Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | DORTMUND | 55 Mutter. Er erreichte im Juli 1945 die Hafenstadt Haifa und arbeitete zunächst als Elektroinstallateur. 1946 lernte er seine spätere Frau Susanne kennen, mit der er einen Sohn und eine Tochter bekommen sollte. Als 1948 der gerade neugegründete Staat Israel noch in der Nacht seiner Ausrufung von sämtlichen ara- bischen Nachbarstaaten angegriffen wurde, kämpfte auch Peter Wolff als Soldat für die israelische Armee. Im Jahr 1957 kehrte Peter Wolff mit seiner Familie nach Deutschland zurück, wo er zunächst bei der AEG arbeitete und in Esslingen einen Abschluss als Elektroingenieur machte. Schließlich zog die Familie nach Neu-Isenburg um, wo Peter Wolff bis an sein Lebensende im Jahr 2007 lebte. Peter Wolff gehörte zu den wenigen Überlebenden seiner Freunde und Freundinnen aus Hachschara-Zei- ten. Vor allem in den Jahren nach seiner Pensionie- rung berichtete er immer wieder in Zeitzeugengesprä- chen über sein Leben. Über den Umgang mit dem, was er erlebt hatte, sagte Peter Wolff: „Die Vergan- genheit kann man nicht ‚bewältigen‘ – wie es so schön heißt. Sie läßt sich weder ändern noch ungeschehen machen. Aber mit ihr muß man sich immer wieder auseinandersetzen, denn sie ist für alle – auch nach diesen vielen Jahren – unverständlich geblieben.“ „ UNSERE ERSTEN ARBEITSTAGE IM BETONKOMMANDO BE- STANDEN DARIN, DASS WIR KIES IN LOREN SCHIPPEN UND AN- SCHLIESSEND DIESE LOREN ZU DER STELLE SCHIEBEN MUSS- TEN, WO DER KIES MIT SAND, ZEMENT UND WASSER ZU BETON VERMISCHT WURDE. ZUNÄCHST KONNTEN WIR DIESE LOREN MIT FÜNF ODER SECHS MANN VON DER STELLE SCHIEBEN. BE- REITS NACH EINIGEN TAGEN JEDOCH KONNTEN WIR DIES NUR NOCH MIT ZEHN ODER ZWÖLF MANN SCHAFFEN. SO SCHNELL VERLIESSEN UNS SCHON BEI DIESER ERNÄHRUNG DIE KRÄFTE. BEIGETRAGEN HIERZU HAT NATÜRLICH AUCH DIE LANGE AR- BEITSZEIT UND DIE UNMENSCHLICHE BEHANDLUNG. “ PETER WOLFF IN SEINEN BUCH „EIN ÜBERLEBEN. EIN DEUTSCHER JUDE IM 20. JAHRHUNDERT“. Mehr Informationen zur Biografie von Peter Wolff finden sich auf der Homepage des Wollheim Memorial.