PROTOKOLLE Bundestag 2019

130 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Wir wollen gleichzeitig, wenn wir eine gute Infrastruktur schaffen, auch eine Art Gütesiegel sein. Wir haben auch ein eigenes Akademie-Logo. Das ist so etwas wie ein TÜV-Zeichen oder „Stiftung Warentest“. Jeder muss wissen: Das, was von der Akademie kommt, ist fundiert, das ist kontrolliert und das ist von höchster Qualität. Das sind die Bereiche, die wir in dem Strategieprozess durchgegangen sind. Es ist ein langer Prozess mit der Akademie gewesen. Die Nationalmannschaften sind jetzt nicht Teil der Aka- demie. Aber das Wichtige ist – das ist eigentlich auch der Clou bei der ganzen Sache –, dass diese drei Bereiche zusammenarbeiten. Die Kunst wird sein, das zusammenzuführen, sodass wir nicht nur die Praktiker und nicht nur die Theoretiker haben. Die Praktiker sind in den Nationalmannschaften; die arbeiten mit den Mannschaften, mit den Spielern. Aber in der Ausbildung und in der Innovation und Forschung sind die Theoretiker. Da wollen wir keine Silos entstehen lassen, sondern die müssen sich, weil sie zusammenkommen, weil sie Projekte angehen, weil sie genaue Inhalte festlegen, gegenseitig hochschaukeln. Der Praktiker kommt mit seinen Problemen und sagt: Ich brauche dies und jenes; das bedrückt mich: hohe Verletzungsanfälligkeit bei jungen Spielern, und derjenige aus dem Thinktank oder der Wissenschaftler nimmt das auf und überlegt: Wie kann ich dir da helfen? Aber auch der kommt wiederum mit Ideen und sagt: Hört mal zu, es gibt die und die Entwicklung. Wollt ihr das nicht mal in der Praxis einsetzen? Das gilt für alle Bereiche. Bei den Nationalmannschaften sind wir wirklich schon sehr gut auf- gestellt. Aber auch dort gilt es immer wieder, sich noch zu verbessern – kommunikativ gerade auch mit den Vereinen, die uns die Spieler abstellen. Das betrifft nicht nur die A-National- mannschaft, sondern natürlich auch die U-Mannschaften, Spielerinnen wie Spieler. Die Ausbildung ist ein ganz wichtiger Aspekt. Das ist eigentlich unsere ureigenste Aufgabe als Verband; der müssen wir uns stellen. Dafür sind wir in der Vergangenheit auch immer bekannt gewesen. Aber da gibt es natürlich auch neue Technologien und neue Lehrmethoden. Ich habe vorhin gesagt, dass wir Dienstleister werden wollen. Darum müssen wir einfach verstehen, wo der Bedarf ist, und sollten nicht irgendwelche Kurse anbieten, sondern genau schauen, welche Berufszweige sich entwickeln, welche Bedürfnisse da sind, und genau darauf eingehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in diesen Bereichen auch viel flexibler und individueller werden müssen, damit wir den Bedürfnissen der heutigen Protagonisten nach- kommen können. „Entwicklung und Innovation“ ist der ganz spannende neue Teil. Das macht die Akademie auch wieder so besonders. Denn nirgendwo auf der Welt habe ich gesehen, dass diese drei Bereiche zusammenarbeiten. In den anderen Zentren der Nationalligen steht vielleicht die Mannschaft im Vordergrund oder steht die Trainerausbildung im Vordergrund. Aber wir kön- nen alle diese drei Bereiche zusammenführen. Da steckt natürlich noch Musik drin: In dem Thinktank und in diesem Tec-Lab, was ich gerade genannt habe. Dann haben wir noch den Bereich Wissensmanagement. Ich glaube, das wird enorm wichtig, dass wir diesen Bereich Wissensmanagement aufbauen. Das bedeutet einfach, dieses Wissen, was wir im gesamten Verband haben, zu sammeln, zu filtern, zu ordnen und dann wieder in verschiedene Kanäle zu geben. Das Wissen ist zurzeit noch auf verschiedenen Computern, in verschiedenen Köpfen, teilweise nebeneinander laufend, und das müssen wir einfach mana- gen. Da haben wir hier riesige Möglichkeiten – das Thema Digitalisierung wurde hier ange- sprochen –, da müssen wir mit der Zeit gehen. TOP 3 Der neue DFB und seine Akademie

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