PROTOKOLLE Bundestag 2019

129 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Es ist schon häufig genannt worden: Das ist ein attraktiver Standort, es wird ein attraktives Gebäude mit einer tollen Architektonik werden. Neben den Inhalten wird es rein von der Sichtbarkeit ein Leuchtturmprojekt für den DFB sein und damit natürlich auch attraktiv für externe Gäste oder Veranstaltungen sein. Adäquate Arbeitswelten für Trainer und Ausbilder – das ist erst einmal so dahingesagt. Das Ziel wird einfach sein, dass sich die Menschen dort wohlfühlen: die Mitarbeiter, die Trainer, die Spieler. Denn wir möchten, dass sie dort hinkommen. Wir möchten, dass sie dort freiwillig länger bleiben. Das sind die neuen Arbeitsmethodiken, die auch in anderen Unternehmen stattfinden. Am Ende sagen dann Sportler, Trainer und Mitarbeiter vielleicht: Heute Abend bleiben wir hier in der Akademie oder im DFB und schauen uns gemeinsam ein Champions- League-Spiel an. Dabei entstehen dann wieder ganz spontane Gespräche. Wir schauen natürlich draußen – auch das ist immer wichtig – über den Tellerrand hinaus; das wird auch häufig so gefordert. Wir haben uns natürlich umgeschaut. Ich habe immer wieder gehört: Ein ganz großer Schritt, den wir damals im deutschen Fußball gegangen sind, war die Errichtung der Leistungszentren. Jeder, der dort von Anfang an gearbeitet hat, sagte: Da ist eine ganz andere Energie entstanden, eine ganz andere Art von Arbeiten. Man sieht es jetzt bei Bayern München oder Hamburg – aber auch andere Bundesligisten folgen dem ja –: Sie haben erkannt, dass sie gute Arbeitsbedingungen schaffen müssen, dass sie gute Möglichkei- ten für Spieler und Trainer schaffen müssen, um erfolgreich zu arbeiten. Im Ausland denken sie manchmal sogar noch ein bisschen weiter. Wer sich ein bisschen mit der Citygroup von Manchester City beschäftigt hat, weiß, dass sie dort ein weltweites Kon- zept verfolgen mit einer Mannschaft in Australien und in England und dort mittlerweile auch schon Dienste anbieten. Barcelona hat den „Innovation Hub“ gegründet. Da muss man noch genauer schauen, was auf lange Sicht dahintersteckt. Aber auch dort positionieren sie sich. Da wir gerade von der Größe unseres Verbandes gesprochen haben: Der Portugiesische Fuß- ball-Verband, der ja nicht so groß und reich ist, aber für guten Fußball steht, hat ebenfalls sein eigenes Zentrum. Also, wir dürfen dort nicht hintenanstehen. Wir haben jetzt den Vergleich mit England gehabt. Spanien hat 2003 die „Ciudad del Fútbol“ errichtet, und sie sind 2010 Weltmeister geworden. Vielleicht hängen doch gewisse Dinge zusammen. Wir sind im Akademie-Prozess. Über eine längere Zeit haben wir auch einen Strategiepro- zess durchlaufen und haben natürlich in verschiedenen Bereichen hinterfragt: Was müssen wir besser machen? Wir sehen, wir sind an vielen Stellen wirklich top, aber es verändern sich die Zeiten, und es verändern sich die Voraussetzungen. Wir müssen uns dort weiterentwickeln. Wir haben ein riesiges Angebot. Ich will noch einmal sagen: Der deutsche Fußball – ob DFB oder Bundesliga – hat einen Riesenruf. Wo immer man hinkommt, die Leute möchten mit uns zusammenarbeiten – ob das Wissenschaftler sind, tolle Institutionen oder andere Einrichtun- gen. Sie haben ein Interesse daran. Wir müssen dann natürlich immer genau schauen: Worauf müssen wir achten, damit wir nicht zu viel machen und uns nicht verzetteln? Wichtig ist für uns einfach: Letztendlich müssen wir im Blick behalten, ob sich das, was wir machen, auch auszahlt. Wir hatten natürlich Diskussionen, ob in der Mission oder Vision Titel drinstehen sollen. Ich glaube, wir als deutscher Fußball müssen einfach den Anspruch haben, Titel gewinnen zu wol- len. Dazu haben wir eine zu große Tradition; dazu sind wir zu stark. Wir wissen natürlich, wenn man mit den Trainern spricht, dass in den verschiedenen Altersstufen die Entwicklung und Ausbildung im Vordergrund stehen muss. Aber je höher wir in den professionellen Bereich kommen, desto eher müssen wir uns auch messen. Da müssen wir das auch an Titeln ganz deutlich zeigen, welchen Anspruch wir haben. TOP 3 Der neue DFB und seine Akademie

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