Bajic: "Muss dem MSV noch etwas zurückgeben"

Die vergangenen Jahre waren für den Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg eine Achterbahnfahrt. Nach dem Lizenzentzug und dem damit verbundenen Zwangsabstieg in die 3. Liga im Jahr 2013 folgte zwei Spielzeiten später die Rückkehr in Liga zwei. Das Gastspiel der Zebras in der 2. Bundesliga dauerte nur eine Saison. Jetzt nimmt der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet in der 3. Liga einen neuen Anlauf. Einer, der schon seit sechs Jahren dabei ist und 2011 mit dem MSV sogar im DFB-Pokalfinale (0:5 gegen den FC Schalke 04) stand, ist Branimir Bajic. Der 36 Jahre alte Routinier will auch diesmal mithelfen, die Duisburger wieder in die Spur zu bringen.

Im DFB.de-Interview spricht Bajic im Rahmen der Serie "Neu in der 3. Liga" über die Gründe für seinen Verbleib in Duisburg, den Erfolgsschlüssel in Liga drei sowie die Bedeutung der Fans.

DFB.de: Sie haben mit dem MSV schon Einiges mitgemacht. Lizenzentzug und Zwangsabstieg sowie Aufstieg in die 2. Liga. Warum biegt der MSV auch diesmal wieder in die Erfolgsspur ein, Herr Bajic?

Branimir Bajic: Es gibt wie überall gute und schlechte Zeiten. Wir waren schon oft abgeschrieben worden, sind dann aber immer wieder zurückgekommen. Es hatte in der vergangenen Saison niemand mehr mit der Relegation gerechnet - außer uns. Auch, wenn wir es am Ende leider nicht geschafft haben, die Klasse zu halten: Der MSV geht nicht unter. Wir haben eine starke Mannschaft aus jungen und erfahrenen Spielern, ein gutes Trainer- und Funktionsteam sowie Fans, die uns immer bedingungslos unterstützen.

DFB.de: Sie kennen die 3. Liga gut. Worauf kommt es an, um erfolgreich zu sein?

Bajic: Ein guter Start wäre wichtig. Unser Auftaktprogramm hat es ja bereits in sich. Das ist für uns alle direkt eine Standortbestimmung.

DFB.de: Welchen Eindruck macht die aktuelle MSV-Mannschaft auf Sie?

Bajic: Einen denkbar guten! Unser Grundgerüst ist in weiten Teilen erhalten geblieben. Da fällt es den neuen Spielern, die sich allesamt gut machen, leicht, sich in die Mannschaft zu integrieren.

DFB.de: Sie sind einer der erfahrensten Spieler im Kader. Wie können Sie der Mannschaft helfen?

Bajic: Zunächst einmal durch Abrufen meiner eigenen konstanten Leistung. Und dann kann ich den jungen Spielern natürlich Einiges vermitteln - aber ich denke, das gehört sich auch für einen Teamplayer.

DFB.de: Nach dem Abstieg ist das Team nicht komplett auseinandergefallen. Wie groß kann dieser Vorteil sein?

Bajic: Das ist bestimmt ein Vorteil und zeigt auch den Charakter der Mannschaft. Das Team ist vollkommen intakt. Wir kennen uns untereinander, das Trainerteam und die Abläufe.

DFB.de: Warum sind Sie geblieben?

Bajic: Meine Familie und ich fühlen uns in Duisburg sehr wohl. Ich bin fit, fühle mich gut - auch wenn ich der Älteste im Team bin. Ich glaube, dass ich dem MSV noch Einiges zurückgeben kann und muss.

DFB.de: Viele Experten trauen dem MSV den direkten Wiederaufstieg zu. Nehmen Sie diese Favoritenrolle an?

Bajic: Für Vorschusslorbeeren kann man sich bekanntlich nur wenig kaufen. Uns geht es darum, erst einmal einen guten Start hinzulegen. Die 3. Liga ist sehr stark. Da gibt es einige Mannschaften, die den Anspruch haben, ganz oben mitzuspielen.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten im Aufstiegsrennen?

Bajic: Der SC Paderborn und der FSV Frankfurt wollen sicher direkt wieder hoch. Den VfL Osnabrück, Preußen Münster, den 1. FC Magdeburg oder den Chemnitzer FC sollte man auch auf dem Zettel haben. Vielleicht werden wir ja auch alle überrascht. Fest steht: Es wird für keine Mannschaft einfach werden.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Duisburger Fans, die bereits über 5000 Dauerkarten gekauft haben?

Bajic: Wahnsinn! Einfach Wahnsinn! Ich habe schon häufig gesagt, dass der MSV ohne seine Fans nicht mehr bestehen würde. Wenn der Begriff "12. Mann" genannt werden darf, dann hier in Duisburg!

DFB.de: Was war der Höhepunkt für Sie in bisher sechs Jahren bei den Zebras?

Bajic: Da gab es sicherlich einige, aber selbstverständlich war der Aufstieg im vergangenen Jahr etwas ganz Besonderes, nachdem viele Leute den MSV nach dem Lizenzentzug schon totgeglaubt hatten.

DFB.de: Mit Ihren 36 Lenzen befinden Sie sich im Herbst Ihrer Karriere. Gibt es schon Pläne für die Zeit danach?

Bajic: Wie heißt noch dieser schöne Satz? Genau: Leben ist das, was stattfindet, während Du mit Deinen Plänen beschäftigt bist. (lacht) Ich lasse mich überraschen.

[mspw]

Die vergangenen Jahre waren für den Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg eine Achterbahnfahrt. Nach dem Lizenzentzug und dem damit verbundenen Zwangsabstieg in die 3. Liga im Jahr 2013 folgte zwei Spielzeiten später die Rückkehr in Liga zwei. Das Gastspiel der Zebras in der 2. Bundesliga dauerte nur eine Saison. Jetzt nimmt der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet in der 3. Liga einen neuen Anlauf. Einer, der schon seit sechs Jahren dabei ist und 2011 mit dem MSV sogar im DFB-Pokalfinale (0:5 gegen den FC Schalke 04) stand, ist Branimir Bajic. Der 36 Jahre alte Routinier will auch diesmal mithelfen, die Duisburger wieder in die Spur zu bringen.

Im DFB.de-Interview spricht Bajic im Rahmen der Serie "Neu in der 3. Liga" über die Gründe für seinen Verbleib in Duisburg, den Erfolgsschlüssel in Liga drei sowie die Bedeutung der Fans.

DFB.de: Sie haben mit dem MSV schon Einiges mitgemacht. Lizenzentzug und Zwangsabstieg sowie Aufstieg in die 2. Liga. Warum biegt der MSV auch diesmal wieder in die Erfolgsspur ein, Herr Bajic?

Branimir Bajic: Es gibt wie überall gute und schlechte Zeiten. Wir waren schon oft abgeschrieben worden, sind dann aber immer wieder zurückgekommen. Es hatte in der vergangenen Saison niemand mehr mit der Relegation gerechnet - außer uns. Auch, wenn wir es am Ende leider nicht geschafft haben, die Klasse zu halten: Der MSV geht nicht unter. Wir haben eine starke Mannschaft aus jungen und erfahrenen Spielern, ein gutes Trainer- und Funktionsteam sowie Fans, die uns immer bedingungslos unterstützen.

DFB.de: Sie kennen die 3. Liga gut. Worauf kommt es an, um erfolgreich zu sein?

Bajic: Ein guter Start wäre wichtig. Unser Auftaktprogramm hat es ja bereits in sich. Das ist für uns alle direkt eine Standortbestimmung.

DFB.de: Welchen Eindruck macht die aktuelle MSV-Mannschaft auf Sie?

Bajic: Einen denkbar guten! Unser Grundgerüst ist in weiten Teilen erhalten geblieben. Da fällt es den neuen Spielern, die sich allesamt gut machen, leicht, sich in die Mannschaft zu integrieren.

DFB.de: Sie sind einer der erfahrensten Spieler im Kader. Wie können Sie der Mannschaft helfen?

Bajic: Zunächst einmal durch Abrufen meiner eigenen konstanten Leistung. Und dann kann ich den jungen Spielern natürlich Einiges vermitteln - aber ich denke, das gehört sich auch für einen Teamplayer.

DFB.de: Nach dem Abstieg ist das Team nicht komplett auseinandergefallen. Wie groß kann dieser Vorteil sein?

Bajic: Das ist bestimmt ein Vorteil und zeigt auch den Charakter der Mannschaft. Das Team ist vollkommen intakt. Wir kennen uns untereinander, das Trainerteam und die Abläufe.

DFB.de: Warum sind Sie geblieben?

Bajic: Meine Familie und ich fühlen uns in Duisburg sehr wohl. Ich bin fit, fühle mich gut - auch wenn ich der Älteste im Team bin. Ich glaube, dass ich dem MSV noch Einiges zurückgeben kann und muss.

DFB.de: Viele Experten trauen dem MSV den direkten Wiederaufstieg zu. Nehmen Sie diese Favoritenrolle an?

Bajic: Für Vorschusslorbeeren kann man sich bekanntlich nur wenig kaufen. Uns geht es darum, erst einmal einen guten Start hinzulegen. Die 3. Liga ist sehr stark. Da gibt es einige Mannschaften, die den Anspruch haben, ganz oben mitzuspielen.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten im Aufstiegsrennen?

Bajic: Der SC Paderborn und der FSV Frankfurt wollen sicher direkt wieder hoch. Den VfL Osnabrück, Preußen Münster, den 1. FC Magdeburg oder den Chemnitzer FC sollte man auch auf dem Zettel haben. Vielleicht werden wir ja auch alle überrascht. Fest steht: Es wird für keine Mannschaft einfach werden.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Duisburger Fans, die bereits über 5000 Dauerkarten gekauft haben?

Bajic: Wahnsinn! Einfach Wahnsinn! Ich habe schon häufig gesagt, dass der MSV ohne seine Fans nicht mehr bestehen würde. Wenn der Begriff "12. Mann" genannt werden darf, dann hier in Duisburg!

DFB.de: Was war der Höhepunkt für Sie in bisher sechs Jahren bei den Zebras?

Bajic: Da gab es sicherlich einige, aber selbstverständlich war der Aufstieg im vergangenen Jahr etwas ganz Besonderes, nachdem viele Leute den MSV nach dem Lizenzentzug schon totgeglaubt hatten.

DFB.de: Mit Ihren 36 Lenzen befinden Sie sich im Herbst Ihrer Karriere. Gibt es schon Pläne für die Zeit danach?

Bajic: Wie heißt noch dieser schöne Satz? Genau: Leben ist das, was stattfindet, während Du mit Deinen Plänen beschäftigt bist. (lacht) Ich lasse mich überraschen.

###more###