Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | HANNOVER FAMILIE ALEXANDER Unter denjenigen, die am 2. März 1943 von Hanno- ver aus deportiert wurden, befand sich auch das Ehepaar Alexander, welches bereits Monate zuvor zwangsweise in der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule Ahlem leben musste. Einen großen Teil ihres Lebens hatten Iwan und Frieda Alexander in Bremen zugebracht: Iwan war am 6. Februar 1893 in eine der ältesten jüdi- schen Familien in Hemelingen und Hastedt, zwei Bre- mer Stadtteile, geboren worden. Seine Eltern waren Levy und Rosa Alexander, die in der Langenstraße 69 (heute: Hannoversche Straße) in Bremen ein eigenes Haus besaßen. Seine jüngere Schwester hieß Selma. Wie sein Vater wurde Iwan Alexander Schlachter und Viehhändler und lebte im Haus der Eltern – auch, als er 1920 seine Frau Frieda heiratete. Frieda Alexander, geb. Magnus, war am 1. Januar 1895 im niedersäch- sischen Bücken geboren worden und zog zu ihrem Ehemann in die Stadt. Die beiden bekamen zwei Kin- der: Günther (geb. 1922) und Inge Rose (geb. 1924). Ihre Tochter gaben die Alexanders im Jahr 1931 aus gesundheitlichen Gründen zu Iwans Schwester Selma in die Pflege. Nach rund zwanzig Jahren gemeinsa- men Lebens in Bremen mussten Iwan und Frieda Alexander mit ihrem Sohn die Stadt Anfang Januar 1942 verlassen, nachdem die nationalsozialistische Politik ihnen ihre wirtschaftliche Existenz zerstört hatte. Sie zogen nach Bücken, in Friedas Elternhaus. Dort war bereits im Jahr 1940 ihr Vater gestorben – in den Augenzeugenberichten zu dessen Beerdigung lässt sich der auch in Bücken weit verbreitete Anti- semitismus erkennen: „Der Trauerzug zum jüdischen Friedhof in Hoyerhagen war ein Spießrutenlaufen für die wenigen Angehörigen. Die Nachbarn wagten nur in der Dunkelheit im Trauerhaus zu kondolieren und vom Fenster ihrer Wohnung aus den armseligen Trau- erzug zu geleiten. Die Hitlerjugend lärmte vor dem Trauerhaus und bewarf den Sargwagen.“ Beide Kinder des Ehepaars Alexander wurden noch vor ihren Eltern deportiert: Günther Alexander war 1939 im Alter von 17 Jahren nach Hamburg gegan- gen, kehrte jedoch 1942 zurück und lebte bei seinen Stolpersteine für die Familie Alexander in der Hannoverschen Straße 69 in Bremen. Wikipedia

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