PROTOKOLLE Bundestag 2019

109 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Aber für die Zukunft des ganzen deutschen Fußballs ist auch die Entscheidung der UEFA im September von größter Wichtigkeit, wenn es darum geht, wer die Europameisterschaft 2024 austragen darf. „Vereint im Herzen Europas“ – das ist unser Motto. In einer Zeit, in der zu viele auf ihre eigene Nation schauen, wollen wir die Chancen betonen, die mit einem solchen Sportereignis in der Mitte Europas für die Verständigung der Völker verbunden sind. Ich bin ganz sicher, dass wir eine hervorragende Bewerbung im April bei der UEFA abgeben werden. Ich möchte deshalb bei dieser Gelegenheit einmal unserem Bewerbungsteam mit Markus Stenger an der Spitze herzlich danken, das jetzt praktisch Tag und Nacht daran arbeitet, die EURO nach Deutschland zu holen, von der alle im Fußball profitieren werden: Profis und Ama- teure. Herzlichen Dank für den großartigen Einsatz, der da von Euch geleistet wird! (Beifall) Wir wollen eine vorbildliche Bewerbung abliefern, die integer und transparent ist. Ich bedanke mich bei Transparency International, dass sie den Prozess intensiv begleiten, nicht nur die Ermittlung der Austragungsorte, in denen wir spielen wollen, sondern jetzt auch den weiteren Bewerbungsprozess. Wie unabhängig und ausschließlich sachbezogen bei dieser Bewerbung vorgegangen wurde, das hat sich schon bei der Auswahl der zehn Austragungsorte gezeigt. Es sind die zehn gewor- den, die das Bewerbungskomitee unter über 100 Kriterien empfohlen hat, natürlich maßgeb- lich basierend auf den Vorgaben der UEFA. Es sind dabei übrigens zwei Standorte im Osten und nur einer aus dem Norden ausgewählt worden. Daraus hat niemand einen Nord-Ost-Kon- flikt gemacht. Wohl hat mir aber der eine oder andere gesagt: „Du als Präsident kommst doch aus dem Norden, aus Niedersachsen. Nur ein Standort im Norden und keiner in Niedersach- sen! Das hätte es früher nicht gegeben.“ Das war durchaus als Kritik gemeint. Aber das ist der neue DFB: ein DFB, bei dem es um Com- pliance und Kameradschaft geht, um Kompetenz und Konsens, wenn es im Interesse der Ein- heit des Fußballs geboten ist. Diesen neuen DFB wollen wir jetzt bauen, nach innen und nach außen, sozusagen mit Beinen und mit Steinen. Darum bitte ich um Eure Unterstützung und Eure Mitarbeit. Herzlich willkommen auf diesem Außerordentlichen Bundestag! (Beifall) Dr. Friedrich Curtius: Vielen Dank. – Wir machen weiter mit der Begrüßung des 1. DFB-Vize- präsidenten, zugleich DFL-Präsident, Dr. Reinhard Rauball. Dr. Reinhard Rauball: Liebe Fußballfreundinnen und Fußballfreunde, meine sehr geehrten Damen und Herren! Lieber Reinhard Grindel, vor gut einem Jahr haben wir uns beim DFB-Bun- destag in Erfurt getroffen; das ist noch nicht lange her. Nun sehen wir uns, obwohl dieses Gre- mium normalerweise nur alle drei Jahre zusammentritt, erneut zu einem Außerordentlichen Bundestag. Eigentlich sollten Außerordentliche Bundestage eine Ausnahme sein. Schon der Name legt dies nahe. Mittlerweile ist die Ausnahme aber beinahe zur Normalität geworden. Natürlich: Die Zeiten werden schneller, die Zeiten werden hektischer. Das gilt ganz allgemein. Das gilt für das Umfeld des Fußballs mit seiner starken medialen Begleitung. Aber es gilt auch für andere Bereiche des öffentlichen Lebens, wie wir im Moment auch gerade erfahren. Das gilt aber leider auch an manchen Stellen für den DFB aus sich selbst heraus. Seit 2007 bin ich mittlerweile als DFL-Präsident im Präsidium des DFB. In diesen zehn Jahren haben wir an der Spitze des Verbandes bei einer fast atemberaubenden Vielzahl an Themen im schnellen Wechsel große Erfolge feiern können, wie etwa den WM-Triumph 2014. – Philipp Lahm und TOP 1 Eröffnung und Ansprachen

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