PROTOKOLLE Bundestag 2019

58 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt Und – um es klar zu sagen – mit professionellem Spitzenfußball meine ich nicht nur die Liga als Träger der beiden Bundesligen, sondern ich meine genauso den DFB als Träger der Natio- nalmannschaft. Denn beide Verbände verfügen über die Möglichkeit, große Sponsoring- und TV-Einnahmen zu erzielen. Dafür werde ich weiterhin werben. Ich habe dabei ganz konkret insbesondere den weiteren Ausbau der Talentförderung, aber auch wirtschaftliche Hilfestel- lungen für die Spitzenligen unterhalb der beiden Bundesligen und noch mehr Qualifizierungs- und Hilfsangebote für die Fußballbasis im Blick. Meine Damen und Herren, die Stimmung an der Basis des Amateurfußballs in vielen Vereinen ist nicht gut. Das wissen Sie, das weiß auch ich. Und ich bitte Sie alle, insbesondere aber auch die Vertreter des professionellen Fußballs um Verständnis, dass ich genau diese Stimmungs- lage an der Fußballbasis immer wieder zu vermitteln habe. Wir alle an der Spitze des DFB müs- sen den Männern und Frauen an der Spitze unserer Amateurvereine vermitteln, dass wir ihre Sorgen verstehen und uns um Verbesserungen bemühen wollen. Wir müssen deshalb „vereint neue Wege gehen“! Im Frühjahr 2016 haben sich Ligaverband und DFB-Spitze in einem Eckpunktepapier auf zahlreiche Strukturveränderungen im DFB verständigt – in einem guten und, wie ich finde, auch sehr partnerschaftlichen Verhältnis. Fast alles ist bis heute abgearbeitet worden. Offen sind nun noch die vereinbarten Gespräche zum DFB-Pokal und zur 3. Liga. Wir werden diese Gespräche, wie vereinbart, ergebnisoffen führen. Für die 3. Liga stehen wir in der gemeinsamen Verantwortung, für die Drittligisten wirtschaft- lich akzeptable, das heißt, bessere Rahmenbedingungen zu finden. Die Schere zwischen der 2. und 3. Liga darf nicht immer weiter auseinandergehen. Hier müssen im Lauf der nächsten drei Jahre Verbesserungen gefunden werden. Ich hoffe und wünsche, dass DFB und Liga ent- sprechend der Zielsetzung im Eckpunktepapier gleichermaßen große Anstrengungen unter- nehmen werden, um die 3. Liga und deren Vereine weiter zu stärken. Wir werden darüber hinaus, wie vereinbart, zu Jahresbeginn mit der Liga auch die vereinbar- ten Gespräche zum DFB-Pokal aufnehmen. Ich habe und wir alle haben Verständnis für den Wunsch der Liga und der großen international bekannten Bundesligavereine, sich vor Beginn der Bundesligasaison auf den Weltmärkten des Profifußballs in Asien und Amerika präsentie- ren zu können. Wir werden deshalb gemeinsam ausloten, ob es insoweit Lösungsmöglichkei- ten gibt, zum Beispiel Verschiebungen der Spieltermine des DFB-Pokals im Jahreskalender. Klar ist aber auch – und so offen muss ich das hier im Namen des Amateurfußballs anspre- chen –: Der DFB-Pokal steht für das Miteinander von Profi- und Amateurfußball in unserem gemeinsamen DFB. Der DFB-Pokal verkörpert die Seele des deutschen Fußballs. Und diese Seele des Fußballs muss unantastbar bleiben. Alle Reformüberlegungen zum DFB-Pokal müssen sich deshalb daran orientieren, dass die Landesverbands-Pokalsieger auch weiter ihren Traum leben dürfen und können, im DFB-Pokal mit einer realistischen Chance bereits in ihrem ersten Spiel auf einen der großen Bundesligisten treffen zu können. (Beifall) Meine Damen und Herren, es gäbe zu vielen Detailprojekten noch etwas zu sagen: zum Junio- ren- und Juniorinnenfußball, zum Frauenfußball, zum Schiedsrichterwesen, zum Anti-Doping- Kampf, zu den Sozialprojekten, zur Sicherheitslage in unseren Stadien und zu vielem mehr. Das alles findet sich im umfassenden Berichtsbuch mit den Berichten von mir und all meinen Kollegen aus dem Präsidium. TOP 3 Rechenschaftsbericht des Präsidiums

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