DAS WAR DIE SAISON 2020/2021

Es war eine komplizierte und anstrengende Saison. 39 Spielabsagen verzeichnete die 3. Liga, 24 davon wegen Corona. Dennoch konnte die Saison 2020/2021 mit Hilfe des gemeinsamen Hygienekonzepts von DFB und DFL planmäßig zu Ende gebracht werden. Die meisten der 380 Partien mussten aufgrund der Pandemie ohne Zuschauer*innen ausgetragen werden. Den emotionalen Höhepunkt bot der letzte Spieltag, als der F.C. Hansa Rostock vor immerhin 7.500 Fans im Ostseestadion seine Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machte.

Sportlich boten die 20 Drittligisten wie gewohnt reichlich Spannung und prickelnde Momente. Die beiden Direktaufsteiger Dynamo Dresden und Hansa Rostock untermauerten dabei, dass eine verlässliche Defensive einer der wichtigsten Bausteine für fußballerischen Erfolg ist. Mit 29 bzw. 33 Treffern kassierten sie die wenigsten Gegentore und stellten damit jeweils einen neuen Vereinsrekord auf.

Dynamo Dresden ist mit dem dritten Aufstieg nun alleiniger Rekordaufsteiger der 3. Liga. Zum zweiten Mal wurde Dynamo Meister, nur der VfL Osnabrück weist ebenfalls zwei Titel in der 3. Liga auf. 19 Spiele ohne Gegentor und 23 Saisonsiege unterstrichen die Ausnahmestellung der Dresdner in der Saison 2020/2021.

In den insgesamt 380 Spielen gab es 129 Auswärtssiege, so viele wie nie zuvor in einer Drittliga-Saison. Entgegen diesem Trend war die starke Heimbilanz das Faustpfand des FC Ingolstadt auf dem Weg zum Aufstieg. Die Elf von Tomas Oral glänzte als bestes Heimteam mit 44 Zählern und blieb in den letzten 17 Partien (zwölf Siege, fünf Remis) im eigenen Stadion unbesiegt. Mit 71 Zählern spielten die Schanzer ihre beste Drittliga-Saison der Vereinshistorie. Über die Relegation gegen den VfL Osnabrück (3:0, 1:3) machten sie schließlich die Rückkehr in die
2. Bundesliga perfekt.

Negativschlagzeilen schrieb am Rundenende der KFC Uerdingen. Die Krefelder konnten im Rahmen des Zulassungsverfahrens nicht die erforderliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die folgende Saison nachweisen und waren damit trotz sportlicher Qualifikation zum Abstieg in die Regionalliga verurteilt. Es war die erste Nichtzulassung in der 3. Liga für einen sportlich qualifizierten Klub seit dem TSV 1860 München im Sommer 2017. Der Nutznießer hieß SV Meppen. Sportlich als Tabellen-17. eigentlich abgestiegen, durfte der SVM den frei gewordenen Platz einnehmen und spielt auch 2021/2022 in der 3. Liga.

Für ein Novum sorgte der FC Bayern München II. Im Sommer 2020 waren die Münchner noch als Überraschungsmeister der 3. Liga gefeiert worden, ein Jahr später mussten sie den Gang in die Regionalliga antreten. Als amtierender Meister abzusteigen, dieses Schicksal hatte in der Geschichte des deutschen Profifußballs vorher nur den 1. FC Nürnberg ereilt, 1969 in der Bundesliga. Mit elf Punkten und einer Torbilanz von -12 war Bayern II das schwächste Rückrundenteam der 3. Liga.

In der dritten Saison in Folge musste ein Aufsteiger aus der Regionalliga direkt wieder absteigen. Es erwischte den VfB Lübeck. Mit 35 Punkten waren die Lübecker der schwächste Aufsteiger seit Gründung der 3. Liga im Sommer 2008. Der VfB ließ außerdem insgesamt 27 Punkte nach Führung liegen – Ligahöchstwert gemeinsam mit Viktoria Köln. Die SpVgg Unterhaching hatte bereits drei Spieltage vor Saisonende als erster Absteiger festgestanden.