Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | DRESDEN HEINZ (HENRY) MEYER (1923 – 2006) Heinz Meyer wurde 1925, zwei Jahre vor seinem Bru- der Fritz, in Dresden geboren. Vier Jahre später über- nahm ihr Vater Harry Meyer die Leitung des „Jüdi- schen Jugendorchesters Dresden“. Auch die beiden Brüder erhielten früh Musikunterricht. Heinz zog kurz nach 1933 zu einer befreundeten Familie nach Prag und brachte es nach seiner Rückkehr Mitte der 1930er Jahre in der jüdischen Kultusgemeinde durch seine musikalischen Aktivitäten zu einer gewissen Bekannt- heit. Nach den November-Pogromen 1938 wurde er verhaftet und für einige Wochen ins Konzentrations- lager Buchenwald eingewiesen. Sein Vater Harry Meyer (geb. 1881) war ein Jahr jünger als Julius Hirsch und ebenfalls dekorierter Frontkämpfer aus dem Ersten Weltkrieg. Für Jüdin- nen und Juden seiner Generation waren die anti- jüdischen Maßnahmen und die Verdrängung aus einer Gesellschaft, der sie sich patriotisch verbun- den fühlten, eine besonders schwer zu begreifende Situation. Das Ehepaar Meyer wurde im Januar 1942 mit der ersten größeren Deportation aus Dresden in das Ghetto Riga verschleppt. Harry Meyer wurde kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Dachau ermordet, Heinz Mutter Mutter Johanne Meyer starb vermutlich schon in Riga. Fritz und Heinz Meyer, undatiert. Agata Schindler, Dresdner Liste

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