DFB-Teamchef Rudi Völler hofft auf "deutsche Tugenden"

Vor dem ersten EM-Gruppenspiel am Dienstag in Porto gegen die Niederlande (20.45 Uhr/live im ZDF) beschwört Vize-Weltmeister Deutschland den Mythos Turniermannschaft. "Eine deutsche Mannschaft muss nie ängstlich in ein Turnier gehen. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass sie sich immer wieder bei einem Turnier zusammengerauft, sich fußballerisch gesteigert und dann Erfolg gehabt hat. Das war auch in Japan und Korea so", argumentierte Torwart und Kapitän Oliver Kahn am Freitag bei der Pressekonferenz in Portugal. Teamchef Rudi Völler hofft ebenfalls, "dass wir das Klischee von der Turniermannschaft bestätigen können".

Der Weltmeister von 1990, der vor seinem zweiten Turnier als Teamchef steht, warnt aber auch zugleich: "Wir wissen, wie wir im Ausland gesehen werden. Aber wir galten auch vor vier Jahren als klassische Turniermannschaft und sind dann nach der Vorrunde ausgeschieden", erinnerte Völler an den schwachen Auftritt des DFB-Teams bei der EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden.

Teamchef und Kapitän sind sich aber einig, dass diese Gefahr trotz der schweren Gruppengegner Niederlande, Lettland und Tschechien in Portugal nicht besteht. "Mein Gefühl sagt mir genau das Gleiche wie vor der WM 2002", verriet Kahn, der in Asien nicht zuletzt durch seine eigene sensationelle Leistung dazu beigetragen hatte, dass Deutschland Vize-Weltmeister wurde. "Ich gehe davon aus, dass Oliver ähnlich wie vor zwei Jahren unser großer Rückhalt sein wird", sagte Völler und lässt seinem verlängerten Arm auch diesmal wieder eine besondere Rolle zukommen.

Im Vorgriff auf die Partie am Dienstag erklärt Völler: "Das Entscheidende ist, wie sich unsere Spieler in bestimmten Situationen verhalten. Sie dürfen nicht zu weit vom Mann stehen, wie es gegen Ungarn der Fall war. Dabei ist egal, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Wichtig ist, dass wir beide Systeme spielen können, sogar während eines Spiels die Formation ändern können", erklärte Völler.

Auch Abwehrspieler Jens Nowotny hält solche Diskussionen für überflüssig: "In Leverkusen haben wir die letzte Saison drei Systeme gespielt und waren mit allen dreien erfolgreich."

Der Teamchef wollte sich derweil zu Personalien nicht äußern, lobte aber die angenehme Atmosphäre bei den jüngsten Einzelgesprächen: "Mein Gefühl nach diesem Gespräch ist sehr gut, weil keiner die Schuld auf den anderen geschoben hat."

[tok]


[bild1]
Vor dem ersten EM-Gruppenspiel am Dienstag in Porto gegen die Niederlande (20.45 Uhr/live im ZDF) beschwört Vize-Weltmeister Deutschland den Mythos Turniermannschaft. "Eine deutsche Mannschaft muss nie ängstlich in ein Turnier gehen. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass sie sich immer wieder bei einem Turnier zusammengerauft, sich fußballerisch gesteigert und dann Erfolg gehabt hat. Das war auch in Japan und Korea so", argumentierte Torwart und Kapitän Oliver Kahn am Freitag bei der Pressekonferenz in Portugal. Teamchef Rudi Völler hofft ebenfalls, "dass wir das Klischee von der Turniermannschaft bestätigen können".



Der Weltmeister von 1990, der vor seinem zweiten Turnier als
Teamchef steht, warnt aber auch zugleich: "Wir wissen, wie wir im Ausland gesehen werden. Aber wir galten auch vor vier Jahren als klassische Turniermannschaft und sind dann nach der Vorrunde ausgeschieden", erinnerte Völler an den schwachen Auftritt des DFB-Teams bei der EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden.



[bild2]
Teamchef und Kapitän sind sich aber einig, dass diese Gefahr
trotz der schweren Gruppengegner Niederlande, Lettland und
Tschechien in Portugal nicht besteht. "Mein Gefühl sagt mir genau das Gleiche wie vor der WM 2002", verriet Kahn, der in Asien nicht zuletzt durch seine eigene sensationelle Leistung dazu beigetragen hatte, dass Deutschland Vize-Weltmeister wurde. "Ich gehe davon aus, dass Oliver ähnlich wie vor zwei Jahren unser großer Rückhalt sein wird", sagte Völler und lässt seinem verlängerten Arm auch diesmal wieder eine besondere Rolle zukommen.



Im Vorgriff auf die Partie am Dienstag erklärt Völler: "Das Entscheidende ist, wie sich unsere Spieler in bestimmten Situationen verhalten. Sie dürfen nicht zu weit vom Mann stehen, wie es gegen Ungarn der Fall war. Dabei ist egal, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Wichtig ist, dass wir beide Systeme spielen können, sogar während eines Spiels die Formation ändern können", erklärte Völler.



Auch Abwehrspieler Jens Nowotny hält solche Diskussionen für überflüssig: "In Leverkusen haben wir die letzte Saison drei Systeme gespielt und waren mit allen dreien erfolgreich."



Der Teamchef wollte sich derweil zu Personalien nicht äußern,
lobte aber die angenehme Atmosphäre bei den jüngsten Einzelgesprächen: "Mein Gefühl nach diesem Gespräch ist sehr gut, weil keiner die Schuld auf den anderen geschoben hat."