Auf den Spuren von Julius Hirsch
DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | BIELEFELD | 59 „ AM FREITAG, DEN 26. FEBRUAR 1943, FUHR MEIN VATER MIT DEM FAHRRAD NACH DER ARBEIT ZU PEPPE. […] PEPPE EMPFING IHN MIT DEN WORTEN: ‚DIE MUTTI HAT ANGERUFEN UND LÄSST DIR AUSRICHTEN, DASS SIE SICH MORGEN IN DORTMUND ZUM ABTRANSPORT NACH DEM OSTEN EINFINDEN MÜSSTE.‘ […] ER GING ZUM WASCHBECKEN, UM SICH DIE HÄNDE ZU WASCHEN. TRÄ- NEN STIEGEN IHM IN DIE AUGEN. SEIT VIELEN JAHREN HATTE ER NICHT MEHR GEWEINT. DIE UNGEWISSHEIT, OB ER SEINER MUTTER WÜRDE HELFEN KÖNNEN, WENN ER MIT IHR GEMEINSAM DEPORTIERTWÜRDE, QUÄLTE IHN. ABER AUCH LOTTE GEGENÜBER FÜHLTE ER EINE GROSSE VER- PFLICHTUNG, DA SIE SO KURZ VOR DER EHESCHLIESSUNG STANDEN. […] ALS ER IM LAGER ANKAM, ERFUHR ER, DASS IHM DIE ENTSCHEIDUNG AUF GRAUSAME WEISE ABGENOMMENWORDENWAR. ‚WIR WERDEN NACH DEM OSTEN ABGESCHOBEN UND MÜSSEN UNS ÜBERMORGEN IM GEBÄUDE DES VEREINSLOKALS DER EINTRACHT EINFINDEN.‘ “ BESCHREIBUNG DER LETZEN TAGE VOR DER DEPORTATION DURCH PAUL HOFFMANNS SOHN DANIEL.
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