PROTOKOLLE Bundestag 2019

53 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt haben in Rio Silber geholt, und der Deutsche Fußball-Bund ist nach wie vor der mitglieder- stärkste Fußball-Nationalverband auf dem Globus. Wenn also das Motto dieses Bundestages ist, „Neue Wege gehen“, kann man durchaus feststellen, dass wir bislang schon erfolgreich waren. Das sollte man dabei nicht ganz außer Acht lassen. Insgesamt rund 25 Millionen Euro pro Jahr überweist der Profifußball künftig an den DFB. Das ist eine Summe, die sich sehen lassen kann. Es ist eine signifikante Steigerung gegenüber dem, was bisher vereinbart war. Hinzu kommt vor allem eins: Die DFL verzichtet auf eine stärkere Beteiligung an den enormen Einnahmezuwächsen im Bereich der Nationalmannschaft – und das, obwohl die Klubs durch die Abstellung ihrer Nationalspieler erheblich zu den deutlichen Steigerungen beigetragen haben. Dies eröffnet dem DFB einen wichtigen zusätzlichen Verteilungsspielraum, den der DFB ganz nach seinen eigenen Vorstellungen nutzen kann. Ausdrücklich mit Blick auf den Amateurfußball unterstützt die Liga künftig – Reinhard Grin- del hat das vorhin vorgetragen – auch den „Masterplan“ des DFB. Hinzu kommen steigende Abgaben – im Vergleich zum letzten Grundlagenvertrag – an die Landesverbände aus den Ticketverkäufen der Klubs sowohl der Bundesliga als auch der 2. Bundesliga. Meine Damen und Herren, diese Unterstützung ist mehr als eine Selbstverständlichkeit. Natür- lich wird der eine oder andere sagen: Die DFL verfügt über hohe Einnahmen. Das stimmt. Umgekehrt brauchen die Klubs diese Erlöse aber auch dringend, um weiterhin Spitzensport auf höchstem Niveau bieten zu können. Und es sollte für uns alle selbstverständlich sein, dass die Bundesliga auch künftig weltweit ein Aushängeschild des deutschen Fußballs ist. Dennoch oder gerade deshalb ist der DFL die Einheit des deutschen Fußballs einiges wert. Fakt ist: Der gesamte Fußball befindet sich derzeit im Umbruch. Ob die Skandale bei den gro- ßen Verbänden, die immer größer werdenden Geldsummen oder kursierende Schlagzeilen über eine Weltliga als geschlossener Gesellschaft – gerade für Außenstehende ist es schwer, dies zu bewerten und hier noch zwischen Gerüchten und Fakten zu unterscheiden. Es ent- steht schlicht Unsicherheit. Es gibt zu Recht kritische Fragen. Die Sportverbände und auch die Fußballverbände müssen sich dem stellen. Sie müssen Antworten finden, und dies geht am besten gemeinsam. Ich persönlich habe durchaus Verständnis dafür, wenn an der einen oder anderen Stelle gefragt wird: Ist das noch mein Fußball? Die gesamte Welt verändert sich rasant. Alles wird global, alles wird digital. Es gibt immer weniger Konstanten – sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben. Muss sich dann auch noch der Fußball verändern? Können wir nicht einfach alles lassen, wie es ist und wie es immer war? Meine Damen und Herren, auf diese Fragen müssen wir Antworten geben, weil Leute Orien- tierung brauchen und dies auch wissen wollen, Profis genauso wie Amateure. Deshalb müs- sen wir erklären, dass es auch große Chancen gibt. Digitalisierung und Internationalisierung haben uns weltweit so viele Fans für den deutschen Fußball wie noch nie beschert: für die Bundesliga, aber auch für die Nationalmannschaft. Gleichzeitig profitieren aber auch der Ama- teur- und Breitensport von den neuen Möglichkeiten, zum Beispiel von den Online-Lehrplä- nen über den Ergebnisdienst bei FUSSBALL.DE bis zu Bewegtbildübertragungen im Internet. Und nicht zuletzt: Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat dem deutschen Fußball neue Erlöse zur Refinanzierung seines Sports beschert. Um auch das klar und deutlich zu sagen: Der DFB und seine Regional- und Landesverbände gehören genauso wie die DFL und ihre Klubs zu den großen Gewinnern der vergangenen Jahre. Andere Sportarten wären froh, eine solche Entwicklung verzeichnen zu können. Wir haben das gestern anlässlich der Festveranstaltung zu Recht hören können. TOP 3 Rechenschaftsbericht des Präsidiums

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