PROTOKOLLE Bundestag 2019

120 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Reinhard Grindel: Ich glaube, Sie stimmen mir alle zu: Niemand hätte diese Laudatio treffen- der, auch emotional bewegender halten können als Jogi Löw. Deswegen Jogi, Dir herzlichen Dank! Nun bitte ich unseren Ehrenspielführer auf die Bühne. (Beifall – Reinhard Grindel überreicht Philipp Lahm eine Urkunde und einen Blumen- strauß.) Dr. Friedrich Curtius: Ich habe noch eine weitere besondere Botschaft, die wir heute verkün- den können: Und zwar wird Philipp Lahm das Gesicht der EURO-Bewerbung des DFB für die im Jahre 2024 hoffentlich in Deutschland stattfindende Europameisterschaft werden. Wir sind sehr glücklich darüber, Philipp, dass Du das machen wirst. Vielen Dank dafür. Ich glaube, das ist einen weiteren Applaus wert, weil wir ein solches Gesicht wie Deins für diese Kampagne brauchen, um erfolgreich zu sein. Vielen Dank. (Beifall) Philipp Lahm, Ehrenspielführer: Erst einmal, Jogi, vielen Dank für die tolle Laudatio. Es hat mich sehr gefreut, dass Du die auf mich gehalten hast. Wir haben ja zehn Jahre zusammenge- arbeitet, und es war immer eine große Freude. Ihnen möchte ich natürlich auch danken. Denn ohne Sie, ohne die Abstimmung, wäre ich einfach kein Ehrenspielführer geworden, und es hätte heute ein bisschen weniger Applaus gegeben. Also vielen Dank auch an Sie. Ich weiß noch genau, wie ich 1990 als kleiner Junge zu Hause in München mit meinem Groß- vater die WM im Fernsehen geschaut habe. Niemals hätte ich mir damals träumen lassen, dass ich einmal in einer Reihe stehen würde mit den Spielern, die ich in Italien über den Rasen habe laufen und jubeln gesehen, die ich bis heute über alle Maßen respektiere und für ihre Leistun- gen bewundere. Ich denke an Pierre Littbarski, „Icke“ Häßler und Rudi Völler, an Andy Brehme oder Bodo Illgner und natürlich an meine Vorgänger als Ehrenspielführer: Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann – dem ich in seiner aktiven Zeit nur einmal als Balljunge begegnet bin. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass einmal einer dieser Männer mein Trainer sein würde, noch dazu bei einem Turnier im eigenen Land, bei einer WM – die kein Turnier, sondern ein „Sommermärchen“ war, das auch im Rückblick noch wie ein Traum ist. Auch wenn ich inzwischen selbst Kapitän einer Weltmeistermannschaft bin, ist es eine riesige Ehre, nun Teil der DFB-Geschichte zu sein. Gemeinsam mit dem DFB, unserem Team, haben wir Erfolge gefeiert, die ganz besondere sind. Ich habe mich als Kapitän immer als Stellvertre- ter der Mannschaft gesehen, des Teams. Und so nehme ich auch diese Ehre in Stellvertretung aller Teamkollegen an, ohne die ich nie so weit hätte kommen können. Alle, die vor mir diese Auszeichnung erhalten haben, hatten herausragendes Talent. Aber vor allem hatten sie alle ein Ziel und den Ehrgeiz, das Beste zu geben: für sich, für ihre Mannschaft, für unser Land. Auch deshalb ist die Ausstrahlung meiner Vorgänger von Fritz Walter über Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus bis hin zu Jürgen Klinsmann ungebrochen. „Ehrenspielführerwürde“ – ich habe auf demWeg hierher sehr viel über das Wort nachgedacht. Für mich bedeutet diese Auszeichnung nicht nur Ehre, sondern auch gleichzeitig Verpflich- tung und Auftrag – den Auftrag, dazu beizutragen, das Ansehen des Fußballs in Deutschland hochzuhalten, damit der Fußball seine Strahlkraft bewahrt. TOP 9 Ehrungen

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