PROTOKOLLE Bundestag 2019

111 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Am heutigen Tage haben wir die Chance, Geschlossenheit mit Blick auf den Grundlagenver- trag zwischen DFB und DFL zu zeigen und schließlich mit der Gründung der DFB-Akademie ein echtes Zukunftsprogramm auf den Weg zu bringen. Meine Damen und Herren, es ist wichtig, dass am heutigen Tage hoffentlich die Diskussio- nen um den Grundlagenvertrag endlich ein Ende haben. In dieser Hinsicht kann ich nur das wiederholen, was ich bereits beim Bundestag in Erfurt gesagt habe: Die DFL und ihre Klubs stehen zum gelebten Miteinander von Profis und Amateuren. Diese Einheit macht den deut- schen Fußball stark. Andere Länder – Reinhard Grindel hat es vorhin thematisiert – beneiden uns eindeutig darum. Der Vertrag ist – wie alle Verträge – ein Geben und ein Nehmen. Die Vereine der Bundesliga stellen Profis für die Nationalmannschaft ab. Und sie spielen im DFB-Pokal, der trotz eines Gegenvorschlags der DFL auch künftig im traditionellen Modus ausgetragen wird. Dazu hat sich die DFL eindeutig bekannt, nachdem der DFB ganz klar seine Präferenz dafür erklärt hat. (Vereinzelter Beifall) Dankeschön. – Gleichzeitig tragen die Werberechte der Nationalspieler, die bei den Klubs angestellt sind und von diesen Klubs bezahlt werden, maßgeblich zum Umsatz des DFB bei. Oder glaubt jemand, dass große Sponsoren wie adidas oder Mercedes oder Volkswa- gen achtstellige Summen bezahlen, wenn die Spieler aus der Bundesliga nicht zur Verfügung gestellt werden? Es ist völlig klar: Beide Seiten profitieren. Eine Marketingrichtlinie soll dies noch einmal im Detail regeln. Sie liegt Ihnen vor; darüber wird noch abzustimmen sein. Dieser Ansatz ist vernünftig – so wie es sich zwischen Partnern gehört, die bereits lange zusammen- arbeiten und dies noch sehr lange tun wollen. Meine Damen und Herren, ich möchte an dieser Stelle nicht auf die Einzelheiten eingehen. Die Details liegen Ihnen vor und sind bei vielen Gelegenheiten vorab besprochen worden. Eines möchte ich an dieser Stelle aber doch gerne zum Ausdruck bringen. Es hat nicht nur mich verwundert und auch verärgert, wie in den vergangenen Monaten über den Grundlagen- vertrag hier und da diskutiert worden ist. Auch im Namen meiner Kollegen im DFL-Präsidium möchte ich Ihnen sagen: Es ist nicht hinnehmbar, dass von bestimmten Protagonisten aus dem Amateurbereich so getan wurde, als hätte die DFL irgendjemanden ausgetrickst. Solche Unterstellungen sind völlig fehl am Platze, zumal die DFL immer transparent mit dem Grund- lagenvertrag und auch der Zusatzvereinbarung umgegangen ist. Sie hat es ihren Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung vorgestellt. Im Rahmen ihrer Generalversammlung hat die DFL die Fakten nochmals öffentlich präsentiert. Im Sinne der gemeinsamen Sache wäre es gut gewesen, wenn in dieser Angelegenheit nicht einigen Wenigen lange das Feld überlassen worden wäre. Es ist wie in der Politik: Es ist fahr- lässig, wenn die Lautesten und Radikalsten mit ihren Halbwahrheiten so tun können, als wären sie die Mehrheit. Das führt nicht weiter. Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein müssen uns leiten lassen, und zwar ausschließlich. Im Interesse aller muss es heute mit Blick auf die Einheit des Fußballs in Deutschland ein Anliegen sein, ein entsprechendes Zeichen zu setzen. Ein Zeichen in Richtung Zukunft könnte heute in Bezug auf die Gründung der DFB-Akademie gesetzt werden. Der deutsche Fußball verbindet den Stolz auf seine Tradition und seine Basis mit dem Mut zu Innovation und Leistung. Derartige Investitionen zahlen sich aus. Die Klubs der DFL geben pro Jahr mehr als 160 Millionen Euro für die Nachwuchsförderung aus. Die Erfolge sind unbestritten, wie Sie selbst wissen. Allen, die in Bezug auf die DFB-Akademie in den vergangenen Jahren wichtige Vorarbeit geleistet haben, ist daher auch seitens der DFL zu danken. Ich bin wie meine Kollegen aus der DFL von diesem Schritt hundertprozentig über- zeugt. TOP 1 Eröffnung und Ansprachen

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