PROTOKOLLE Bundestag 2019

108 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Das Zweite will ich auch noch einmal unterstreichen: Es ist nicht eine Konsenslösung, die wir jetzt beschlossen haben; es ist eine Übergangslösung. Wir werden beim Bundestag 2019 entscheiden. Ziel ist es, zu einer Struktur mit vier Regionalligen zu kommen und damit den Grundsatz, „der Meister muss aufsteigen“, zu verwirklichen. Das erfordert harte Arbeit, noch viel mehr Kompromissbereitschaft und Handlungsfähigkeit. Die haben wir aber bewiesen. Dafür bin ich allen 21 Landesverbänden dankbar. Es ist doch schön, dass wir gezeigt haben, dass wir deutlich besser in Sachen Entscheidungsfindung sind als in so mancher Zeitung zu lesen war. Jetzt muss die Arbeitsgruppe zügig anfangen, und es ist wichtig, dass dort auch die Repräsentanten der Regionalligen und der 3. Liga vertreten sind. Aber wir wollen jetzt auch hören, was geht, und nicht immer nur, was nicht geht. Am Ende möchte ich kurz auf zwei Themen eingehen. Ich gratuliere Bibiana Steinhaus und Felix Brych zur Wahl als „Weltschiedsrichter des Jahres“. (Beifall) Das ist ein überragender Erfolg für die beiden Schiedsrichter, die schon die Champions- League-Finals der Frauen und Männer hervorragend gepfiffen haben und die seit Jahren zu unseren Besten in Deutschland gehören. Gar nicht so bekannt ist, dass die UEFA jetzt im Januar ein Seminar für die Spitzenschiedsrich- ter in Europa durchführt. Aus Italien wurden dazu drei Schiedsrichter eingeladen, aus Eng- land kommen ebenso drei Schiedsrichter, aus Spanien kommen auch drei Schiedsrichter. Aus Deutschland sind sechs Schiedsrichter eingeladen worden – so viele wie mit Abstand aus keinem anderen Land Europas. Liebe Freunde, hören wir endlich auf, uns einreden zu lassen, wir hätten eine Krise im Schiedsrichterwesen! (Vereinzelter Beifall) Wir haben die besten Schiedsrichter in Europa, vielleicht sogar in der Welt. In England weiß man das, in Spanien weiß man das, in Italien, bei der UEFA und bei der FIFA weiß man das. Es wäre schön, wenn auch in unserem eigenen Land wir nicht immer alles schlechtreden, nicht immer überzogene Kritik anbringen, sondern uns darüber freuen würden, dass unsere Schiedsrichter international so hoch angesehen sind. Dafür gebührt unserem Schiedsrichter- boss Lutz Michael Fröhlich und unserem zuständigen Vizepräsidenten Ronny Zimmermann ein herzliches Wort des Dankes – um das ganz klar auch zu betonen. (Beifall) Ich habe mich übrigens sehr gefreut – auch das wird man einmal sagen können –, dass es am vergangenen Wochenende gleich mehrere Entscheidungen durch die Videoassistenten gegeben hat, bei denen klar erkennbar war, dass ihre Entscheidungen den Fußball gerechter gemacht haben. Es ist schön – ich begrüße das ausdrücklich –, dass kürzlich bei einem Work- shop in Köln auch viele Manager aus der Bundesliga betont haben, dass sie das Modellprojekt Videoassistent auf einem guten Weg sehen. Insofern appelliere ich gerade im Interesse unserer Schiedsrichter an alle Verantwortlichen: Lasst das Modellprojekt sich jetzt weiterentwickeln! Die Fehler werden nach und nach abge- stellt, da bin ich ganz sicher. Und dann werden wir wahrscheinlich alle am Ende der Saison sagen: Der Videoassistent ist eine gute Sache, er soll bleiben. Mit 2018 liegt jetzt ein Jahr der Entscheidungen vor uns: Die WM in Russland habe ich ange- sprochen, und wir hoffen, mit dem Beschluss dieses Bundestages im Rücken den Bau des neuen DFB dann endlich anpacken zu können. TOP 1 Eröffnung und Ansprachen

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