Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | HANNOVER | 69 Eltern in Bücken, bis er im selben Jahr verhaftet und nach Ahlem gebracht wurde. Er wurde am 31. März 1942 ins Warschauer Ghetto verschleppt – wo er ermordet wurde, ist unbekannt. Inge Rose Alexander, die bereits seit 1931 bei ihrer Tante Selma wohnte, wurde ab 1938 offiziell deren Pflegetochter und zog mit Selma und deren niederländischem Ehe- mann Leo Braaf gezwungenermaßen Anfang 1939 in die Niederlande. Bei einer Razzia wurden alle drei im Oktober 1942 verhaftet und zwischen dem 3. und 5. Oktober 1942 in das Lager Westerbork ver- schleppt. Am 2. November 1942 wurden sie von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet. Inges und Günthers Großvater Levy Alexander war ebenfalls 1939 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in die Niederlande gegangen. Er wurde dort Anfang 1942 verhaftet, ebenfalls nach Westerbork gebracht und von dort am 20. November 1942 nach Ausch- witz deportiert, nur kurze Zeit nach seinen Angehö- rigen. Ein halbes Jahr später wurden auch Iwan und Frieda Alexander deportiert: Vermutlich am frühen Nachmittag des 2. März 1943 verließ ihr Deporta­ tionszug Hannover und brachte sie nach Auschwitz. Beide wurden ermordet. Insgesamt wurden aus der Familie Alexander im Nationalsozialismus 23 Perso- nen umgebracht, nur dreien gelang es, durch Flucht oder Umzug zu überleben. „ SOHN GÜNTHERWAR DURCH DIE ISOLIERUNG, DIFFAMIERUNG UND DIE ANGST SEELISCH SO FERTIG, DASS ER TROTZ SEINER ERST ZWANZIG JAHRE WIE EIN ALTER MENSCH ZITTERTE. ER WURDE HIER IN BÜCKEN ABGEHOLT. ALS IHM BEIM ABFÜHREN DAS SCHNÜRBAND RISS UND ER ES MIT SEINEN ZITTRIGEN HÄN- DEN ZUSAMMENBINDEN WOLLTE, SCHLUGEN SEINE PEINIGER BRUTAL AUF IHN EIN. AUCH ER KAM NIE ZURÜCK. “ AUGENZEUGENBERICHT ZUR VERHAFTUNG DES SOHNES VON FRIEDA UND IWAN ALEXANDER IM JAHR 1942. Biografien der Familie Alexander auf der Seite www.stolpersteine-bremen.de .

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=