DFB-Kapitän Michael Ballack warnt vor zu viel Euphorie

Der Kapitän ist zurück an Bord und hat einen flammenden Appell an seine Teamkollegen gerichtet: "Man muss einige jetzt erst mal wieder von der Wolke holen, auf der sie nach der tollen WM immer noch sitzen. Jetzt ist wieder Realität", sagte Michael Ballack zwei Tage vor dem Start der deutschen Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation gegen Irland am Samstag (20.45/live in der ARD) in Stuttgart.

Neben den "Problemen in der Hintermannschaft" sieht der 29-Jährige gerade bei den jungen Akteuren die große Gefahr, dass im Qualifikations-Alltag nach dem WM-Sommermärchen der Schlendrian einkehrt. "Wir haben viele junge Spieler, die noch nie eine Qualifikation gespielt haben. Eine Qualifikation ist etwas ganz anderes als eine WM zu Hause, die für uns ein Geschenk war. Jetzt müssen wir aber alle unbedingt auf dem Boden bleiben, sonst erleben wir ein blaues Wunder", betonte der England-Legionär vom FC Chelsea, der wegen einer Hüftprellung im ersten Saisonspiel Mitte August gegen Schweden (3:0) gefehlt hatte.

Ballack gab vor dem Spiel gegen die Iren eine klare Marschroute aus: "Unser erstes Ziel muss es sein, dass wir uns für die EM qualifizieren. Das wird schwer genug, denn gerade die Auswärtsspiele in der Slowakei, Wales oder Irland sind keine Selbstläufer. Erst wenn wir dieses Ziel erreicht haben, können wir sagen, dass wir Europameister werden wollen, das ist aber ein sehr, sehr hohes Ziel."

Bundestrainer Joachim Löw hatte bei seinem Amtsantritt als Chefcoach den EM-Titel 2008 als Ziel ausgegeben, was sein Kapitän grundsätzlich in Ordnung findet: "Jürgen Klinsmann hat damals bei seiner Vorstellung auch direkt den WM-Titel als Ziel genannt, obwohl die Voraussetzungen damals ungleich schwieriger waren." Ballack erinnerte damit an das Vorrundenaus bei der EURO in Portugal, das man beim Vize-Weltmeister von 2002 unter seinem damaligen Teamchef Rudi Völler kaum für möglich gehalten hätte. Nach der erfolgreichen WM in Asien hatte die DFB-Auswahl aber schon auf dem Weg nach Portugal die ein oder andere Schramme abbekommen.

"Damals wie heute bin ich zuversichtlich, dass wir die EM-Qualifikation schaffen. Aber man weiß nie genau, was einen erwartet. Dieser Situation müssen sich gerade die jungen Spieler bewusst sein, die noch nie diesen Druck gehabt haben. Darauf kann ich als Kapitän nur immer wieder hinweisen. Das muss allen auf dem Platz bewusst sein", mahnte Ballack, der aber genau weiß, dass für den WM-Dritten aus den beiden Spielen gegen Irland und vier Tage später bei Fußball-Zwerg San Marino sechs Punkte Pflicht sind.

Alle Spieler zurück im Training

Mit welcher Ausrichtung die deutsche Mannschaft diese Aufgabe angeht, war Ballack aber selbst noch nicht klar. "Angesichts unserer Abwehrprobleme steht aber fest, dass wir im Mittelfeld helfen und vor allem Torsten Frings und ich der Mannschaft Stabilität verleihen müssen. Trotzdem wollen wir aber unseren offensiven Stil beibehalten", meinte der frühere Bayern-Star.

Für den Bundestrainer ist die Rückkehr des Leaders ein großer Gewinn: "Er hatte bei der WM mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Jetzt ist er aber wieder topfit, sodass sich andere Spieler an ihm aufrichten können."

Damit meinte der Bundestrainer in erster Linie die neue Innenverteidigung mit Manuel und Arne Friedrich, der nach seinem ausgestandenen Magen- und Darm-Infekt am Donnerstag wieder das volle Mannschaftstraining absolvieren konnte.

[db]


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Der Kapitän ist zurück an Bord und hat einen flammenden Appell an seine Teamkollegen gerichtet: "Man muss einige jetzt erst mal wieder von der Wolke holen, auf der
sie nach der tollen WM immer noch sitzen. Jetzt ist wieder
Realität", sagte Michael Ballack zwei Tage vor dem Start der
deutschen Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation gegen Irland am Samstag (20.45/live in der ARD) in Stuttgart.



Neben den "Problemen in der Hintermannschaft" sieht
der 29-Jährige gerade bei den jungen Akteuren die große Gefahr,
dass im Qualifikations-Alltag nach dem WM-Sommermärchen der
Schlendrian einkehrt. "Wir haben viele junge Spieler, die noch nie eine Qualifikation gespielt haben. Eine Qualifikation ist etwas ganz anderes als eine WM zu Hause, die für uns ein Geschenk war. Jetzt müssen wir aber alle unbedingt auf dem Boden bleiben, sonst erleben wir ein blaues Wunder", betonte der England-Legionär vom FC Chelsea, der wegen einer Hüftprellung im ersten Saisonspiel Mitte August gegen Schweden (3:0) gefehlt hatte.



Ballack gab vor dem Spiel gegen die Iren eine klare Marschroute aus: "Unser erstes Ziel muss es sein, dass wir uns für die EM
qualifizieren. Das wird schwer genug, denn gerade die
Auswärtsspiele in der Slowakei, Wales oder Irland sind keine
Selbstläufer. Erst wenn wir dieses Ziel erreicht haben, können wir sagen, dass wir Europameister werden wollen, das ist aber ein sehr, sehr hohes Ziel."



Bundestrainer Joachim Löw hatte bei seinem Amtsantritt als Chefcoach den EM-Titel 2008 als Ziel ausgegeben, was sein Kapitän grundsätzlich in Ordnung findet: "Jürgen Klinsmann hat damals bei seiner Vorstellung auch direkt den WM-Titel als Ziel genannt, obwohl die Voraussetzungen damals ungleich schwieriger waren." Ballack erinnerte damit an das Vorrundenaus bei der EURO in Portugal, das man beim Vize-Weltmeister von 2002 unter seinem damaligen Teamchef Rudi Völler kaum für möglich gehalten hätte. Nach der erfolgreichen WM in Asien hatte die DFB-Auswahl aber schon auf dem Weg nach Portugal die ein oder andere Schramme abbekommen.



"Damals wie heute bin ich zuversichtlich, dass wir die
EM-Qualifikation schaffen. Aber man weiß nie genau, was einen
erwartet. Dieser Situation müssen sich gerade die jungen Spieler
bewusst sein, die noch nie diesen Druck gehabt haben. Darauf kann
ich als Kapitän nur immer wieder hinweisen. Das muss allen auf dem Platz bewusst sein", mahnte Ballack, der aber genau weiß, dass für den WM-Dritten aus den beiden Spielen gegen Irland und vier Tage später bei Fußball-Zwerg San Marino sechs Punkte Pflicht sind.



[bild1]Alle Spieler zurück im Training


Mit welcher Ausrichtung die deutsche Mannschaft diese Aufgabe
angeht, war Ballack aber selbst noch nicht klar. "Angesichts
unserer Abwehrprobleme steht aber fest, dass wir im Mittelfeld
helfen und vor allem Torsten Frings und ich der Mannschaft
Stabilität verleihen müssen. Trotzdem wollen wir aber unseren
offensiven Stil beibehalten", meinte der frühere Bayern-Star.



Für den Bundestrainer ist die Rückkehr des Leaders ein großer
Gewinn: "Er hatte bei der WM mit einigen Verletzungsproblemen zu
kämpfen. Jetzt ist er aber wieder topfit, sodass sich andere
Spieler an ihm aufrichten können."



Damit meinte der Bundestrainer in erster Linie die neue Innenverteidigung mit Manuel und Arne Friedrich, der nach seinem ausgestandenen Magen- und Darm-Infekt am Donnerstag wieder das volle Mannschaftstraining absolvieren konnte.