"Spiel kein falsches Spiel"

Manipulation, Korruption und Betrug im Sport ist keinesfalls ein neues Phänomen. Der erste dokumentierte Fall geht sogar bis spät in die Antike zurück. 315 v. Chr. soll es gewesen sein, als sich der Faustkämpfer Eupolos seinen Olympiasieg durch Bestechung dreier Gegner (Maenning 2004) erkaufte. Seitdem sind immer wieder Betrugsfälle ans Licht gekommen, beispielsweise der Bundesliga- (1970/71) oder der Hoyzer-Skandal (2005). Viele werden wohl für immer unentdeckt bleiben.

Die Möglichkeiten im Sport zu manipulieren, sind so alt wie vielfältig, zum Beispiel durch die Einnahme leistungsfördernder Substanzen (Doping), die Fälschung von persönlichen Daten (Geschlecht, Alter etc.) oder das Manipulieren technischer Geräte (z.B. Autos, Fahrräder). Relativ neu ist das Phänomen, dass man auf so gut wie jedes überregionale Sportereignis wetten kann. Oft anonym. Die Gefahr für den Sport besteht, wenn Spielmanipulationen mit illegalen Wetten einher gehen. Hier ziehen international agierende Gruppen („Wettmafia“, „organisierte Kriminalität“) die Fäden, die sehr gut vernetzt sind und blitzschnell Transfers über das Internet vollziehen können.

Zwar findet man auch in anderen Sportarten Spielmanipulationen, aber der Fußball ist mittlerweile auch hier die Sportart Nummer eins. Seine positiven Attribute, Spannung und Unberechenbarkeit, werden ausgenutzt und ihm so zum Verhängnis. Denn: nur, wenn man vor den 90 Minuten nicht weiß, wer gewinnt, wer Tore schießt oder wer vom Platz fliegt, behält das Spiel seine Authentizität und Charakteristik. Deshalb muss Manipulation rigoros bekämpft werden.

Die Wett- und Quotenverläufe werden zwar überwacht. Damit es aber gar nicht erst zu einer Manipulation kommt, ist vor allem Präventionsarbeit gefragt. Dafür hat sich der DFB sowohl mit internationalen (FIFA, UEFA) als auch nationalen (DFL) Partnern vernetzt und etliche Aktionen ins Leben gerufen. Vor allem das Projekt „Gemeinsam gegen Spielmanipulation“ setzt dabei Maßstäbe. Neben umfassenden Schulungs- und Informationsprogrammen haben DFB und DFL auch einen Ombudsmann berufen, als neutralen Ansprechpartner für alle Personen, die in Berührung mit Spielmanipulation kommen. So können sich Spieler, Trainer, Schiedsrichter, etc. bereits bei ersten Verdachtsmomenten Rat einholen und helfen, dass Manipulation, Korruption und Betrug im Fußball keine Chance haben.