Auf den Spuren von Julius Hirsch

WEGE KREUZEN SICH IN HANNOVER FELIX LINNEMANN UND DIE DEPORTATION DER SINTI UND ROMA Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Hanno- ver, die am 2. März 1943 in den Sammeltransport aus Südwest- und Westdeutschland gezwungen wurden, wirft mit einer unerwarteten Parallelität der Ereig- nisse ein Schlaglicht darauf, wie sich die Lebenswege unterschiedlicher Protagonisten des deutschen Fuß- balls im Nationalsozialismus entwickelten. Hatten sie einst eine Gemeinsamkeit durch ihre Mitgliedschaft im DFB, wurden aus ihnen nach 1933 sowohl Opfer als auch Täter. In der Saison 1924/25, als Julius Hirsch seine aktive Spielerkarriere beendete, wurde der Berliner Sport- funktionär und Kriminalbeamte Felix Linnemann (1882-1948) Vorsitzender des DFB. Linnemann war autoritär und militaristisch geprägt und fand sich nach 1933 schnell im neuen System zurecht. In sei- ner Position war er „an allen zentralen, im national- sozialistischen Machteroberungsprozess erfolgenden sportorganisatorischen und sportpolitischen Umset- zungen beteiligt.“ 1 Felix Linnemann trat im Mai 1937 in die NSDAP und am 1. Mai 1940 in die SS ein. Vorsitzender des DFB bliebt er jedoch nicht, denn der Verband bestand im NS-Staat nicht fort. Er wurde in den Deutschen Reichs- bund für Leibesübungen (DRL) integriert und schließ- lich formal im Jahr 1940 aufgelöst. Dies organisierte Felix Linnemann, Vorsitzender DFB 1925-1945. DFB

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