PROTOKOLLE Bundestag 2019

12 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt Grußwort Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière Reinhard Grindel: Lieber Ralf, das hättest auch Du gerne übernehmen können. Aber wenn wir es jetzt schon so machen, darf ich ganz herzlich begrüßen den Bundesminister nicht nur des Innern, sondern auch des Sports, ich kann sagen: unseren Freund Thomas de Maizière. Herz- lich willkommen hier in Erfurt! (Beifall) Lieber Thomas, ich weiß, dass Du in diesen Tagen sehr wichtige Themen hast, die Dich bewe- gen. Wir wissen das alles richtig einzuordnen. Gerade in den letzten Stunden hat es neue Ent- wicklungen gegeben, die Dein Amt besonders verantwortungsvoll machen. Ich möchte Dich gerne mit einem Sachverhalt konfrontieren, der viele Vereine an der Basis beschäftigt und sperrig und klein wirkt, aber große Auswirkungen hat. Er ist auch nicht bei Dir ressortiert, sondern bei der Bundesumweltministerin. Aber als Sportminister ist das, glaube ich, ein Punkt, auf den auch Du Einfluss nehmen kannst. Wir haben die Situation, dass gerade in großen Städten Vereine mittlerweile Kinder, die Fuß- ball spielen wollen, wieder nach Hause schicken müssen, weil wir nicht genug Sportanlagen, nicht genug Trainingszeiten haben. Das liegt unter anderem daran, dass, wenn Sportanlagen etwa von einem Grandplatz zu einem Kunstrasenplatz umgewandelt werden, neue Lärm- schutzwerte gelten. Das Stichwort ist die sogenannte Sportanlagenlärmschutzverordnung. Das ist ein bürokratisches Hemmnis. Unsere Bitte ist, dass Du das im Hinterkopf mit nach Berlin nimmst und Deiner Kollegin Bar- bara Hendricks sagst, dass wir dringend darauf warten, dass dieses bürokratische Hemmnis beseitigt wird und dass diejenigen, die viel Geld in einen Kunstrasenplatz investieren, um mehr Trainingszeiten haben zu können, nicht durch bürokratische Hemmnisse noch bestraft werden und weniger trainieren können mit ihren Mannschaften. Es darf nicht sein, dass Ver- eine Kinder nach Hause schicken müssen. Es wäre schön, wenn Du uns da unterstützen wür- dest. Das wollte ich Dir gerne mit auf den Weg geben. Herzlichen Dank. (Beifall) Ralf Köttker: Lieber Reinhard, das hätte ich bei weitem nicht so gut sagen können. Jetzt hat der Bundesminister das Wort. Bitte schön! (Jingle und Bilder zu Dr. Thomas de Maizière) Dr. Thomas de Maizière, Bundesinnenminister: Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Reinhard! Sehr geehrter Herr Präsident Infantino! – Es sind ja lauter Präsidenten hier. – Liebe Freunde des Fußballs! Es gibt ein Fußballbuch, das mich als Junge beeindruckt hat. Es trug den Namen „Elf Freunde müsst ihr sein“ – Sammy Drechsel. Ich habe es wirklich gelesen. Es hat mich als Kind beeindruckt, auch ein bisschen geprägt. Ich dachte: So ist es also im Leben: Freund- schaft, echte Freundschaft ist die einzige und die wichtigste Bedingung für Erfolg. Leider hat mich das Leben etwas mehr Realismus gelehrt. Der Spruch wirkt vielleicht etwas naiv. Dennoch gilt heute wie immer: Eine Mannschaft hat jedenfalls mehr Erfolg, wenn sie als Einheit auftritt. Freundschaft braucht es vielleicht nicht, Teamgeist schon. Und das gilt sicher nicht nur für den Fußball.

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