Auf den Spuren von Julius Hirsch
STUTTGART KARLSRUHE TRIER PADERBORN CHEMNITZ DORTMUND DÜSSELDORF ESSEN BIELEFELD HANNOVER DRESDEN BERLIN BRESLAU NEISSE KATTOWITZ AUSCHWITZ Unter den vielen Zwangsarbeitslagern, die im Kon- text der Fabrikaktion im Februar und März 1943 auf- gelöst worden sind, waren auch zahlreiche Orte, die ursprünglich als Hachschara-Lager (Hachschara: Heb- räisch für Vorbereitung, Tauglichmachung) entstan- den waren. Bereits in den 1920er Jahren hatte es Lehr- güter in Deutschland gegeben, auf denen meist unter Führung des zionistischen Dachverbandes Hechaluz (Hebräisch für: der Pionier) junge Juden und Jüdin- nen sich durch das Erlernen vor allem handwerklicher und landwirtschaftlicher Fähigkeiten auf die Auswan- derung nach Palästina vorbereiten konnten. Ab 1933 erhielt die Bewegung rasanten Zulauf, und auch die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland hatte an vielen Orten im Deutschen Reich Gelände zur Errich- tung von Umschulungslagern gestellt bekommen – zu jener Zeit galt die forcierte Auswanderung der jüdi- schen Bevölkerung innerhalb der NS-Führung als ein wichtiges politisches Ziel. Für die überwiegend jungen Menschen, die sich in den Lagern meldeten, bedeu- tete die Hachschara eine Insel und Zuflucht innerhalb des nationalsozialistischen Deutschlands, häufig auch waren diese Orte die einzige Gelegenheit, eine Berufs- ausbildung zu absolvieren. Ende 1939 existierten mehr als 30 Umschulungslager für verschiedene For- men der Bodenverarbeitung (Forst, Gärtnerei, Land- wirtschaft) für über 1.800 Menschen in Deutschland. Das Leben in den Hachschara-Stätten war vor allem ab DEPORTATION NACH AUSCHWITZ PADERBORN | 1. MÄRZ 1943 PADERBORN
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