PROTOKOLLE Bundestag 2019

113 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Auf diesem Konsens von Profis und Amateuren im deutschen Fußball gründet zu nicht uner- heblichen Teilen der Erfolg des gesamten deutschen Fußballs. Deshalb verdient die heute hier zum Ausdruck kommende Geschlossenheit auch Anerkennung und sollte, wie ich finde, keinen Grund zur Kritik geben. Konsens herzustellen war angesichts des umfangreichen Volu- mens des Akademieprojektes und der inhomogenen und völlig unterschiedlichen Interessen- lage der Drittliga- und Regionalligavereine sowie der Regional- und Landesverbände nicht immer einfach. Wir müssen heute auch ehrlich sein. Zu der von allen als problematisch angesehenen Struk- tur der Regionalligen und der Aufstiegsregelung von den Regionalligen zur 3. Liga konnten wir uns bislang noch nicht auf eine gemeinsame, dauerhaft akzeptierte Lösung verständigen. Aber allen bereits vor unseren abschließenden Beratungen veröffentlichten Falschmeldun- gen zum Trotz: Der Tagesordnungspunkt wird heute nicht abgesetzt. Alle 21 Landesverbände haben sich am gestrigen Nachmittag nach bis dahin zugegebenermaßen teilweise sehr streiti- gen Diskussionen auf eine deutliche Verbesserung der bisherigen Aufstiegsregelung verstän- digen können. Wir werden heute eine paritätisch besetzte Arbeitsgruppe unter Beteiligung auch von Ver- tretern der Vereine der 3. Liga einsetzen, die sich auf der Basis von für die regionale Zuord- nung der Vereine zu den Regionalligen als Leitplanken dienenden Grundkriterien nach Kräften bemühen will und soll, einen Konsens findenden Vorschlag für eine viergleisige Regionalliga zu erarbeiten. Peter Frymuth wird diese Arbeitsgruppe leiten, und er wird uns später noch wei- tere Einzelheiten der jetzt für die nächsten zwei Jahre von allen 21 Landesverbänden bean- tragten Zwischenlösung im Detail vorstellen – eine Zwischenlösung für die Aufstiegsregelung zur 3. Liga. Lassen Sie mich zur Regionalliga an dieser Stelle nur noch zwei Punkte anmerken: Erstens. Mit einer Zwischenlösung können wir selbstverständlich noch nicht zufrieden sein. Wir sind auch nicht zufrieden. Aber wir haben die von allen als völlig unbefriedigend emp- fundene Aufstiegsrelegation für alle Regionalligen mit der gestern Nachmittag erarbeiten Zwischenlösung nunmehr deutlich verbessert, und wir haben – das ist vielleicht noch wichtiger – jetzt auch einen Konsens zum weiteren Vorgehen gefunden. Dieser Konsens ist die Vorausset- zung dafür, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und am Ende hoffentlich auch gemeinsam getragene Lösungen zu finden. Eines muss heute aber auch deutlich gesagt werden: Wir können in 20 Monaten nicht noch einmal eine Zwischenlösung beschließen. Im Herbst 2019 muss die Frage der Struktur der Regionalligen und der Aufstiegsregelung final entschieden werden – hoffentlich und nach Möglichkeit im Konsens. Aber – auch das muss heute deutlich gesagt werden – falls eine gemeinsame Lösung in der Arbeitsgruppe und unter den Landes- und Regionalverbänden nicht gefunden werden kann, dann muss und wird eine Mehrheit auf dem nächsten DFB-Bun- destag entscheiden. Auch hierzu besteht Einigkeit unter allen 21 Landes- und Regionalver- bänden. Von heute an ist jeder aufgerufen – ganz besonders auch die Vereine der 3. Liga, der Regi- onalligen, aber auch der Oberligen; ja, so umfassend und schwierig ist die Thematik; auch die Oberligen sind von den Veränderungen der Struktur der Regionalligen nicht unerheblich betroffen, und auch ihre Anliegen sind bei der Entscheidungsfindung mit zu berücksichtigen –, von heute an ist also wirklich jeder aufgerufen, sich mit konstruktiven Vorschlägen in die Debatte einzubringen. TOP 1 Eröffnung und Ansprachen

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