite große Karriere begann. Dieses Amt hatte er bis 2018 inne, als er nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidierte, nach 28 Jahren. In seine Ägide fallen vielen kluge und weitsichtige Entscheidungen. Kirschen war maßgeblicher lnitiator der Kreisstrukturreform im Landesverband, im Zuge derer aus den 17 Fußballkreisen sukzessive acht Kreise wurden. Er war Mitglied des DFB-Vorstandes sowie mehrere Jahre Mitglied im DFB-Liga-Ausschuss, dem DFB-Kontrollausschuss und im DFB-Schiedsrichter-Lehrstab. Zudem war er mehrere Jahre als UEFA-Delegierter tätig, war Mitglied im DFB-Schiedsrichterausschuss sowie der DFB-Kommission Ehrenamt und DFB-Schiedsrichter-Manager in der Bundesliga. Überdies war er Mitglied im Kuratorium der Egidius-Braun-Stiftung.

Für sein Engagement und seine Verdienste wurde Kirschen mehrfach ausgezeichnet. Vom DFB erhielt er 1995 die Silberne Ehrennadel und 2011 die Goldenen Ehrennadel. Auf Vorschlag des Fußball-Verbandes Brandenburg, dessen Ehrenpräsident er war, wurde er 2019 zum Ehrenmitglied des DFB ernannt. Ehrenmitglied war er auch im FLB und im Nordostdeutschen Fußball-Verband.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "Siegfried Kirschen hat sich große Verdienste um den Fußball in Deutschland erworben. Als Schiedsrichter zeichnete ihn seine Souveränität aus, seine Ruhe, die sich auf die Spieler übertragen hat. In den Gremien war er mit seiner ausgleichenden Art und mit seinen vielen guten Gedanken ein großer Gewinn für den DFB. Wir erinnern uns an eine starke Persönlichkeit und einen warmherzigen, guten Typen. Wir werden ihn sehr vermissen."

[dfb]

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trauert um sein Ehrenmitglied Siegfried Kirschen. Der ehemalige Schiedsrichter und Funktionär ist am Freitagabend im Alter von 80 Jahren gestorben.

Mit dem SV Empor Augustusburg und Lokomotive Karl-Marx-Stadt startete 1961 die Laufbahn von Siegfried Kirschen, die ihn zum FIFA-Schiedsrichter und später zu einem der einflussreichsten Funktionäre Deutschlands werden ließ. Als Unparteiischer war im DDR-Fußball niemand besser und erfolgreicher als Siegfried Kirschen. Von 1972 bis 1991 leitete er 250 Spiele der DDR-Oberliga und 43 Europapokal-Spiele, darunter das UEFA-Cup-Finale 1987 in Göteborg zwischen dem IFK Göteborg und Dundee United. Als Linienrichter kam Kirschen bei den Europameisterschaften 1980 und 1984 zum Einsatz, in seiner Schiedsrichter-Vita stehen zudem 24 A-Länderspiele. Höhepunkt waren seine Einsätze bei Weltmeisterschaften. 1986 leitete er beim Turnier in Mexiko das Vorrundenspiel zwischen Nordirland und Brasilien sowie das Viertelfinale zwischen Spanien und Belgien. Vier Jahre später wurden ihm bei der WM 1990 in Italien die Vorrundenpartie Belgien gegen Uruguay und des Achtelfinale Tschechoslowakei gegen Costa Rica anvertraut. In der Bundesliga leitete Kirschen gegen Ende seiner aktiven Zeit in der Saison 1990/1991 noch zwei Spiele: Das Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV und das Südderby zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München.

28 Jahre Präsident des FLB

Im Zuge der Fußball-Einheit in Deutschland wurde Kirschen Präsident des neu gegründeten Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB), eine zweite große Karriere begann. Dieses Amt hatte er bis 2018 inne, als er nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidierte, nach 28 Jahren. In seine Ägide fallen vielen kluge und weitsichtige Entscheidungen. Kirschen war maßgeblicher lnitiator der Kreisstrukturreform im Landesverband, im Zuge derer aus den 17 Fußballkreisen sukzessive acht Kreise wurden. Er war Mitglied des DFB-Vorstandes sowie mehrere Jahre Mitglied im DFB-Liga-Ausschuss, dem DFB-Kontrollausschuss und im DFB-Schiedsrichter-Lehrstab. Zudem war er mehrere Jahre als UEFA-Delegierter tätig, war Mitglied im DFB-Schiedsrichterausschuss sowie der DFB-Kommission Ehrenamt und DFB-Schiedsrichter-Manager in der Bundesliga. Überdies war er Mitglied im Kuratorium der Egidius-Braun-Stiftung.

Für sein Engagement und seine Verdienste wurde Kirschen mehrfach ausgezeichnet. Vom DFB erhielt er 1995 die Silberne Ehrennadel und 2011 die Goldenen Ehrennadel. Auf Vorschlag des Fußball-Verbandes Brandenburg, dessen Ehrenpräsident er war, wurde er 2019 zum Ehrenmitglied des DFB ernannt. Ehrenmitglied war er auch im FLB und im Nordostdeutschen Fußball-Verband.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "Siegfried Kirschen hat sich große Verdienste um den Fußball in Deutschland erworben. Als Schiedsrichter zeichnete ihn seine Souveränität aus, seine Ruhe, die sich auf die Spieler übertragen hat. In den Gremien war er mit seiner ausgleichenden Art und mit seinen vielen guten Gedanken ein großer Gewinn für den DFB. Wir erinnern uns an eine starke Persönlichkeit und einen warmherzigen, guten Typen. Wir werden ihn sehr vermissen."

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