PROTOKOLLE Bundestag 2019

50 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt Das zweite wichtige Projekt in der kommenden Legislaturperiode ist die Bewerbung um die EURO 2024. Ich bin ganz sicher, dass diese Bewerbung noch einmal die Einheit im Fußball von Amateurverbänden und Profis stärken wird. Für alle unsere Vereine wäre eine solche EURO ein unglaubliches Leuchtturmprojekt, das dem Fußball in unserem Land eine besondere Dynamik verleihen wird. Für viele Vereine der Bundesliga wäre die EURO Gelegenheit für einen Moder- nisierungsschub unserer Stadien, wobei dieser finanziell weit geringer ausfallen müsste als die Anstrengungen, die in anderen Ländern vonnöten wären. Denn die Wahrheit ist: Wir haben eigentlich bereits die benötigte Stadioninfrastruktur. Wir haben auch sonst alles, was man braucht: gute Verkehrsanbindungen, gerade auch im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs, wir haben ausreichende Flughäfen und die notwendigen Hotel- kapazitäten. Wir brauchen kaum einen Hektar neu zu versiegeln. Eine EURO 2024 in Deutsch- land könnte ökonomisch günstig und ökologisch schonend veranstaltet werden. Wir haben im Übrigen mit der U 19-Europameisterschaft im Sommer nochmals eindrucksvoll bewiesen, dass wir die Organisation eines solchen Turniers beherrschen. Noch nie gab es bei einer U 19-EURO so volle Stadien, so viele Sponsoren und so zufriedene Mannschaften, was den Ablauf des Turniers angeht. Dafür danke ich allen unseren hauptamtlichen Mitarbeitern, die in diesem Bereich einmal mehr Großartiges geleistet haben, aber auch unserem für den Jugendbereich zuständigen Vizepräsidenten Hans-Dieter Drewitz, der den Jugendfußball in Deutschland in beeindruckender Art und Weise vorantreibt. Deshalb auch Dir, Hans-Dieter, für Deine Arbeit in den letzten drei Jahren ein herzliches Wort des Dankes! (Beifall) Wir sind uns darüber bewusst, dass wir eine außerordentlich vorbildliche Bewerbung abgeben müssen. Wir werden insbesondere einen transparenten, nachvollziehbaren und alle wesent- lichen Aspekte umfassenden Kriterienkatalog für die Auswahl der zehn Stadien entwickeln, in denen gespielt werden soll. Und ich bin ausgesprochen dankbar, dass uns Transparency International dabei unterstützen will. Das dritte große Projekt in der neuen Legislaturperiode ist der Bau des neuen DFB auf der Galopprennbahn in Niederrad. Ich will dazu gerne einen grundsätzlichen Gedanken voran- stellen: Wir müssen aufhören, diesen Bau nur als Umzugsprojekt zu sehen. Vielmehr ist das ein Projekt für die Zukunft des DFB. Es ist so, dass wir dort wirklich einen neuen DFB bauen werden, nicht nur bezogen auf ein Gebäude, sondern wir müssen die gesamte Organisations- struktur des DFB modernisieren. Wir müssen uns fragen: Stimmen die Zuordnungen in unseren Direktionen noch? Arbeiten wir nicht an viel zu vielen unterschiedlichen Stellen an den gleichen Themen? Ist eine Trennung des Spielbetriebs, der Talentförderung oder des Scoutings zwischen dem Männer- und Frau- enbereich, den Junioren und den Juniorinnen wirklich richtig, oder brauchen wir hier nicht eine viel engere Zusammenarbeit oder sogar Zusammenlegung von Bereichen? Alle diese Fra- gen müssen wir beantworten, bevor der Bau steht. Wir wollen die Planungen dieses Jahrhundertprojekts weiter präzisieren. Dabei zeichnet sich ab, dass der bisher in Aussicht genommene Kostenrahmen von 109 Millionen Euro nicht aus- reichen wird. Wir erreichen damit eine Größenordnung, die einer breiten Legitimation durch die Basis bedarf. Der Lenkungskreis und das Präsidium schlagen deshalb vor, dass im Rahmen eines Außeror- dentlichen Bundestages im Laufe des Jahres 2017 endgültig über den Bau des neuen DFB abgestimmt werden soll. Die laufenden Gerichtsverfahren und die Vertragslage mit der Stadt TOP 3 Rechenschaftsbericht des Präsidiums

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