PROTOKOLLE Bundestag 2019

70 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt eröffnen könnten, wenn Träume wie eine flächendeckende Livebildübertragung von Ama- teurfußballspielen auf dieser Plattform Wirklichkeit werden – eine geradezu digitale Vision für den Amateurfußball. Vor fünf Jahren hätte man mich vermutlich für verrückt erklärt, wenn ich einen solchen Gedanken beim DFB-Bundestag ausgesprochen hätte. Heute aber sind die technischen Vor- aussetzungen gegeben, um diese Idee in naher Zukunft realisieren zu können. Eine solche Lösung würde nicht nur junge und medienaffine Fußballer stärker an den Amateurvereinsfuß- ball binden, sondern der Amateurfußball insgesamt würde besser verbreitet. Nach allem, was wir bisher wissen, hätte dies positive Effekte, von denen besonders die Vereine an der Basis profitieren würden. Meine Damen und Herren, wussten Sie, dass mehr Chinesen unser WM-Finale 2014 live im Fernsehen verfolgt haben, als es überhaupt Einwohner in Deutschland gibt? Die Bundesliga ist die beliebteste ausländische Fußball Liga in China, und unsere Nationalmannschaft wird dort nicht nur wegen ihrer Erfolge und attraktiven Spielweise bewundert, sondern auch, weil sie die eingangs erwähnten Werte verkörpert. Das belegt nicht zuletzt die Masse an Fanpost, die uns aus China erreicht. Nun muss ich Ihnen nichts von der enormen wirtschaftlichen Kraft erzählen, die in China als Handelspartner in Wirtschaft und Finanzen steckt. Mindestens die gleichen Chancen eröff- nen sich aber auch im Fußball: Staatspräsident Xi Jinping hat Fußball zum Staatsziel ausgeru- fen und verkündet, dass das Land in zwölf Jahren um die Fußball-Weltmeisterschaft spielen möchte. Als präferierter Partner müssen wir an dieser Entwicklung partizipieren und als Fuß- ball-Weltmeister von den Chancen dieses Markts profitieren. Als ich vor einer Woche eine hochrangige Delegation des Chinesischen Fußball-Verbandes zur Verhandlung dieser Kooperation in Frankfurt empfing, war ich wirklich beeindruckt vom Tatendrang der Chinesen. Es kann gar nicht schnell genug gehen, von uns zu lernen. Am liebs- ten würden sie schon morgen mit dem Bau einer DFB-Akademie in China beginnen. – Oliver Bierhoff wird es freuen. Daher ist es genau richtig, wenn wir den DFB noch stärker als internationale Marke begreifen. Er wird ohnehin schon als solche gesehen. Es ist deshalb nur konsequent, wenn wir unser Know-how über Deutschland hinaus vermarkten. Die gemeinsame Unterzeichnung einer Kooperation zwischen DFB, DFL und Chinesischem Fußball-Verband am 24. November in Ber- lin sehe ich als unglaubliche Chance für den deutschen Fußball insgesamt. Sehr geehrte Damen und Herren, ich komme zum Schluss. Wie ich eingangs erwähnt habe, sehe ich es als meine Aufgabe an, unsere Organisation weiterzuentwickeln und zu moderni- sieren. Dadurch sind wir in der Lage, auf Herausforderungen wie Digitalisierung und Internati- onalisierung angemessen reagieren zu können. Eine moderne DFB-Organisation, die für Werte wie Integrität und Fair Play steht, die an der Basis die besten Talente entdeckt und entwickelt, deren Nationalmannschaft als Motor funktionierender Integration wahrgenommen wird, ist auf die Zukunft gut vorbereitet. Ja, wie fantastisch oder genial wäre es, wenn wir all unsere vielfältigen Kompetenzen unter einem Dach bündeln könnten? (Kurzer Filmbeitrag) Meine Damen und Herren, wir haben gemeinsam damit begonnen, den DFB der Zukunft zu bauen. Lassen Sie uns daran arbeiten, den neuen DFB zur Gegenwart werden zu lassen. – Vielen Dank. (Beifall) TOP 4 Bericht des Generalsekretärs

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