PROTOKOLLE Bundestag 2019

107 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Wir haben in Vorbereitung dieses DFB-Bundestages insgesamt fünf Regionalkonferenzen und ein Treffen mit der DFL durchgeführt. Insgesamt haben wir 14 Stunden dabei engagiert dis- kutiert, weil man eben über Detailfragen besser in so einem Format als auf einem Bundestag sprechen kann. Wir wollten auch keinen Delegierten davon abhalten, kritische Fragen zu stel- len oder Anmerkungen zu machen. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir auf diesen Konferen- zen nicht nur für den Bau des neuen DFB viel Zustimmung erfahren haben, sondern auch für den Grundlagenvertrag und seine Zusatzvereinbarungen. Dieser Grundlagenvertrag sichert nicht nur die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Profis und Amateuren, um die wir – wie ich nicht zuletzt auch gestern wieder beim UEFA-Exe- kutivkomitee erfahren habe – wirklich in ganz Europa beneidet werden, sondern dieser Grund- lagenvertrag ist eben auch die wirtschaftliche Grundlage für das, was wir dann wiederum in die gemeinnützige Arbeit investieren können. Ich begrüße ausdrücklich auch die Marketingvereinbarung, die wir heute verabschieden, weil sie die richtige Antwort auf manche kritische Anmerkung aus dem Lager der Bundesligaklubs ist. Wir sorgen jetzt für Transparenz. Wir haben das bei den Finanzströmen schon mit der Veröffentlichung unserer Finanzberichte getan. Der Grundlagenvertrag ist die in Zahlen und Buchstaben gegossene Vertrauenserklärung zwischen DFB und DFL. Sie ist im Interesse aller, und deshalb bitte ich auch dafür um breite Zustimmung. Jeder, der im Fußball unterwegs ist, weiß um die vielfältige Kritik, die es an der Aufstiegsre- gelung zur 3. Liga gibt. Auch bei unserem Dialog mit den Ultras war das übrigens das erste Thema, das sie als Gesprächsgegenstand aufgerufen haben. Wir waren uns unter den Ama- teurvertretern im Präsidium nicht zuletzt angesichts der kommenden Aufstiegsspiele am Ende der Saison einig, dass wir ein Signal setzen müssen, dass wir die Kritik verstanden haben und handeln wollen, dass wir eben nicht Betonköpfe sind, die nicht aufnehmen, was an Kritik aus den Amateurvereinen, aus den Regionalligen da ist. Wir haben jetzt eine Konsenslösung gefunden, die sportlich gerechter ist und die keine Regionalliga benachteiligt. In drei der fünf Regionalligen wissen alle zu Beginn der Saison in Zukunft, dass der Meister aufsteigt. Die beiden anderen spielen die Aufstiegsspiele. Diese Übergangslösung gilt dann für zwei Spielzeiten. Der Südwesten soll ein festes Aufstiegsrecht erhalten, weil er bisher auch als einzige Regionalliga für die Aufstiegsspiele zwei Plätze hatte. Ausgelost – das sage ich auch mit Blick auf den einen oder anderen Bericht, den ich schon gelesen habe – wird nicht etwa der Aufsteiger, sondern ausgelost wird nur, welche Regio- nalliga ein direktes Aufstiegsrecht in der Saison 2018/2019 und welche ein solches Recht 2019/2020 hat. Es wird also nur festgelegt, in welcher Regionalliga – und auch das gleichmä- ßig verteilt auf die beiden kommenden Spielzeiten – ein festes Aufstiegsrecht besteht, aber natürlich wird nicht der Aufsteiger ausgelost. Mir sind zwei Dinge wichtig: Der Aufstieg zur 3. Liga, liebe Freunde, war nie und ist nicht geeignet, einen Ost-West-Konflikt zu konstruieren. Wir alle haben großen Respekt vor der Geschichte, der Begeisterung und der Leistungsstärke der Regionalliga Nordost. Aber auch im Norden und im Westen und im Südwesten und in Bayern wird guter Fußball gespielt. Des- halb bin ich Rainer Koch und Peter Frymuth, Ronny Zimmermann und Hermann Korfmacher sowie auch Hermann Winkler und Erwin Bugár dankbar, dass wir jetzt diese Konsenslösung hinbekommen haben, weil bei diesem Thema doch nicht die Kameradschaft und die Einheit im Fußball in unserem DFB infrage gestellt werden darf – um das ganz klar zu betonen, liebe Freunde. (Beifall) TOP 1 Eröffnung und Ansprachen

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