Auf den Spuren von Julius Hirsch

Die Brüder Heinz und Fritz wurden auf Anweisung der Gestapo im November 1942 in das Zwangsarbeits- lager Hellerberg eingewiesen und am 3. März 1943 vom Güterbahnhof Dresden-Neustadt nach Ausch- witz verschleppt. Die Musik half dem damals 20-jäh- rigen Heinz Meyer das Lager zu überleben, denn er fand eine Beschäftigung in der „Lagerkapelle“. Diese aus Häftlingen zusammengestellten Orchester muss- ten in Auschwitz zur Unterhaltung der Lager-SS, bei Zählapellen oder während des Ein- und Ausmarsches der Häftlinge zur Zwangsarbeit spielen. Während sein Bruder nach vermutlich drei Wochen im Lager Ausch- witz starb, gelangte Heinz Meyer über weitere Lager wieder nach Buchenwald, diesmal in das Außenlager Ohrdruf. Von dort gelang ihm kurz vor Kriegsende im April 1945 die Flucht. Nach seiner Emigration in die USA wurde er ein bekannter Musiker und Professor für Violine und Kammermusik an der Universität von Cincinnati. Heinz Meyer, der später den Vornamen Henry trug, starb im Jahr 2006. DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | DRESDEN | 77 Heinz und Fritz Meyer in Dresden, um 1937. Agata Schindler, Aktenzeichen „Unerwünscht“

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