Delegierte stimmen für neuen Grundlagenvertrag

Auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag in Düsseldorf haben die 257 Delegierten mit überwältigender Mehrheit dem Eckwertepapier zum Grundlagenvertrag zugestimmt, das vom Vorstand des Ligaverbandes bei seiner Sitzung am 31. März 2009 bereits abgesegnet worden war. Am kommenden Donnerstag wird das DFB-Präsidium auf seiner Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main die letzten Feinheiten des neuen Grundlagenvertrages ausarbeiten und das neue Vertragswerk verabschieden.

Sowohl DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger als auch Dr. Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes, zeigten sich nach dem klaren Votum erfreut. "Ich bin stolz auf meine Jungs und Mädels aus den Landesverbänden, die die Notwendigkeit des neuen Grundlagenvertrages erkannt haben", sagte Zwanziger. Rauball ergänzte: "Es ist weitaus besser mit einem so überragenden Ergebnis in das Leben diese Grundlagenvertrages zu gehen. Viel deutlicher kann der Rückenwind nicht ausfallen."

Das neue Vertragswerk, das am 1. Juli 2009 in Kraft treten und bis 30. Juni 2012 laufen soll, enthält im Hinblick auf die Einheit des Fußballs in Deutschland einige modifizierte und erweiterte Vereinbarungen, die für das künftige Miteinander von Profis und Amateuren von Bedeutung sein werden.

Außerordentlicher DFB-Bundestag in Düsseldorf

"Einheit des Fußballs kennt keine Alternativen"

„Die Einheit des Fußballs kennt keine Alternativen. Das ist ein Geben und Nehmen“, sagte Dr. Theo Zwanziger in Düsseldorf. „Wir wollen die Faszination Fußball von der Spitze in die Basis tragen. Wir können stolz sein auf die Gemeinsamkeit von Liga und Amateurfußball.“

So sah es auch Dr. Reinhard Rauball: “Es darf keine Trennung zwischen den Bereichen Liga und Amateurfußball geben. Die Solidarität im deutschen Fußball ist unverzichtbar. Wir sind froh, dass uns der DFB in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen hat. Und ich verspreche, dass auch die Liga ihren Beitrag zur Gesamtverantwortung für den deutschen Fußball leisten wird. Profi- und Amateursport bedingen sich gegenseitig.“

Auch Hermann Korfmacher, der für die Amateure zuständige 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sprach sich für das neue Vertragswerk aus: „Die Landes- und Regionalverbände des DFB sind sich einig: Eine bessere Alternative kann es nicht geben. Das Mögliche für beide Seiten ist erarbeitet worden.“

Solidaritätsklausel mit dem gemeinnützigen Fußball als wichtiger Eckpfeiler

Ein wichtiges Merkmal und wesentlicher Bestandteil des neuen Grundlagenvertrags ist die Solidaritätsklausel mit dem gemeinnützigen Fußball. In dieser Vereinbarung bringt der Lizenzfußball zum Ausdruck, dass er sich der Basis mit ihren fast 26.000 Amateur-Vereinen, die hohe gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen, in besonderer Weise verpflichtet fühlt.

So wird der Zuschuss des DFB an die Landesverbände zur Stärkung ihrer finanziellen Grundlage und damit zur Entlastung der Amateurklubs um eine Million auf fünf Millionen Euro pro Jahr erhöht. Damit ist sichergestellt, dass die Landesverbände ihren umfangreichen und aufwändigen Service für die Vereine (zum Beispiel Spielansetzungen, Schiedsrichter-Einteilungen, Passwesen und Sportgerichtsbarkeit) wie bisher fortsetzen können. Andernfalls wären erhebliche Beitragserhöhungen unausweichlich. Ein wichtiges, neues Detail des Vertragswerks: Künftig wird der Ligaverband zusätzlich pro Saison eine Million Euro als Solidaritätszuschlag dem Amateurfußball zur Verfügung stellen.

Zudem verpflichten sich die Mitglieder des Ligaverbandes weiterhin freiwillig, als Anerkennung für die Ausbildung jüngerer Lizenzspieler jährlich eine Ausbildungsentschädigung an die ehemaligen Vereine auszuschütten. In der Saison 2008/09 beläuft sich diese Summe auf eine Million Euro.

Darüber hinaus vereinbaren DFB und Ligaverband zu Gunsten des gemeinnützigen Fußballs, dass am Sonntag vor 15:30 Uhr keine Begegnungen der Bundesliga angesetzt werden und dass, soweit möglich, sonntags nicht mehr als fünf Spiele des Lizenzfußballs stattfinden.

„Die Reduzierung der Sonntagsspiele auf fünf statt bisher sieben Begegnungen des Profifußballs ist eine freiwillige Leistung der Liga“, betont Dr. Theo Zwanziger und ergänzt mit der Zusicherung, dass es auch in Zukunft am Sonntagnachmittag keine Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen (Free-TV) geben wird: „Wenn man wegen eines 15:30 Uhr-Spiels sagt, das ist das Ende des Amateurfußballs, dann ist das deutlich überzogen. Mit der neuen Spielplan-Gestaltung werden massive Einnahmeausfälle verhindert, die alle Bereiche im DFB getroffen hätten. Zum Sonntagsspiel um 15:30 Uhr gab es keine Alternative.“

Dr. Reinhard Rauball erklärt in diesem Zusammenhang: „Wir nehmen die Sorgen der Amateurvereine sehr ernst. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage und der bekannt schwierigen Situation auf dem deutschen Medien-Markt mussten wir diesen Weg gehen – auch vor dem Hintergrund, dass das Bundeskartellamt die Bundesliga erheblich in ihren Vermarktungsmöglichkeiten eingeschränkt hat. Fakt ist, dass die Liga bereits in der kommenden Saison trotz der Einführung des Sonntagsspiels um 15:30 Uhr deutliche Einnahme-Verluste zu verzeichnen hat, die andernfalls noch höher ausgefallen wären.“

Drei Prozent aus den TV- und Ticketing-Einnahmen

Entscheiden wird das DFB-Präsidium zudem über die weiterhin bestehende Vereinbarung, wonach der DFB auch in den nächsten drei Jahren eine dreiprozentige Vergütung aus den TV- und Ticketing-Einnahmen der Liga für die Überlassung der Rechte erhalten wird – und, umgekehrt, der DFB den Ligaverband auch in Zukunft an den Einnahmen aus der Vermarktung der Nationalmannschaft beteiligt.

Darüber hinaus zahlt die Liga an den DFB einen fixen Betrag für die Inanspruchnahme des Schiedsrichterwesens, der Anti-Doping-Maßnahmen und der DFB-Sportgerichtsbarkeit. Unverändert bleibt als weiterer wesentlicher Bestandteil des Abkommens, dass der Ligaverband für die Abstellung der Nationalspieler während der WM- und EM-Endrunden mit 50 Prozent am wirtschaftlichen Überschuss des DFB beteiligt wird. Und schließlich verzichtet der Ligaverband im neuen Grundlagenvertrag auf die Durchführung eines eigenen Benefiz-Länderspiels. Der DFB sichert stattdessen zu, dass die Bundesliga-Stiftung bei dem alle zwei Jahre von ihm zu Gunsten seiner Stiftungen veranstalteten Benefiz-Länderspiels eine Million Euro erhält.

[hs/mm/ar]

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Auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag in Düsseldorf haben die 257 Delegierten mit überwältigender Mehrheit dem Eckwertepapier zum Grundlagenvertrag zugestimmt, das vom Vorstand des Ligaverbandes bei seiner Sitzung am 31. März 2009 bereits abgesegnet worden war. Am kommenden Donnerstag wird das DFB-Präsidium auf seiner Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main die letzten Feinheiten des neuen Grundlagenvertrages ausarbeiten und das neue Vertragswerk verabschieden.

Sowohl DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger als auch Dr. Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes, zeigten sich nach dem klaren Votum erfreut. "Ich bin stolz auf meine Jungs und Mädels aus den Landesverbänden, die die Notwendigkeit des neuen Grundlagenvertrages erkannt haben", sagte Zwanziger. Rauball ergänzte: "Es ist weitaus besser mit einem so überragenden Ergebnis in das Leben diese Grundlagenvertrages zu gehen. Viel deutlicher kann der Rückenwind nicht ausfallen."

Das neue Vertragswerk, das am 1. Juli 2009 in Kraft treten und bis 30. Juni 2012 laufen soll, enthält im Hinblick auf die Einheit des Fußballs in Deutschland einige modifizierte und erweiterte Vereinbarungen, die für das künftige Miteinander von Profis und Amateuren von Bedeutung sein werden.

Außerordentlicher DFB-Bundestag in Düsseldorf

"Einheit des Fußballs kennt keine Alternativen"

„Die Einheit des Fußballs kennt keine Alternativen. Das ist ein Geben und Nehmen“, sagte Dr. Theo Zwanziger in Düsseldorf. „Wir wollen die Faszination Fußball von der Spitze in die Basis tragen. Wir können stolz sein auf die Gemeinsamkeit von Liga und Amateurfußball.“

So sah es auch Dr. Reinhard Rauball: “Es darf keine Trennung zwischen den Bereichen Liga und Amateurfußball geben. Die Solidarität im deutschen Fußball ist unverzichtbar. Wir sind froh, dass uns der DFB in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen hat. Und ich verspreche, dass auch die Liga ihren Beitrag zur Gesamtverantwortung für den deutschen Fußball leisten wird. Profi- und Amateursport bedingen sich gegenseitig.“

Auch Hermann Korfmacher, der für die Amateure zuständige 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sprach sich für das neue Vertragswerk aus: „Die Landes- und Regionalverbände des DFB sind sich einig: Eine bessere Alternative kann es nicht geben. Das Mögliche für beide Seiten ist erarbeitet worden.“

Solidaritätsklausel mit dem gemeinnützigen Fußball als wichtiger Eckpfeiler

Ein wichtiges Merkmal und wesentlicher Bestandteil des neuen Grundlagenvertrags ist die Solidaritätsklausel mit dem gemeinnützigen Fußball. In dieser Vereinbarung bringt der Lizenzfußball zum Ausdruck, dass er sich der Basis mit ihren fast 26.000 Amateur-Vereinen, die hohe gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen, in besonderer Weise verpflichtet fühlt.

So wird der Zuschuss des DFB an die Landesverbände zur Stärkung ihrer finanziellen Grundlage und damit zur Entlastung der Amateurklubs um eine Million auf fünf Millionen Euro pro Jahr erhöht. Damit ist sichergestellt, dass die Landesverbände ihren umfangreichen und aufwändigen Service für die Vereine (zum Beispiel Spielansetzungen, Schiedsrichter-Einteilungen, Passwesen und Sportgerichtsbarkeit) wie bisher fortsetzen können. Andernfalls wären erhebliche Beitragserhöhungen unausweichlich. Ein wichtiges, neues Detail des Vertragswerks: Künftig wird der Ligaverband zusätzlich pro Saison eine Million Euro als Solidaritätszuschlag dem Amateurfußball zur Verfügung stellen.

Zudem verpflichten sich die Mitglieder des Ligaverbandes weiterhin freiwillig, als Anerkennung für die Ausbildung jüngerer Lizenzspieler jährlich eine Ausbildungsentschädigung an die ehemaligen Vereine auszuschütten. In der Saison 2008/09 beläuft sich diese Summe auf eine Million Euro.

Darüber hinaus vereinbaren DFB und Ligaverband zu Gunsten des gemeinnützigen Fußballs, dass am Sonntag vor 15:30 Uhr keine Begegnungen der Bundesliga angesetzt werden und dass, soweit möglich, sonntags nicht mehr als fünf Spiele des Lizenzfußballs stattfinden.

„Die Reduzierung der Sonntagsspiele auf fünf statt bisher sieben Begegnungen des Profifußballs ist eine freiwillige Leistung der Liga“, betont Dr. Theo Zwanziger und ergänzt mit der Zusicherung, dass es auch in Zukunft am Sonntagnachmittag keine Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen (Free-TV) geben wird: „Wenn man wegen eines 15:30 Uhr-Spiels sagt, das ist das Ende des Amateurfußballs, dann ist das deutlich überzogen. Mit der neuen Spielplan-Gestaltung werden massive Einnahmeausfälle verhindert, die alle Bereiche im DFB getroffen hätten. Zum Sonntagsspiel um 15:30 Uhr gab es keine Alternative.“

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Dr. Reinhard Rauball erklärt in diesem Zusammenhang: „Wir nehmen die Sorgen der Amateurvereine sehr ernst. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage und der bekannt schwierigen Situation auf dem deutschen Medien-Markt mussten wir diesen Weg gehen – auch vor dem Hintergrund, dass das Bundeskartellamt die Bundesliga erheblich in ihren Vermarktungsmöglichkeiten eingeschränkt hat. Fakt ist, dass die Liga bereits in der kommenden Saison trotz der Einführung des Sonntagsspiels um 15:30 Uhr deutliche Einnahme-Verluste zu verzeichnen hat, die andernfalls noch höher ausgefallen wären.“

Drei Prozent aus den TV- und Ticketing-Einnahmen

Entscheiden wird das DFB-Präsidium zudem über die weiterhin bestehende Vereinbarung, wonach der DFB auch in den nächsten drei Jahren eine dreiprozentige Vergütung aus den TV- und Ticketing-Einnahmen der Liga für die Überlassung der Rechte erhalten wird – und, umgekehrt, der DFB den Ligaverband auch in Zukunft an den Einnahmen aus der Vermarktung der Nationalmannschaft beteiligt.

Darüber hinaus zahlt die Liga an den DFB einen fixen Betrag für die Inanspruchnahme des Schiedsrichterwesens, der Anti-Doping-Maßnahmen und der DFB-Sportgerichtsbarkeit. Unverändert bleibt als weiterer wesentlicher Bestandteil des Abkommens, dass der Ligaverband für die Abstellung der Nationalspieler während der WM- und EM-Endrunden mit 50 Prozent am wirtschaftlichen Überschuss des DFB beteiligt wird. Und schließlich verzichtet der Ligaverband im neuen Grundlagenvertrag auf die Durchführung eines eigenen Benefiz-Länderspiels. Der DFB sichert stattdessen zu, dass die Bundesliga-Stiftung bei dem alle zwei Jahre von ihm zu Gunsten seiner Stiftungen veranstalteten Benefiz-Länderspiels eine Million Euro erhält.