Birgit Prinz bestritt in Irland ihr 150. Länderspiel

Die Ansprüche an sich selbst sind nach wie vor riesig, das Streben nach der absoluten Perfektion hat Weltfußballerin Birgit Prinz vor ihrem 150. Länderspiel aber endgültig aufgegeben. "Diesen Druck mache ich mir nicht mehr. Wenn die Perfektion immer noch mein Anspruch wäre, dann wäre ich 95 Prozent der Zeit nicht zufrieden", erklärte Ausnahmestürmerin Prinz den Sinneswandel vor ihrem Nationalmannschafts-Jubiläum im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland in Dublin.

Ihrer stets tadellosen Einstellung und Motivation wird die neue Maxime aber keinen Abbruch tun. Da bleibt sich die deutsche Fußball-Kaiserin auch zwölf Jahre nach ihrem Debüt in der DFB-Elf im Juli 1994 treu. "Ich kann es immer noch nicht ertragen, wenn ich schlecht spiele. Das ist total unbefriedigend", verriet Prinz, der vor allen Dingen persönliche Titel und Auszeichnungen noch nie sonderlich viel bedeutet haben.

Ebenso wie Bestmarken und Jubiläen. Kein Wunder, dass die 28-Jährige vom UEFA-Cup-Sieger 1. FFC Frankfurt ihren erst jüngst beendeten 16-tägigen Sommerurlaub in Kanada besonders genoss. "Ich war so lange weg, da habe ich mit keinem über das anstehende 150. Länderspiel gesprochen. Ich hoffe, das bleibt so", meinte Prinz schmunzelnd. Doch nicht nur die Präsenz des Geschäftsführenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger am Samstag in Dublin spricht gegen diesen ungewöhnlichen Wunsch.

Prinz stand auf der Insel nicht erst nach dem Anpfiff im Scheinwerferlicht stehen, sondern bereits bei der Ehrung davor durch Zwnaziger und DFB-Vizepräsident Englebert Nelle. Eine Szenerie, die der "1-a-Persönlichkeit des Frauen-Weltfußballs" (Manager Siegfried Dietrich) nicht sonderlich behagt. "Auf dem Platz kann ich gut damit umgehen, dass ich im Mittelpunkt stehe", aber im Privaten sei es eher anstrengend, gesteht die Weltmeisterin von 2003 und viermalige Europameisterin.

Den ungeliebten Lobeshymen wird sie dennoch nicht entkommen. DFB-Trainerin Silvia Neid spricht von Prinz als "der perfekten Spielführerin". Nationalkeeperin Silke Rottenberg bezeichnet ihre Klubkollegin als Ausnahmestürmerin mit Vorbildfunktion: "Wenn Birgit abzieht, dann brennen meine Handschuhe."

Mit ihrer Rolle als Vorzeigekickerin hat sich Prinz mittlerweile arrangiert - mehr nicht. Bereitwillig schreibt sie Autogramme, erfüllt ihre TV-Pflichten professionell, aber lächelt nicht in die Kamera, wenn ihr gerade nicht danach ist.

Bei dem so deutlich spürbaren Wunsch nach Anonymität kommt der kürzlich zum sechsten Mal in Folge gewählten Fußballerin des Jahres ihr Psychologie-Studienkurs entgegen. "Da wusste am Anfang niemand, wer ich bin. Das war schön, da konnte man sich ganz unbedarft kennen lernen", berichtet die gebürtige Frankfurterin Prinz begeistert: "Das ist eine ganz andere Basis."

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Die Ansprüche an sich selbst sind nach wie vor riesig, das Streben nach der absoluten Perfektion hat Weltfußballerin Birgit Prinz vor ihrem 150. Länderspiel aber endgültig aufgegeben. "Diesen Druck mache ich mir nicht mehr. Wenn die Perfektion immer noch mein Anspruch wäre, dann wäre ich 95 Prozent der Zeit nicht zufrieden", erklärte Ausnahmestürmerin Prinz den Sinneswandel vor ihrem Nationalmannschafts-Jubiläum im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland in Dublin.



Ihrer stets tadellosen Einstellung und Motivation wird die
neue Maxime aber keinen Abbruch tun. Da bleibt sich die deutsche
Fußball-Kaiserin auch zwölf Jahre nach ihrem Debüt in der DFB-Elf
im Juli 1994 treu. "Ich kann es immer noch nicht ertragen, wenn ich schlecht spiele. Das ist total unbefriedigend", verriet Prinz, der vor allen Dingen persönliche Titel und Auszeichnungen noch nie sonderlich viel bedeutet haben.



Ebenso wie Bestmarken und Jubiläen. Kein Wunder, dass die
28-Jährige vom UEFA-Cup-Sieger 1. FFC Frankfurt ihren erst jüngst
beendeten 16-tägigen Sommerurlaub in Kanada besonders genoss. "Ich war so lange weg, da habe ich mit keinem über das anstehende 150. Länderspiel gesprochen. Ich hoffe, das bleibt so", meinte Prinz schmunzelnd. Doch nicht nur die Präsenz des Geschäftsführenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger am Samstag in Dublin spricht gegen diesen ungewöhnlichen Wunsch.



Prinz stand auf der Insel nicht erst nach dem Anpfiff im
Scheinwerferlicht stehen, sondern bereits bei der Ehrung davor durch Zwnaziger und DFB-Vizepräsident Englebert Nelle.
Eine Szenerie, die der "1-a-Persönlichkeit des Frauen-Weltfußballs" (Manager Siegfried Dietrich) nicht sonderlich behagt. "Auf dem Platz kann ich gut damit umgehen, dass ich im Mittelpunkt stehe", aber im Privaten sei es eher anstrengend, gesteht die Weltmeisterin von 2003 und viermalige Europameisterin.



Den ungeliebten Lobeshymen wird sie dennoch nicht entkommen.
DFB-Trainerin Silvia Neid spricht von Prinz als "der perfekten
Spielführerin". Nationalkeeperin Silke Rottenberg bezeichnet ihre
Klubkollegin als Ausnahmestürmerin mit Vorbildfunktion: "Wenn
Birgit abzieht, dann brennen meine Handschuhe."



Mit ihrer Rolle als Vorzeigekickerin hat sich Prinz
mittlerweile arrangiert - mehr nicht. Bereitwillig schreibt sie
Autogramme, erfüllt ihre TV-Pflichten professionell, aber lächelt
nicht in die Kamera, wenn ihr gerade nicht danach ist.



Bei dem so deutlich spürbaren Wunsch nach Anonymität kommt der
kürzlich zum sechsten Mal in Folge gewählten Fußballerin des Jahres ihr Psychologie-Studienkurs entgegen. "Da wusste am Anfang niemand, wer ich bin. Das war schön, da konnte man sich ganz unbedarft kennen lernen", berichtet die gebürtige Frankfurterin Prinz begeistert: "Das ist eine ganz andere Basis."