Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | HANNOVER | 67 Die jüdische Bevölkerung Hannovers hatte sich von 4.839 Juden und Jüdinnen im Jahr 1933 auf 1.601 im Jahr 1941 verkleinert. Ab September 1941 muss- ten fast alle von ihnen in 15 „Judenhäusern“ in der Stadt leben. Vor Deportationen mussten Jüdinnen und Juden aus Hannover und den Regierungsbezir- ken Hannover und Hildesheim oft mehrere Tage in Ungewissheit auf dem Gelände der ehemaligen Gar- tenbauschule ausharren. Von den 2.173 Menschen, die aus Ahlem deportiert worden sind, überlebten nur 144. Am 2. März 1943 sind aus Ahlemmindestens 37 Men- schen verschleppt worden. Dazu kamen vermutlich mindestens 12 Personen, die nach den Unterlagen der zuständigen Finanzbehörde aus dem Land Braun- schweig an diesem Tag nach Auschwitz deportiert wurden. Aus der Monatsstatistik der Reichsvereini- gung der Juden in Deutschland geht hervor, dass mit bis zu 243 Jüdinnen und Juden weit mehr Menschen aus Nordwestdeutschland im März nach Auschwitz deportiert wurden. Da es keinen weiteren bekannten Transport gibt, ist es gut möglich, dass die Zahl der Deportierten aus der Provinz Hannover und dem Land Braunschweig am 2. März also um einiges höher lag. Auch ein weiterer Halt in Braunschweig, wo in einigen Darstellungen von einer Deportation am 2. März aus- gegangen wird, ist möglich. „ ANFANG MÄRZ 1943 VERLIESS AHLEM EIN WEITERER KLEI- NER TRANSPORT MIT JUDEN. WIR WUSSTEN NICHT, DASS SEIN BESTIMMUNGSORT AUSCHWITZ WAR – ABER SELBST WENN WIR ES GEWUSST HÄTTEN, HÄTTE UNS DER NAME NICHTS GESAGT. “ ERINNERUNGEN VON RUTH HERSKOVITS-GUTMANN, DIE DIE ABFERTIGUNG DER DEPORTATION IM MÄRZ 1943 BEOBACHTETE. Informationstafel zu den Deportationen vom Bahnhof Fischerhof in Hannover.

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=