PROTOKOLLE Bundestag 2019

128 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Aber dann müssen wir dieses Wissen, was wir haben, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlicher Tiefe natürlich auch in das gesamte System bringen. Denn wir wissen natür- lich: Wir kriegen da oben nur dann Topleute – dafür kämpft Horst Hrubesch immer fleißig –, wenn wir auch die Basis mit Wissen, Kompetenz und guter Ausbildung unterstützen. Das wollen wir wie mit einem Formel-1-Labor schaffen. Ich sage immer: Die Bremsen, die im Formel-1-Labor beim Boliden entwickelt werden, oder auch das leichte Carbonstück finden sich irgendwann vielleicht auch in der A-Klasse oder in der B-Klasse beim normalen Verbrau- cher wieder. So etwas muss auch unser Ziel sein. Ein ganz klares Ziel, das wir generell für den Spitzensport haben: Wir sind keine Institution, die von oben herab irgendwelche Verpflichtungen auflegt oder Zertifikate ausgibt, die notwendig sind, sondern wir sehen uns als Dienstleister des Fußballs. Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie wir den Fußball besser machen können und was wir jedem Einzelnen in diesem Fußballsystem – damit meine ich nicht nur den Spitzentrainer oder den Nationalspieler, sondern auch den Kreisligatrainer oder den achtjährigen Jungen – an die Hand geben können, damit wir besser werden, damit wir weiter wachsen und damit wir weiter Vorreiter in der Welt sind. Zum Haus ist schon einiges gesagt worden. Wenn ich von „Kompaktheit“ spreche, dann meine ich, ich möchte da keinen Bahnhof. In England ist das ein Riesenzentrum, das weitaus mehr gekostet hat als dieses hier kosten wird. Aber wie man schon hört, können die Akteure dort nicht mehr in Ruhe trainieren, nicht spielen. Die A-Nationalmannschaft der Engländer will dort nicht mehr hingehen, weil es eigentlich ein Flughafen, ein Bahnhof ist mit Reisegruppen, mit Veranstaltungsgruppen. Wir wollen es eher klein und kompakt halten, wo unsere Protagonis- ten – Trainer, Spieler, Wissenschaftler, Experten von bekannten Institutionen – konzentriert arbeiten können. Deswegen haben wir drei Naturrasenplätze. Wir haben eine Fußballhalle – auch da ein ganz herzlicher Dank vonseiten des Sports, dass der Lenkungskreis und das Präsidium diesem Ziel gefolgt sind, dass der Sport im Mittelpunkt steht –, in der wir das ganze Jahr über unsere Aus- bildung stattfinden lassen können, die Mannschaften trainieren können. Wir haben natürlich die üblichen Fitness- und Regenerationsräumlichkeiten, die Sie auch von den Leistungszen­ tren oder aus den Sportschulen kennen. Dann haben wir ein Athletenhaus mit 33 Zimmern. Auch das wurde hier und da hinterfragt. Wir wissen, dass das nicht viel ist. Aber wir wissen natürlich auch, dass wir kein Hotelbetrieb wer- den wollen. Wir wollen auch nicht in die Verpflichtung kommen, dass wir immer 100 Zimmer füllen müssen. Der Platz und das Budget geben nur das so her. Zumindest ist die Möglichkeit da, dass dort eine Trainerausbildung stattfinden kann oder auch eine Mannschaft komplett vor Ort sein kann. Der TecLab ist ein ganz neuer Bereich. – Dazu komme ich später noch bei den Inhalten zurück. – Wir wollen natürlich auch moderne Technologien testen wie eine Art TÜV für das System. Dafür brauchen wir natürlich Platz. Aber wir wollen das nicht nur testen, sondern natürlich auch unseren Topprotagonisten zur Verfügung stellen, damit sie mit den besten Methoden arbeiten können. Wir haben eine Futsalhalle; die ist hier noch als „Mehrzweckhalle“ bezeichnet. In erster Linie wollen wir natürlich Futsal dort trainieren und spielen. Es ist eine neue Entwicklung, der wir auch nachkommen wollen. Aber wir können die Halle natürlich auch für kleinere Veranstaltun- gen umbauen. Insofern ist es eine Mehrzweckhalle. TOP 3 Der neue DFB und seine Akademie

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