PROTOKOLLE Bundestag 2019

67 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt TOP 4 Bericht des Generalsekretärs Wie alle Krisen haben auch die Vorgänge des letzten Jahres Schwächen in unserer Organi- sation und uns konkreten Handlungsbedarf aufgezeigt. Dieser Erkenntnis hatten wir uns in den letzten Monaten zu stellen. Wir müssen den DFB verändern. Dabei bauen wir auf dem starken Fundament unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der nach wie vor großen Fußballeuphorie im ganzen Land auf. Nein, der DFB muss nicht von Grund auf neu errichtet werden. Aber wir müssen ihn umbauen und modernisieren, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Die richtige Strategie für diesen Umbau zu entwickeln und sie auch umzusetzen, ist hierbei unsere Aufgabe. Der berühmte Professor für Managementlehre Henry Mintzberg sagte den Satz: „Strategie ist der Weg, dem ein Unternehmen folgen muss, um von der Gegenwart zur Vision zu gelangen.“ Unsere Vision ist dabei klar: Wir wollen einen leistungsfähigen DFB, der für Integrität und Glaubwürdigkeit steht. Und wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir auch in zehn Jahren, im Jahr 2026, und darüber hinaus sportlich erfolgreich sind und unsere Nati- onalmannschaften um den Weltmeistertitel spielen. Hierfür müssen wir jetzt und heute die Weichen stellen. Oder um im Bild zu bleiben: Wir wollen heute schon mit dem Umbau für den „neuen DFB“ beginnen. Doch was sind die wichtigsten Bauabschnitte? Was sind die richtigen Schwerpunkte für die Strategien der Zukunft? Zunächst zählen die konsequente Modernisierung und weitere Pro- fessionalisierung der Verwaltung zu den Schwerpunkten. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam die richtigen Lehren aus der Krise gezogen haben und in den letzten sechs Mona- ten die wichtigsten Themen angegangen sind, um eine für Integrität stehende Organisation zu führen. Denn das ist außer Frage: Integrität ist das wertvollste Gut, für das eine Sportorga- nisation stehen kann, ja stehen muss. Lassen Sie mich im Folgenden auf drei Maßnahmen eingehen, die beispielhaft für die ange- gangenen Veränderungen innerhalb des DFB sind. Die erste von Reinhard Grindel bereits erwähnte Maßnahme ist der Aufbau eines Compliance-Management-Systems. Unser Ziel ist hier nicht nur, den international üblichen Anforderungen in Sachen Compliance zu entspre- chen. Der DFB soll auch kritische Blicke von außen nicht scheuen müssen. Wir wollen den DFB auch in dieser Hinsicht zum Vorbild machen. Wir beziehen hier international angesehene Experten, zum Beispiel Transparency International, in dieses nicht nur symbolträchtige, sondern für den DFB selbst so wichtige Thema mit ein. Der Aufbau des Compliance-Management-Systems ist eines von fünf Elementen neben der bereits angesprochenen Schaffung eines Ethik-Kodexes, der Überarbeitung aller wesentli- chen internen Regelwerke, der Verankerung einer Compliance-Kultur und der Schaffung einer Ethik-Kommission, die den neuen DFB prägen werden. Im Rahmen der Einführung des Compliance-Management-Systems stellen wir unsere internen Prozesse auf den Prüfstand und werden, wo nötig, konsequent diese ausrichten. Die laufende Verantwortung für die Wirksamkeit des Compliance-Management-Systems übernimmt die Geschäftsführung, die dafür die Rolle eines Compliance-Beauftragten geschaffen hat. Um das gemeinsame Verständnis von Compliance rund um den DFB auch buchstäblich greif- bar zu machen, haben wir diese Compliance-Card mit den Unterlagen für diesen DFB-Bundes- tag zur Verfügung gestellt. Darauf finden sich die einfachen Grundregeln von Compliance für den neuen DFB. Die zweite Maßnahme, die ich erläutern will, betrifft die innere Organisation des DFB. Beson- ders eingehen möchte ich hierbei auf unsere wertvollste Ressource: unsere Beschäftigten und unsere Funktionsträger. Ich wünsche mir einen DFB, der auch als Arbeitgeber wahrlich welt-

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